Milben zählen zur Gattung der Spinnentiere. Von Ihnen existieren zahlreiche verschiedene Arten, von denen wir mit einigen tagtäglich in Kontakt sind. Und das ist auch gut so! Denn Milben stärken die körpereigene Immunabwehr. Dennoch gibt es einige Arten, die bei uns Menschen auch Allergien oder äußerst unangenehmen Hautausschlag verursachen können. Welche Milben das sind, wie sich die Symptome je nach Art der Milbe unterscheiden und mit welchen Mitteln Sie die kleinen Plagegeister bekämpfen können, erfahren Sie in diesem Beitrag!
Juckender Hautausschlag durch Milben? – Ursachen & Aussehen inkl. Bilder
Juckender Hautausschlag kann eine unangenehme Erfahrung sein, die verschiedene Ursachen haben kann. Eine mögliche Ursache ist eine Infektion mit Milben. Dabei gibt es verschiedene Arten von Milben, die Hautausschläge verursachen können, wie zum Beispiel die Krätzmilbe und die Grasmilbe. Je nach Beschaffenheit des Ausschlags und anhand weiterer Symptome kann ein Arzt in der Regel schnell erkennen, um welchen Übeltäter es sich handelt.
Arten & Ursachen von Hautausschlag
Für Personen, die allerdings nicht direkt zum Arzt rennen möchten, haben wir im Nachfolgenden aufgeführt, welche Milbenarten Hautausschläge verursachen können und wie diese aussehen bzw. sich unterscheiden.
Ausschlag durch Hausstaubmilben-Allergie
Hausstaubmilben in den eigenen vier Wänden sind alles andere als ungewöhnlich. In einem einzigen Gramm Hausstaub können bis zu 15.000 Milben stecken. Besonders im Sommer, ihrer Paarungszeit, sind sie besonders dicht besiedelt.
Doch warum finden sich die kleinen Tierchen hauptsächlich im Schlafzimmer?
Hausstaubmilben lieben feuchte, warme Orte und ernähren sich außerdem besonders gern von menschlichen Hautschuppen und Haaren. Deshalb bieten Matratzen, Decken und Kissen perfekte Voraussetzungen für die Parasiten, da wir durch das Atmen und Schwitzen nachts eine Menge Flüssigkeit abgeben und natürlich permanent Hautschuppen und Haare verlieren.
Viele Menschen denken, dass Hausstaubmilben beißen oder stechen. Doch keine Sorge – die ungebetenen Gäste machen sich zwar in unserem Bett breit und ernähren sich von unseren Hautschuppen, über unseren Körper machen sie sich allerdings nicht her.
Hausstauballergie: Symptome & Behandlung
Im Normalfall ist dieser Befall für gesunde Menschen unbedenklich. Es gibt jedoch Menschen, die auf den Kot der Tierchen allergisch reagieren. Dann sind unter Umständen auch Hautreaktionen möglich, allerdings eher selten.
Ausschlag durch Grasmilben
Grasmilben, auch Holz-, Lauf- oder Herbstmilben genannt, leben im Boden und legen ihre Eier in feuchte Erde, wie beispielsweise die von Wiesen. Sobald die Milbenlarven im Sommer und Herbst schlüpfen, klettern sie an Grashalmen nach oben und lauern auf einen vorbeikommenden Wirt. Das können Tiere wie Hunde, Katzen, Mäuse oder Pferde sein, oder eben auch Menschen.
Der Parasit beißt seinen Wirt mit seinem scharfen Mundwerkzeug, um so an Nahrung zu gelangen. Dabei geben sie Speichelsekret in die Wunde ab, um das Hautgewebe aufzuweichen. Die darin enthaltenen Enzyme lösen bei den meisten Menschen heftige allergische Hautreaktionen aus.
