Für die einen ist es selbstverständlich, die anderen werden schon beim Gedanken daran rot: Nackt schlafen ist in der westlichen Kultur nach wie vor ein von vielen Menschen tabuisiertes und irgendwie peinliches Thema. Dabei soll Nacktschlafen Männer zeugungsfähiger machen und für besseren Sex sorgen. Stimmt das? Wir schauen ganz vorurteilsfrei und ohne falsche Hintergedanken auf die Vorteile und Nachteile am Nacktschlafen und haben hilfreiche Tipps für Sie gesammelt, damit Sie als Nacktschläfer*in gesunde und erholsame Nachtruhe finden.

Nacktschläfer*in meint nicht gleich nackt schlafen

Zuerst ist es an der Zeit, mit einem häufigen Missverständnis aufzuräumen: Nackt schlafen heißt nicht automatisch, dass man dabei wirklich gar kein Kleidungsstück trägt. Unter dem Begriff “nackt schlafen” wird, je nach Region und Kultur, auch das Schlafen mit nur teilweise unbekleidetem Körper verstanden. Eine Umfrage des Möbelherstellers IKEA im Jahr 2019 ergab, dass 41 Prozent der Deutschen am liebsten “unbekleidet” schlafen. Tatsächlich gehen aber nur 12 Prozent wirklich splitternackt ins Bett.

Schlafen ohne Unterhose/Unterwäsche

Nach der IKEA-Schlafumfrage trägt ein Drittel der Deutschen im Bett ein T-Shirt, 22 Prozent bevorzugen einen Pyjama und 13 Prozent schlüpfen in ein Nachthemd. Darunter wird allerdings die Unterwäsche weggelassen, die man tagsüber trägt, also BH und Slip bzw. Unterhose. Dies hat allein aus hygienischer Sicht gesundheitliche Vorteile. Viele Gynäkologinnen und Urologen empfehlen ihren Patient*innen das Schlafen ohne Unterhosen, da der Intimbereich dann wenigstens in der Nacht “belüftet” wird. Vielen Menschen ist es unangenehm, untenrum vollständig nackt zu schlafen - etwa, weil Kinder mit im Bett schlafen oder schlicht, weil es zu kalt ist. Es ist gar kein Problem, einen locker sitzenden, atmungsaktiven Pyjama oder ein Nachthemd zu tragen, solange der Intimbereich unbekleidet bleibt. Diese Art des Nacktschlafens kann auch in Kulturen praktiziert werden, in denen komplettes Nacktsein als anstößig oder anrüchig angesehen wird. Es ist gleichzeitig gesund und stößt niemanden vor den Kopf.

Oberkörperfrei schlafen - oben ohne im Bett

Anstatt ohne Hose oder Slip steigen 16 Prozent der von IKEA Befragten andersherum nur mit Unterhose bekleidet ins Bett. Diese Nacktschläfer*innen schlafen also oberkörperfrei und mit nackten Beinen, sind im Intimbereich aber bekleidet. Vor allem Männer und generell Menschen in warmen Regionen lieben diese Form des Nacktschlafens. Der Oberkörper stellt bereits einen großen Anteil der gesamten Körperoberfläche. Insofern kann hier rein rechnerisch schon fast von vollständigem Nacktsein gesprochen werden, auch wenn man dabei noch eine Unterhose trägt. Oberkörperfreies Schlafen hat den sehr angenehmen Vorteil, dass man sich in warmen Sommernächten erfrischter fühlt. Nicht nur spürt man auch noch die kleinste Luftregung; auch der Nachtschweiß, der auf der Haut verdunstet, sorgt für eine effektive Abkühlung. Für Frauen ist das Schlafen “oben ohne”, also ohne BH, dringend zu empfehlen: So vermeiden Sie nicht nur Druckstellen und Hautverfärbungen, Sie sorgen außerdem für einen freien Fluss der entgiftenden Lymphflüssigkeiten. Das Schlafen mit BH steht in Verdacht, Krebs zu fördern. Wenn es nicht ohne BH geht, sollte ein bügelfreier BH gewählt werden Vor allem Männer schlafen gern oben ohne, und auch bei Paaren ist diese Art des Nacktschlafens beliebt. Kein Wunder: Der direkte Hautkontakt sorgt für die Produktion des “Kuschelhormons” Oxytocin. Außerdem stellt ein*e wärmende*r Partner*in im Bett den besten Schutz vor einer Unterkühlung dar.

