Viskose
Viskose ist eine aus Holzfasern hergestellte Zellulose-Faser, die sehr angenehm auf der Haut liegt und extrem saugfähig ist.
Was ist Viskose?
Als Viskose werden synthetisch hergestellte Zellulose-Fasern bezeichnet. Obwohl das Rohmaterial der nachwachsende Rohstoff Holz ist, gilt Viskose dennoch als Kunstfaser. Das liegt an der chemischen Behandlung mit Schwefelkohlenstoff und Natronlauge, denen die Holzfasern unterzogen werden, um den Zellstoff (Zellulose) zu gewinnen. Die chemischen Zusätze machen aus den Holzfasern einen zähflüssigen Brei. Der Fachausdruck für diese Konsistenz ist “viskos” (von Griechisch “visco” für “zäh”). Daher hat die Viskose ihren Namen erhalten.
Entdeckt wurde Viskose bei dem Versuch, einen synthetisch Ersatz für Seide herzustellen. Deshalb hat sich anfangs der Name Kunstseide oder Rayon für diese künstlich hergestellte Naturfaser eingebürgert. Optisch ähnelt Viskose allerdings am ehesten reiner Baumwolle.
Verwendung von Viskose
Aus Viskose wird, ähnlich wie aus den anderen synthetischen Zellulosefasern Modal und Lyocell (das unter dem Markennamen Tencel vertrieben wird), ein sehr leichter Stoff gewebt. Er ist sehr atmungsaktiv und nimmt viel Feuchtigkeit auf; daher wird Viskos gern für Sommerkleidung und Sportkleidung verwendet. Aber auch Bettwäsche und Matratzenbezüge werden häufig aus Viskose gefertigt. Ihre Fähigkeit zur Feuchtigkeitsaufnahme macht Viskose im Bett zu einem sehr hautfreundlichen Textil, das sich angenehm glatt und kühl anfühlt. Für leichte Sommerbettwäsche und gut belüftete Bettwaren gegen nächtliches Schwitzen ist Viskose ideal. Dazu kommt, dass Viskose sehr pflegeleicht ist. Man kann Bettwäsche aus Viskose problemlos in der Maschine waschen, bügeln muss man sie nicht.
Oft wird Viskose zusammen mit Baumwolle verwebt, um die Vorteile beider Textil-Arten zu verbinden.
Herstellung von Viskose
Um Viskose zu gewinnen, wird zunächst aus Holzfasern mittels chemischer Zusätze die Zellulose herausgelöst. Dabei entsteht der namensgebende zähflüssige Brei. Im Nassspinnverfahren wird diese Masse durch Spinndüsen in ein Spinnbad gepumpt und koaguliert dort. Nun kann eine endlos lange Faser gesponnen werden, das sogenannte Viskose-Filament. Dieses Garn ist die Grundlage für Viskose-Textilien. Wegen der Verwendung von Chemikalien wie Schwefelkohlenstoff und Natronlauge und dem hohen Wasserverbrauch bei der Herstellung von Viskose ist diese zwar eine Naturfaser aus nachwachsenden Rohstoffen, jedoch nicht allzu umweltfreundlich. Dazu kommt, dass fast die gesamte weltweite Viskoseproduktion in China, Indien und Indonesien stattfindet. Dort werden keine europäischen Standards eingehalten, was Arbeitsbedingungen und Umweltschutz angeht.
Es gibt auch nachhaltigere Alternativen zu Viskose:
- Modal (wird aus einheimischen Buchen hergestellt und kann das FSC-Siegel tragen)
- Lyocell/Tencel
- Lenpur-Viskose (ausschließlich aus dem Rückschnitt lebender Bäume gewonnen, Herstellung nach dem Tencel-Verfahren)
Eigenschaften von Viskose
Viskose hat viele Eigenschaften, die hochwertigen Naturfasern wie Seide oder Lyocell ähneln: Sie ist hautfreundlich und temperaturregulierend, angenehm glatt und kühl, lässt sich gut färben und bedrucken und ist dabei robust und pflegeleicht. Kein Wunder, dass Viskose oder Kunstseide ein häufig verwendetes Textil ist – sowohl in der Bekleidungsindustrie als auch als Bettwäsche und im Bettwaren-Bereich.
Alle Vorteile von Viskose im Überblick:
- angenehmes Hautgefühl
- hohe Feuchtigkeitsaufnahme
- leicht waschbar
- bügelfrei Naturprodukt
- ohne Ausbeutung von Tieren
- für Veganer*innen geeignet
- farbintensiv
- preiswert
Bettwäsche aus Viskose richtig waschen
Textilien aus Viskose gelten allgemein als pflegeleicht. Dennoch sollte Viskose nicht zu heiß gewaschen werden, weil sie dann einlaufen kann. Maximal 40° C sollte die Waschtemperatur betragen, die Verwendung eines faserschonenden Feinwaschmittels ist empfehlenswert. Nach dem Waschen sollte auf Schleudern oder Trocknen verzichtet werden; stattdessen werden Viskose-Textilien am besten tropfnass auf die Leine gehängt und, wenn nötig, noch feucht gebügelt.