Symptome sind dann starker, quaddelartiger Hautausschlag mit starkem Juckreiz. Bis die Pusteln verschwinden, können bis zu zwei Wochen vergehen. Um sicherzustellen, dass man die kleinen Spinnentiere auch dauerhaft los wird, empfehlen wir Ihnen einen Besuch beim Arzt. Dieser kann Ihnen genaue Empfehlungen für eine effektive Behandlung geben.
Ausschlag & Juckreiz dank Krätzmilben
Krätzemilben sind von der besonders unangenehmen Sorte. Sie graben sich mit ihrem Schneidewerkzeug in die oberste Hautschicht und legen dort ihre Eier ab. Dadurch entstehen sogenannte Milbengänge, welche die sogenannte Krätze, auch Skabies genannt, hervorrufen. Sie äußert sich in einem heftigen Juckreiz, der sich nachts meist am stärksten bemerkbar macht. Besonders betroffen sind dabei warme Körperstellen, an denen die Hautschicht eher dünn ist, beispielsweise:
- in den Ellenbeugen,
- in den Kniekehlen,
- zwischen Fingern oder Zehen,
- unter den Achseln oder
- im Leistenbereich.
Bei einem Erstbefall tritt der Ausschlag ca. 2 – 5 Wochen nach der Besiedlung auf. Kommt es allerdings zu einer Reinfektion, machen sich die Anzeichen meist bereits nach wenigen Tagen bemerkbar.
Ausschlag im Gesicht durch Demodex Milben
Die Demodex-Milbe, auch Haarbalgmilbe genannt, ist ein natürlicher Besiedler der Gesichts- und behaarten Kopfhaut und ernährt sich von Abfallprodukten der Haut, wie Talg oder Schweiß. Sie ist keine Seltenheit – schätzungsweise über 90 % der Menschheit tragen die winzigen Tierchen auf der Haut.
In der Regel sind die Milben harmlos und lösen keinerlei Beschwerdebilder aus. Die Dichte der Spinnentiere steigt jedoch in der Regel mit zunehmendem Alter. Sie können bei einer daraus folgenden Überpopulation (für gewöhnlich ab dem 40. Lebensjahr) eine entzündliche Talgdrüsenerkrankung im Gesicht, die sogenannte Demodikose, hervorrufen und die Entstehung von anderen Hautkrankheiten wie Rosacea begünstigen.
Sie äußert sich mit einseitigen Rötungen, Papeln und Pusteln im Gesicht, vorwiegend im Wangen-, Stirn- und Kinnbereich, und kann unter Umständen schuppige Trockenheit und Juckreiz hervorrufen.
Ebenfalls nicht untypisch ist der Befall der Augenlider.
Häufige Begleitsymptome bei Ausschlag durch Milben
Die möglichen Begleitsymptome eines Milbenbefalls hängen von der Art der Milbe ab. Hausstaubmilben rufen besonders in der Nacht und am Morgen erkältungsähnliche Symptome wie Atembeschwerden, Husten und Niesen, aber auch eine verschnupfte Nase, Kopfschmerzen und gerötete Augen hervor.
Die restlichen, hier genannten Milbenarten unterscheiden sich im Grunde nur durch die Art, den Ort und die Dauer des Ausschlags und Juckreizes, den sie verursachen. Begleitsymptome sind bei ihnen nicht bekannt.
Besteht Ansteckungsgefahr bei Milbenausschlag?
Bei einigen Milbenarten ist Vorsicht geboten, da sie über die Haut übertragen werden und unter Umständen Krankheiten auslösen können. Hierbei ist vor allem die Krätzmilbe, die die bekannte Krankheit “Krätze” auslöst, zu erwähnen. Ein intensiverer Hautkontakt, beispielsweise durch lange Umarmungen oder Geschlechtsverkehr, führt zur Übertratung des Spinnentiers. Häufig kommt es auch an Orten zu Ansteckungen, wo viele Menschen miteinander leben, da die Skabiesmilbe noch bis zu zwei Tage ohne Wirt überleben können.