Komplett nackt im Bett

Ganz ohne Bekleidung zu schlafen, ist in Deutschland und anderen westlichen Kulturen eher unüblich. Dabei gibt es zwischen den Ländern allerdings deutliche Unterschiede: Nach einer Befragung der US-amerikanischen Sleep Foundation gehen Brit*innen deutlich häufiger nackt schlafen als Deutsche. Im Vergleich mit Befragten aus den USA, Kanada, Mexiko und Japan sowie Großbritannien gehen nur Japaner*innen noch seltener nackt schlafen (nämlich gar nicht). Nach einer Yougov-Umfrage von 2015 schlafen jüngere Menschen deutlich seltener unbekleidet als Ältere, und Männer fühlen sich ohne Sachen im Bett wohler als Frauen. Außerdem interessant: Ostdeutsche liegen eher nackt im Bett als Westdeutsche, wobei vor allem Sachsen und Thüringen als “Hochburgen der Nacktschläfer*innen” hervorstechen.

Vor- und Nachteile des Nacktschlafens im Überblick

Zunächst einmal ist nackt schlafen eine Frage der individuellen Vorliebe. Wie viele Kleidungsstücke Sie im Bett tragen, ist Ihnen überlassen und sollte davon abhängen, wie Sie sich wohl fühlen. Auch kulturelle Sitten spielen bei der Vorliebe für einen bestimmten Kleidungsstil im Bett eine große Rolle: Viele Menschen fühlen sich unwohl, wenn sie (teilweise) unbekleidet schlafen. Es gibt jedoch für jede Bekleidungsvorliebe im Bett handfeste gesundheitliche Argumente, die Sie vielleicht darin bestärken oder ermutigen, mal etwas anderes auszuprobieren oder sich damit wohlzufühlen, was Sie selbst im Bett bevorzugen.

Vorteile

Dass Nacktschlafen gesund ist, wird in den letzten Jahren immer häufiger von Lifestyle Magazinen behauptet. Ist da etwas dran, oder geht es hier nur um mehr “Sexyness”, die in unseren Alltag Einzug hält? Wir schauen uns im Folgenden die wichtigsten Argumente dafür an, dass Nackt im Bett Schlafen gesund sein soll.

Gesünderer Intimbereich

Tatsächlich weisen Hautärzt*innen und Frauenärzt*innen immer wieder darauf hin, dass der Intimbereich oft stiefmütterlich behandelt wird. Viele Frauen tragen enge Hosen, darunter enge Slips, bevorzugt aus wenig atmungsaktiven Kunststoffen. Kommt noch die Intimrasur sowie die Verwendung von Parfüms und Deos im Intimbereich hinzu, ist ein perfekter feucht-warmer Nährboden für Bakterien, Pilze und andere Krankheitserreger bereitet. Die natürliche Scheidenflora sollte wenigstens nachts Gelegenheit zum “Auslüften” bekommen, indem ohne Unterwäsche geschlafen wird. Vor allem bei ständig wiederkehrenden Pilzinfektionen wird das Schlafen ohne Unterhose dringend empfohlen.

Besserer Schlaf und schönere Haut

Wer nackt im Bett schläft, senkt damit automatisch die Körpertemperatur (es sei denn, die Nacht ist tropisch heiß). Das ist nicht nicht nur angenehm und hilft dabei, schneller einzuschlafen. Durch die niedrigere Körpertemperatur wird die Produktion des Schlafhormons Melatonin angeregt, das gleichzeitig eine Rolle bei der Regeneration der Haut spielt. Die verbesserte Luftzirkulation kann bei unreiner Haut und Akne helfen. Daraus zu schließen, dass Nacktschlafen schöner macht, ist vielleicht etwas übertrieben. Aber das Argument mit der besseren Schlafqualität lässt sich sogar wissenschaftlich bestätigen: In Umfragen sagen Nacktschläfer*innen am häufigsten, dass sie gut schlafen würden. Tipp: Selbst wenn Sie nicht nackt im Bett liegen, sollten Sie die Temperatur im Schlafzimmer prüfen und eventuell etwas absenken. Auch die Luftfeuchtigkeit ist in vielen Schlafzimmern zu hoch, weil falsch gelüftet wird.

