Yakhaar
Yakhaar ist das Fell des in Zentralasien lebenden Yak-Rindes, das zu einer sehr feinen, hochwertigen Wolle versponnen wird.
Was ist Yakhaar?
Das bis zu 2 m große Yak ist ein Hochlandrind Zentralasiens, das mit seinem außergewöhnlichen Fell Stürmen und selbst extremer Kälte von bis zu –40° C widersteht. Auch vor großer Hitze ist das Yak durch sein besonderes Fell geschützt. Das Yak ist das einzige Rind, dessen Fell aus mehreren Schichten besteht und sowohl eine Unterwolle als auch Deckhaare besitzt. Sein gesamter, sehr massiger Körper ist mit dichtem, dunkelbraunen bis schwarzen Fell bewachsen, das an den Seiten in langen Strähnen hinabhängt. Domestizierte Haus-Yaks können auch rot, weiß oder gescheckt sein. Die langen Deckhaare ähneln dem Schweif- und Mähnenhaar von Pferden. Daher werden sie unter den Begriff "Rosshaar" gefasst, obwohl sie viel weicher sind.
Neben dem langen Deckhaar hat das Yak noch kürzere, grobe Wollhaare. Darunter befindet sich eine dichte Unterwolle aus sehr feinen Wollhaaren – auf einem Quadratzentimeter wachsen 800 Haare. Diese werden einmal im Jahr ausgekämmt und zu Wolle versponnen. Das feine Yakhaar ähnelt dem Fell der Kaschmirziege und wird häufig mit Kaschmir verwechselt. Für Laien sind Yakhaar und Kaschmir kaum voneinander zu unterscheiden.
Die Wollproduktion ist allerdings nur ein Nebenprodukt der Yakzucht. Hauptsächlich werden die Tiere (die auch Tibetische Grunzochsen heißen) zur Fleisch- und Milchproduktion gehalten. Sein Dung wird als Brennmaterial genutzt, auch als Reittier in den unwegsamen Regionen des Himalaya dient der Yak.
Verwendung von Yakhaar
Yakhaar ist extrem fein, leicht und wärmend. Die Unterwolle, die die großen Tiere vor extremer Kälte und Hitze schützt, eignet sich – ähnlich wie Kamelhaar – hervorragend als temperaturausgleichende Füllung von Ganzjahres-Bettdecken und Kissen. Aus der feinen Yakwolle wird auch wärmende Kleidung gewebt. Die wetterfeste Grobwolle aus dem Deckhaar wird ebenfalls weiterverwendet: Sie kommt bei der Herstellung von Seilen und Zeltplanen zum Einsatz.
Gewinnung von Yakhaar
Die teure Yakwolle wird in den Herden in China, der Mongolei und Indien gewonnen, wenn die Yaks im Frühjahr ihren Fellwechsel haben und die dicke Winterwolle verlieren. Dann werden die Tiere geschoren oder man kämmt ihre Unterwolle aus, die danach gewaschen und versponnen wird. Obwohl ein Yak bis zu 3 m lang und 2 m groß werden kann, kommen dabei pro Tier nur etwa 3 kg Feinwolle zusammen. Das macht Yakhaar zu einem sehr exklusiven und seltenen Rohstoff. Im Vergleich zu Schafwolle ist Yakhaar etwa zehnmal weniger ergiebig.
Oft wird Yakhaar ohne Kennzeichnung Produkten aus Kaschmirwolle beigemischt. Diese edelste Wolle ist noch einmal deutlich teurer als Yakhaar.
Vorteile von Yakhaar
Yaks leben auf den Hochebenen Zentralasiens und sind dort extremen Temperaturschwankungen unterworfen. Ihr dichtes Fell schützt sie sowohl vor Hitze als auch vor starken Frösten und Sturm. Dies verdanken die Yaks der Kombination aus dickem, isolierendem Deckhaar und der feinen Yakwolle im Unterfell. Diese sehr dünnen Haare speichern Luft und wirken temperaturausgleichend und wärmeisolierend. Diese positiven Eigenschaften machen Yakwolle perfekt geeignet für die Füllung von sehr leichten Bettdecken und Kissen. Dank des guten Feuchtigkeitstransports eignen sich Bettdecken mit Yakhaar-Füllung auch ausgezeichnet für Menschen, die nachts stark schwitzen.
Textilien aus Yakhaar richtig pflegen
Yakhaar-Bettdecken dürfen nicht gewaschen werden. Yakhaar ist wie Kamelhaar und Schurwolle eine Naturfaser mit einer natürlichen Selbstreinigungskraft. Bettdecken mit Yakhaarfüllung sollten daher lediglich zur Reinigung täglich aufgeschüttelt und draußen (nicht in der vollen Sonne) gelüftet werden. Ist der Bezug der Yakhaar-Bettdecke verschmutzt worden, können die Flecken vorsichtig von Hand ausgerieben werden.