Auch die Dermodex Milbe wird durch Körperkontakt übertragen. Das ist allerdings ein natürlicher und unbedenklicher Prozess, der nicht zu Hautausschlägen führt. Erst bei einer Störung des Immunsystems oder dem steigenden Alter können sich die Spinnentiere massiv vermehren, wodurch die Hauterkrankung Demodikose entstehen kann.
Dieser Ausschlag ist wiederum nicht ansteckend. Der Kontakt mit Menschen, die unter Ausschlag leiden, dem Gras- oder Hausstaubmilben zugrunde liegen, ist hingegen unbedenklich und führt nicht zu einer Übertragung der Milbe, geschweige denn des Ausschlags.
Milben Hautausschlag behandeln
Hautausschläge, die von Milbenbefall hervorgerufen werden, sollten immer behandelt werden. In manchen Fällen verschwindet die Besiedlung zwar von ganz allein, dennoch lindert eine gezielte Behandlung die Beschwerden wie Juckreiz, Brennen und Hautausschlag meist bedeutend schneller.
Wenn der Hautausschlag durch Krätzmilben verursacht wird, ist die Konsultation eines Arztes unbedingt erforderlich, da der Befall nicht von allein verschwindet, sich sehr schnell verbreitet und dazu auch noch ansteckend ist.
Milbenausschlag medikamentös behandeln
Besonders bei Krätze werden in der Regel Tabletten und Cremes verschrieben, die dafür sorgen, dass die Milben und ihre Eier absterben. Mit einer solchen Behandlung ist man bereits nach wenigen Tagen nicht mehr ansteckend, wobei der Juckreiz und Hautausschlag noch wochenlang anhalten können.
Bei einer Hausstaubmilben-Allergie kann eine medikamentöse Behandlung temporäre Linderung bieten. Langfristig gesehen macht eine Hyposensibilisierung hier allerdings mehr Sinn. Bei Grasmilbenbissen reicht es oft aus, die Wunde zu desinfizieren und eine heilende Creme aufzutragen.
Die Behandlung des Ausschlags, der von Demodex Milben hervorgerufen wird, ähnelt der der Krätze. Hier werden zumeist antiparasitäre Mittel und lindernde Cremes verschrieben.
Hausmittel gegen Ausschlag durch Milben
Linderung von Beschwerden durch Milbenbefall können in der Regel auch Hausmittel bringen. Die Symptome eines Grasmilbenbisses können durch Kühlung, Zwiebelsaft oder Kokosöl im Zaum gehalten werden.
Hausstaubmilben können durch regelmäßiges Waschen der Bettwäsche reduziert werden. Wem das nicht reicht, der kann Teebaumöl mit Wasser verdünnen, in eine Sprühflasche geben und anschließend über die Bettwaren sprühen. Die desinfizierende Wirkung des Öls dezimiert die Zahl der Spinnentierchen.
Um Juckreiz bei Krätze erträglicher zu machen, empfehlen wir, die betroffenen Stellen mit mindestens 1 zu 3 verdünntem Essigwasser zu behandeln. Durch die enthaltene Säure verlieren die Milben ihre Nahrungsquelle und sterben ab. Bei einer Krätze sollte jedoch in jedem Fall ein Arzt konsultiert und der Ausschlag medikamentös behandelt werden.
Der Ausschlag durch Dermodex Milben kann vorsichtig mit verdünntem Teebaumöl behandelt werden. Allerdings helfen auch hier Medikamente am besten.
Sonstige Maßnahmen bei Milbenbefall
Bei milbenbedingtem Ausschlag gilt prinzipiell: Versuchen Sie, dem Juckreiz so gut es geht zu widerstehen, denn bei einer Hautreizung verstärken sich der Ausschlag und die Symptome. Waschen Sie bei Krätz- und Hausstaubmilben alle Bettwaren und kontaminierte Kleidungsstücke, um die Spinnentierchen bestmöglich abzutöten.