Gut fürs Selbstbewusstsein

Wer nackt schläft, verbessert sein Selbstbewusstsein. Das legt zumindest eine Studie des Journal of Happiness aus dem Jahr 2017 nahe. Überkritische und gestörte Körperwahrnehmung sowie “Body Shaming” sind bedenkliche Symptome unserer modernen Zeit. Menschen, die ihren Körper regelmäßig nackt sehen und spüren, profitieren demnach von einem höheren Selbstwertgefühl und mehr Lebenszufriedenheit. Ob das Nacktschlafen tatsächlich zu einem besseren Selbstbewusstsein führt oder ob man eher nackt schläft, wenn man seinen Körper akzeptiert und mag? Beides scheint plausibel. Sie müssen jedenfalls kein schlechtes Gewissen haben, wenn Sie nackt schlafen, und können es auch beruhigt Ihren Kindern erlauben. Vorausgesetzt ist dabei natürlich immer, dass die Privatsphäre gewahrt bleibt und man seinen Körper nur dann zeigt, wenn man das selbst entscheidet. Auch das gilt für Kinder.

Tut der Beziehung gut

Dass nackt schlafende Menschen auch über mehr Zufriedenheit mit ihrer Partnerschaft und mehr Sex berichten, liegt eigentlich nahe: Wer bereits ausgezogen ist, der sendet nicht nur eindeutige Signale, sondern hat auch die erste “Hürde” bereits genommen. Das lässt sich wissenschaftlich begründen: Im direkten Hautkontakt wird Oxytocin gebildet, ein Hormon, das bei der Geburt und beim Stillen eine große Rolle spielt - es reduziert Stress, senkt den Blutdruck, hilft beim Abnehmen und wird allgemein als “Wohlfühl-Hormon” bezeichnet. In der Partnerschaft kann Oxytocin dazu beitragen, dass Liebe und Vertrauen aufgebaut werden - vor allem aber wirkt es enorm luststeigernd.

Hinweis: Dieses Forschungsergebnis ist eine Beobachtung, keine Anleitung: Wenn Sie sich bekleidet im Bett wohler fühlen, dann dürfen Sie auch so schlafen, selbst wenn Ihr*e Partner*in das schade findet. Und es sagt nichts über die Qualität Ihrer Beziehung aus, wenn Sie nicht nackt schlafen (möchten).

Kann schlank machen

Schlank im Schlaf - das haben wir doch schon oft gehört. Natürlich werden Sie nicht im Handumdrehen überflüssige Kilos los, nur weil Sie nackt im Bett liegen. Aber Forschungsergebnisse legen nahe, dass unbekleidetes Schlafen die Kalorienverbrennung unterstützt. Zum einen ist daran die Körpertemperatur schuld: Wer nackt schläft, muss mehr Energie aufwenden, um warm zu bleiben. Dabei wird nicht nur der Kalorienverbrauch erhöht, sondern auch vor allem das sogenannte braune Fettgewebe aktiviert, das uns im Schlaf warmhalten soll. Auch das Hormon Oxytocin taucht hier wieder auf: Durch direkten Hautkontakt wird es bekanntlich verstärkt gebildet und senkt dann effektiv den Blutdruck und den Spiegel des Stresshormons Cortisol. Dieses wiederum führt zu Heißhungerattacken und hält den Körper zum Fettspeichern an. Mit anderen Worten: Wer sich im Bett wohl fühlt und vielleicht sogar mit jemandem nackt kuschelt, der nimmt automatisch ein klein wenig ab - oder wenigstens nicht zu.

Körpergerüche werden weniger

Ein Pyjama oder Nachthemd bewahrt zwar den Körper davor, nachts auszukühlen, nimmt aber auch den Schweiß und die Ausdünstungen auf und speichert sie - das führt schnell zu unangenehmen Gerüchen. Vor allem Menschen, die nachts stark schwitzen, tragen oft Schlafanzüge, um die Bettwäsche nicht täglich wechseln zu müssen. Dadurch, dass man eine zusätzliche Bekleidungsschicht trägt, schwitzt man aber noch stärker. Außerdem bleibt der Schweiß dann länger auf der Haut, weil er von der Kleidung festgehalten wird. Dort haben nun die Bakterien mehr Zeit, ihn zu zersetzen - mit der Folge, dass man schneller unangenehm riecht.

Wer unter Nachtschweiß leidet, der sollte also möglichst nackt oder nur leicht bekleidet schlafen und zusätzlich auf eine atmungsaktive, leicht kühlende Matratze sowie dünne Bettwaren achten. Unsere Natur-Bettdecken sind so atmungsaktiv, dass Sie auch in warmen Nächten angenehm und ohne Schweißausbrüche schlafen.

