Polyamid
Polyamid ist ein thermoplastischer Kunststoff. Gewebe aus Polyamid sind u. a. sehr reißfest, nehmen keine Feuchtigkeit auf und sind formbeständig.
Was ist Polyamid?
Polyamid ist ein thermoplastischer Kunststoff. Dieser besteht aus linearen Polymembranen, welche durch spezielle chemische Verbindungen - die Amiden - gebunden werden. Aufgrund seiner guten Verschleißfestigkeit wird der Kunststoff oft im Maschinenbau verwendet, da so die Werkstoffe vor mechanischem Abrieb geschützt werden können. Darüber hinaus wird Polyamid auch in der Textilbranche genutzt. Dazu muss das Material jedoch erst zu einer Faser verarbeitet werden. Polyamid liegt in seiner Ausgangsform allerdings nicht in Fadenform vor. Um diese zu erhalten, bedarf es eines speziellen Verfahrens: der Polymerisation oder Polykondensation. Bei diesem Prozess werden die einzelnen Moleküle in Fadenform miteinander verbunden. Auf dieser Grundlage lassen sich dann Polyamidtextilien fertigen.
Die Eigenschaften von Polyamid
Nicht ohne Grund nutzt die Textilbranche Polyamid für sich. Diese Eigenschaften und Vorteile hat die Kunstfaser zu bieten:
- sehr leicht
- unglaublich reißfest
- feuchtigkeitsabweisend und wasserdicht
- sehr schnelltrocknend
- äußerst formstabil
- ausgesprochen elastisch
Je nach Querschnitt können die Polyamiffasern verschiedene Strukturen aufweisen: matt, glänzend, grob, bauschig oder fein. Im Vergleich mit anderen Materialien lässt sich sagen, das sich Polyamid zarter als Seide anfühlt, aber aber fester als Baumwolle ist. Deshalb wird der Stoff auch gerne bei der Herstellung hauchdünner, und widerstandsfähiger Kleidungsstücke verwendet, etwa Feinstrumpfhosen oder Sportbekleidung.
Verwendung von Polyamid
Im Jahr 1935 wurde aus Polyamid die Faser Nylon entwickelt, aus der zunächst Zahnbürstenköpfe hergestellt wurden. Verantwortlich für die Entwicklung des Nylon war Wallace Hume Carothers, ein amerikanischer Chemiker, der bei dem Konzern DuPont angestellt war. Nachdem Nylon im Jahr 1937 patentiert und ab 1938 verkauft wurde, brachte DuPont im Jahr 1940 mit sehr großem Erfolg die ersten Nylonstrümpfe auf den Markt. In Deutschland wurde seit 1938 von der I.G. Farben AG ein Konkurrenzprodukt mit dem Namen Perlon vertrieben, aus dem in der Kriegsindustrie hauptsächlich Fallschirme, Flugzeugreifen und Bürstenköpfe zur Waffenreinigung hergestellt wurden.
Polyamid bei Bettwaren und Matratzen
Bei Bettwaren und Matratzen finden sich zuweilen geringe Anteile von Polyamidfasern in Matratzenbezügen und Bettdecken. Aber Achtung: Polyamid ist sehr hitzeempfindlich, daher sollten Textilien aus diesem Material nicht heißer als 40° C gewaschen werden. Aus diesem Grund ist Polyamid auch nicht trocknergeeignet und kann nicht gebügelt werden.