Grasmilbenbisse benötigen nicht zwingend eine ärztliche Untersuchung, wohingegen ein anderer, schwerwiegender Milbenbefall unter Umständen medikamentös behandelt werden sollte.
Dauer: Wie lange bleibt ein Hautausschlag durch Milben?
Die Dauer eines Ausschlags, der durch Milben verursacht wird, hängt von der Art der Milbe ab. Während Grasmilbenbisse und deren Juckreiz nach ca. zwei Wochen verschwinden, bleiben Reizungen durch Dermodex Milben und Krätze in der Regel so lange bestehen, bis sie gezielt behandelt werden. Mit der richtigen Medikation ist bei den letzteren in der Regel innerhalb weniger Wochen mit Besserung zu rechnen.
Was tun bei Milben im Sofa oder im Bett?
Hausstaubmilben lieben warme, feuchte Umgebungen. Daher nisten sie sich in nahezu allen Polstermöbeln und Teppichen ein. Was eigentlich unbedenklich ist, kann bei einer Hausstaubmilben-Allergie zu einer echten Plage werden. Neben dem regelmäßigen Lüften von Schlafzimmer und Bettzeug gibt es zum Glück ein paar Tricks, mit denen Sie die ungebetenen Gäste effektiv in Schach halten können.
Encasing: Dauerhafter Schutz gegen Milben im Bett
Besonders von Bettwaren können Hausstaubmilben so gut wie nicht ferngehalten werden. Um trotzdem einen erholsamen Schlaf ohne lästige Allergiesymptome zu haben, müssen die Spinnentierchen von der Haut und den Atemwegen ferngehalten werden.
Hier kommen Encasings ins Spiel. Die Bezüge für Matratzen, Decken und Kissen bestehen aus hochwertigem Evolon®. Der Stoff ist so feinmaschig, dass weder Hausstaubmilben, noch deren allergieauslösender Kot aus den Bettwaren auf die Haut gelangen können.
Doch das ist nicht der einzige Vorteil von Encasings: Das engmaschige Material hindert nicht nur Milben und deren Ausscheidungen daran, an die Oberfläche zu gelangen, sondern verhindert auch, dass Hautschuppen und Haare in das Innere gelangen, wodurch den Spinnentierchen die Nahrungsgrundlage entzogen wird. Dadurch tragen Encasings aktiv dazu bei, Allergiesymptome zu minimieren und Milben zu bekämpfen.
Regelmäßige Reinigung von Polstermöbeln
Um die Population von Hausstaubmilben in Polstermöbeln so gering wie möglich zu halten, empfiehlt es sich, diese regelmäßig zu reinigen.
Tipp: Besprühen Sie die Oberfläche mit einer 1 zu 3 Teebaumöl-Wasser Mischung und arbeiten Sie die Flüssigkeit anschließend sanft in das Material von Polstermöbeln, Vorhängen und Teppichen ein.
Das Öl hat eine desinfizierende Wirkung und bekämpft die Milben somit effektiv und natürlich.
Zusammenfassung
Durch Milben verursachter Hautausschlag ist eine unangenehme und oft juckende Angelegenheit. Während einige Vertreter ihrer Spezies zwar einen unschönen, aber nur kurzen Besuch abstatten, können sich andere hartnäckig einnisten und nur mit harten Mitteln vertrieben werden. Glücklicherweise gibt es wirksame Medikamente und Salben, die den Parasiten den Garaus machen und unterstützende Hausmittel, die unangenehme Symptome lindern.
Die Hausstaubmilbe verursacht zwar eher selten Ausschlag, ist jedoch verantwortlich für schlafraubende Allergien. Hier können Hyposensibilisierung, ein vernünftiges Encasing und die regelmäßige Reinigung von Polstermöbeln Abhilfe schaffen. So können selbst Allergiker*innen wieder durchatmen und ruhig schlafen.