Gut fürs Sperma

Männer und ihre Keimzellen haben es in der modernen Welt ohnehin schwer: Lange im Sitzen arbeiten, bei Meetings die Beine übereinanderschlagen, abends den Laptop auf dem Schoß balancieren und enge Unterhosen tragen dazu bei, die Qualität der Spermien nachhaltig zu verschlechtern. Der Grund: Die Hoden, der Ort der die Spermienproduktion, sind auf diese Weise durchgängig zu warm, weil sie entweder zu nahe am Körper sind oder von außen aufgewärmt werden. Wenn Ihre Familienplanung noch nicht abgeschlossen ist: Tun Sie Ihren Fortpflanzungsorganen einen Gefallen und geben Sie ihnen wenigstens in der Nacht die Chance, frei und gut gelüftet bewegliche Samenzellen zu produzieren.

Nachteile

Nackt schlafen hat unbestritten einige Vorteile. Diese müssen nicht für jeden Menschen passen, aber sie erklären doch, warum es eine gute Idee sein kann, ohne Bekleidung zu schlafen. Trotzdem geht nur ein kleiner Teil der Deutschen unbekleidet zu Bett. Die Gründe dafür schauen wir uns im Folgenden ebenfalls an, denn sie sind als Nachteile nicht von der Hand zu weisen.

Sie müssen Ihre Bettwäsche häufiger waschen

Wenn Sie im direkten Hautkontakt mit dem Bettlaken und der Bettwäsche schlafen, nimmt diese natürlich die abgestoßenen Hautschuppen, Haare und den Nachtschweiß auf. Anstelle des Schlafanzugs müssen Sie als Nacktschläfer*in natürlich die Bettwäsche häufiger wechseln. Hygienisch ist es, Bettlaken und Bettbezüge mindestens alle 14 Tage zu wechseln - wenn Sie nachts stark schwitzen, gern auch noch häufiger.

Sie können sich schneller erkälten

Ein gewichtiger Nachteil am Nacktschlafen kommt vor allem in der warmen Jahreszeit zum Tragen: Wenn es so warm ist, dass Sie im Bett stark schwitzen, kühlt die nackte Haut Sie zwar sehr effektiv ab. Sinkt die Temperatur im Schlafzimmer aber dann noch weiter ab und befinden Sie sich zu dieser Zeit im REM-Schlaf, wird Ihr Körper die Temperatur nicht aktiv hochregulieren; Sie laufen dann Gefahr, sich zu unterkühlen und sich eine Erkältung einzufangen.

Tipp: Wenn Sie in warmen Nächten nackt im Bett liegen, sollten Sie trotz der Hitze ein leichtes Bettlaken aus Seide oder Baumwolle auf Ihrem Körper lassen, um nicht auszukühlen.

Körperflüssigkeiten belasten Bettwaren und Matratze

Unsere Matratzen, Topper und Bettwaren sind Qualitätsprodukte. Sie sollten so gut wie möglich vor Verschmutzungen geschützt werden, damit Sie lange Freude an ihnen haben. Eindringende Feuchtigkeit durch die allnächtliche Transpiration, abgestorbene Hautschuppen und andere Abfallprodukte des Körpers stellen eine ständige Belastung für Ihre Schlafumgebung dar. Wenn Sie nackt schlafen, sollten Sie besonders gut auf den Schutz Ihrer Schlafunterlage und Ihrer Bettwaren achten, um deren Lebensdauer nicht zu verkürzen.

Empfehlenswerte Produkte für Nacktschläfer*innen:

Ein Matratzenschoner oder ein Topper sind ohnehin sehr empfehlenswert, um die Matratze vor Verschmutzung zu schützen. Für Nacktschläfer*innen sollte der Anspruch an Hygiene noch höher liegen. Mit der richtigen Bettausstattung schlafen Sie immer frisch und sauber.

Nackt schlafen - gesund oder ungesund?

Dass das Schlafen ohne Kleidung diverse Vorteile hat, haben wir bereits gesehen. Gerade die positiven Auswirkungen auf die Schlafqualität und das Selbstbewusstsein legen den Schluss nahe, dass nackt schlafen generell als gesund bezeichnet werden kann. Spezifische gesundheitliche Aspekte hat das Nacktschlafen für beide Geschlechter: Sowohl Männer als auch Frauen profitieren davon, allerdings aus unterschiedlichen Gründen.

