Filz
Filz ist ein Vliesstoff aus Wolle oder Baumwolle. Durch Reiben, Erhitzen oder chemische Zusätze werden die Fasern so eng miteinander verwoben, dass ein sehr dichtes Gewebe entsteht.
Was ist Filzwolle bzw. Filzstoff?
Filz begegnet uns in sehr vielen Bereichen des Wohnens. Er wird überall eingesetzt: Filzmatten dienen als isolierende, weiche Polster, Teppiche und wasserdichte Unterlagen oder Kleidungsstücke. Filzpantoffeln, Filzschuhe und Hüte sind schick und gemütlich, aber Filz ist auch ein beliebtes Bastelmaterial für farbenfrohe Deko-Objekte wie Filzengel, Filzrosen etc.
Woraus besteht Filz?
Der Mensch nutzt die vielen guten Eigenschaften von Filz schon seit Jahrtausenden. Die ersten archäologischen Funde filzähnlicher Materialien stammen aus der Jungsteinzeit. Damals hat wohl jemand die Wolle eines Tieres als Polster in seinen Schuh gelegt. Die stetige Reibung beim Gehen, die Feuchtigkeit des Fußschweißes und der Druck des Körpergewichts haben die feinen Wollfasern so eng miteinander verwoben, dass ein neuer, sehr fester Stoff entstand: Wollvlies oder auch Filz. Hier kommt schon die wichtigste Eigenschaft von Filz zum Tragen: Es handelt sich dabei um einen Vliesstoff, der nicht durch das regelmäßige Überkreuz-Verweben von Fäden entsteht, sondern durch das Pressen von Fasern. Dabei ist es prinzipiell egal, woraus diese Fasern bestehen:
- Naturfasern: Baumwolle, Schafwolle, andere Tierhaare, Kokosfasern, Hanf, Sisal
- Chemiefasern: Polyester, Polyacryl, Polyamid
Daraus folgt: Filz ist keine Materialbezeichnung, sondern beschreibt lediglich die Herstellungsmethode eines Textils. Je nach dem verwendeten Material kann Filz ganz unterschiedliche Eigenschaften haben. Die beste Qualität hat Wollfilz, der - wie der Name nahelegt - aus der Wolle von Schafen gefertigt wird. Dank ihrer geschuppten Oberfläche lassen sich Wollfasern besonders dicht und langanhaltend miteinander verfilzen, woraus besonders hochwertiger Filz entsteht. Allerdings kann sich dieser durch Feuchtigkeit oder Wärme auch verformen und seine Farbe verändern. Polyesterfilz ist dagegen sehr leicht und farbintensiv.
Wie entsteht Filz?
Als Filzen bezeichnet man das Zusammenfügen jeglicher Natur- oder Kunstfasern. Der dabei entstehende Vlies heißt immer Filz, egal woraus er besteht. Unterschiede gibt es jedoch bei den Herstellungsmethoden:
- Walkfilz: Aus Rohwolle wird auf einer Nadelwalze ein dünnes Vlies hergestellt, das durch Wasser und Wärme weiter verdichtet wird. Während das Vlies mit feuchten Tüchern zwischen zwei Platten gerieben wird, verhaken sich die Wollfasern ineinanander. Der gewalkte Stoff wird dann in einer Seifenlauge weiter gestaucht, gepresst und durchgeklopft, wobei er auf etwa die Hälfte seiner Anfangsgröße zusammenschrumpft.
- Nadelfilz: Hier wird das dünne Ausgangsvlies mit besonderen Filznadeln oder Hochdruck-Wasserstrahlen so lange durchgestochen, bis sie sich untrennbar verbunden haben. Bei diesem Vlies lassen sich Höhe und Dichte des Materials besser beeinflussen.
Oft kommen beim industriellen Filzen noch chemische Bindemittel hinzu, die dafür sorgen, dass die Fasern besser miteinander verkleben. Traditionell wurde und wird noch heute per Hand gefilzt; unter Einsatz von Wasser, Seifenlauge und viel Kraft. Dabei verschlingen sich die Fasern dauerhaft zu einem festen Vlies, das sich nicht mehr auflösen lässt (anders als bei gewebten Stoffen). Am besten funktioniert das mit Naturfasern, deren Schuppen sich durch die Feuchtigkeit aufstellen, sodass sie sich besser ineinander verhaken. Industriell hergestellter Filz wird in der Regel durch Trockenfilzen hergestellt und anschließend mit Wasserdampf und/oder chemischen Bindemitteln weiter verfestigt.
Welche Eigenschaften & Vorteile hat Filz?
Aufgrund seiner Eigenschaften wird Filz im Wohnbereich sehr gern als polsterndes, wärmendes, isolierendes und wasserabweisendes Textil eingesetzt: als Untersetzer und Tischläufer, als Matratzenunterlage und Teppich, als Vorhangstoff oder als Wohndecke. Filz hat sehr viele Vorteile, die ihn universell einsetzbar machen:
- Filz ist elastisch: Das Vlies ist leicht dehnbar und wirkt gleichzeitig polsternd (druckelastisch).
- Filz ist robust: Filzgewebe ist nahtlos, es bildet fast nie Knitterfalten und es ist äußerst reißfest.
- Filz isoliert: sowohl gegen Lärm als auch gegen Hitze und Kälte.
- Filz ist feuchtigkeitsabweisend: Das gilt vor allem für Wollfilz.
- Filz aus Wolle ist nicht entflammbar: Selbst wenn er direkt angezündet wird, verkohlt er lediglich.
- Filz aus Naturfasern ist ein Naturprodukt: Das heißt, er ist biologisch abbaubar.
- Filz ist allergikerfreundlich: Wenn er nicht aus tierischen Fasern hergestellt wird.
Bettwaren aus Filz
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Wie reinigt man Filz?
Filz ist ein sehr robuster, lange haltbarer Vliesstoff. Dank seiner dichten Faserstruktur können Wasser und Schmutz kaum eindringen. Für eine normale Reinigung genügt gelegentliches Ausschütteln oder Absaugen von Schmutz. Filz ist zwar grundsätzlich waschbar, dies sollte aber nur passieren, wenn es unbedingt notwendig ist. Vor allem Wollfilz aus Schafwolle reinigt sich sozusagen “von selbst”. Bei tiefergehenden Verschmutzungen wird Wollfilz am besten per Hand in einer Lauge aus Wollwaschmittel eingeweicht und gegebenenfalls mit einer weichen Bürste bearbeitet. Danach sollte der Filz in der Sonne trocknen, wobei man ihn immer wieder per Hand glattstreicht, um seine ursprüngliche Form zu bewahren. Solange der Filz noch leicht feucht ist, kann er mit niedriger Einstellung auch gebügelt werden. Eine chemische Reinigung ist bei reinem Wollfilz ebenfalls möglich. Beim Waschen sollten Sie immer die Angaben des Herstellers im Pflegeetikett beachten.