Nackt schlafen bei Frauen

Frauen sind dem Diktat der Mode in besonderem Maße unterworfen. Das gilt vor allem für den Busen, der tagsüber bei fast allen Frauen von einem BH gehalten und/oder in Form gebracht wird. Vor allem Frauen mit mehr Oberweite tragen ihren BH selbst noch im Bett, weil sie das Gefühl haben, dass er ihnen Halt gibt. Tatsächlich gibt es nur sehr wenige Gelegenheiten, in denen das Tragen eines stützenden BHs in der Nacht zu empfehlen ist, etwa eine kürzlich erfolgte Brustoperation.

Ansonsten gilt: Frauen sollten den BH und andere einengende Kleidungsstücke wenigstens in der Nacht weglassen und besser nackt oder nur locker bekleidet schlafen. Vor allem feste Bügel-BHs verursachen fast immer Druckstellen, weil sie im Schlaf unweigerlich verrutschen und dabei die Lymphbahnen des Körpers blockieren. Dies kann im besten Fall zu Hautverfärbungen und blauen Flecken führen; im schlimmsten Fall kann es die Entstehung von Krebs begünstigen. Eine Studie im European Journal of Cancer zeigte, dass Frauen, die keinen BH tragen, ein über 50 Prozent niedrigeres Krebsrisiko haben. Dies wurde in mehreren Studien bestätigt. Auch “untenrum” wird Frauen empfohlen, nachts die Bekleidung wegzulassen. Der Grund ist hier das feuchtwarme Milieu in eng sitzenden Slips, das Pilzen und Bakterien optimale Wachstumsbedingungen bietet.

Nackt schlafen bei Männern

Zumindest im Familienplanungs-Alter sollten Männer nach Möglichkeit nackt schlafen oder weit sitzende Boxershorts tragen. Davon profitiert die Produktion gesunder, fortpflanzungsfähiger Samenzellen. Befinden sich die Hoden zu nahe am Körper, sinkt die Qualität und Zahl der Spermien hingegen. Dieser Zusammenhang wurde von einer Studie des National Institute of Child Health and Human Development (NICHD) bestätigt. Keine Sorge: Wenn Sie gesund sind, bedeutet Ihre Entscheidung gegen das Nacktschlafen keinen Verzicht auf Kinder. Der nachgewiesene Effekt ist zwar da, aber minimal.

Das sollten Sie beim Nacktschlafen beachten

Wer nackt schläft, macht aus medizinischer Sicht einiges richtig und tut sich und seinem Körper etwas Gutes - so viel haben wir in den vergangenen Kapiteln gelernt. Damit die vielen positiven Aspekte am Nacktschlafen wirklich voll zum Tragen kommen, haben wir einige hilfreiche Tipps und Anregungen für Sie. Wichtig ist für Nacktschläfer*innen vor allem die passende Ausstattung ihres Schlafzimmers.

Tipp: Legen Sie vor dem Zubettgehen immer einen Morgenmantel am Bett bereit. Den können Sie schnell überwerfen, wenn frühmorgens der Postbote klingelt, die Kinder nachts wach werden oder Sie zur Toilette müssen. Auf diese Weise ist auch nackt schlafen im Urlaub oder zu Gast bei Freunden kein Problem.

Die richtige Matratze

Wenn Sie nackt schlafen, sorgen Sie für eine bessere Belüftung Ihres Körpers und damit für eine sehr gute Schlafqualität. Dies bedeutet jedoch auch, dass Ihre Matratze nun einige der Aufgaben übernehmen muss, die ansonsten der Pyjama übernehmen würde. Abgestorbene Hautschuppen, Haare, vor allem aber die Feuchtigkeit der Haut dringen nun ohne textile Barriere direkt in die Matratze ein. Dort bilden sie einen idealen Nährboden für Schimmelpilze und Hausstaubmilben.

Um dem Risiko einer stärkeren Verschmutzung vorzubeugen, ist die Wahl der passenden Matratze der erste Schritt. Sie muss nicht nur den richtigen Härtegrad passend zu Ihrem Körpergewicht, der Körpergröße und der bevorzugten Schlafposition haben - auch auf Atmungsaktivität und Feuchtigkeitstransport müssen Sie achten. Diese Matratzen kommen für Nacktschläfer*innen am ehesten in Frage:

Auch die atmungsaktivste Matratze wird ein gewisses Maß an Feuchtigkeit aufnehmen und speichern, wenn Sie nackt darauf schlafen. Schützen Sie Ihre Matratze also so gut wie möglich und verwenden Sie zusätzlich einen Matratzenschoner oder einen Topper. Diese haben den Vorteil, dass sie sich hygienisch und bequem reinigen lassen - anders als eine Matratze.

Passende Bettwaren

Genauso wichtig wie eine Matratze, die Luft zirkulieren lässt und Feuchtigkeit schnell vom Körper weg leitet, ist die passende Bettdecke. Wer nackt schläft, sollte besonders auf eine atmungsaktive, hautfreundliche Bettdecke achten, die keine Feuchtigkeitsstaus zulässt und Schweiß zuverlässig aufnimmt. Als Materialien für den Bezug empfehlen sich vor allem Naturfasern oder pflegeleichte Microfasern. Die Füllung der Bettdecke sollte an die Jahreszeit angepasst sein. Wer im Winter kuschelige Daunen oder eine warme Steppdecke verwendet, der muss auch bei niedrigen Außentemperaturen als Nacktschläfer*in nicht frieren.

im Winterim Sommer
Stepp- oder Kassettendecken mit Daunen- oder Synthetikfüllungdünne Sommerdecken aus Wildseide, Baumwolle oder Kamelhaar
Ganzjahresdecke
4-Jahreszeiten-Decken aus zwei kombinierbaren Teilen (dünne Sommerdecke, mittlere Frühlings-/ Herbstdecke)

Geeignete Bettwäsche

Die passende Bettwäsche ist das dritte Element, dass Nacktschläfer*innen einen erholsamen und gesunden Schlaf sichert. Auch hier heißt das Motto: Je atmungsaktiver und natürlicher, desto besser. Seide und Wildseide können zum Beispiel bis zu einem Drittel ihres Gewichts an Feuchtigkeit aufnehmen. Auch Baumwolle und Leinen sind gut im Speichern von Feuchtigkeit. Egal, welches Material Sie für Ihre Bettwäsche wählen: Die Textilien sollten sich bei 60° C waschen lassen und schnell trocknen, damit sie bald wieder einsatzbereit sind. Wer nackt schläft, sollte seine Bettwäsche alle 7 bis 14 Tage wechseln, um einen hygienischen Standard im Schlafzimmer zu gewährleisten.

Häufiger Waschen

In der Regel empfehlen Hersteller von Bettwäsche, ihre Produkte alle 14 Tage zu wechseln und bei bis zu 60° C zu waschen. So verhindert man, dass sich Keime und Parasiten wie Hausstaubmilben oder Bettwanzen im Bett ansiedeln. Wer nackt schläft, dem sollte eine rundum saubere Bettwäsche noch wichtiger sein. Immerhin berührt man die Textilien die ganze Nacht lang mit der eigenen Haut. Ohne die Zwischenschicht einer Schlafbekleidung nimmt die Bettwäsche bei Nacktschläfer*innen alle abgestoßenen Hautschuppen, verlorenen Haare und transpirierte Körperflüssigkeiten auf. Entsprechend sollte sie häufiger gewechselt und gereinigt werden, damit Ihr Bett hygienisch sauber bleibt.

Schlafzimmertemperatur regulieren

Wer nackt schläft, kühlt seinen Körper sehr effektiv und deutlich schneller auf “Schlaftemperatur” herunter. Das ist zwar förderlich für die Schlafqualität, kann aber zu Unterkühlung führen, wenn man ohne Bettdecke schläft. In der REM-Phase kann der Körper die Temperaturregulierung nicht mehr automatisch ausführen; liegen Sie in dieser Schlafphase ohne Decke und nackt im Bett, können Sie sich erkälten. Daher ist es wichtig, dass Sie Ihre Schlafzimmertemperatur regulieren und auf eine gute Belüftung des Raums achten. Generell sollten im Schlafzimmer nur zwischen 16 und 18° C herrschen. Ist es wärmer, schlafen Sie schlechter - und zwar auch dann, wenn Sie nackt sind. Dann kann Ihr Körper aber immerhin seine Temperatur über das Schwitzen besser regulieren. Die Luftzirkulation regt außerdem Ihren Kreislauf an.

Zusammenfassung

Nackt schlafen oder bekleidet - das ist vor allem Geschmackssache und wird von jedem Menschen anders empfunden. Obwohl wir alle nackt zur Welt kommen, zeigen Befragungen, dass selbst in unserer aufgeklärten und freiheitlichen westlichen Gesellschaft nur ein kleiner Teil der Menschen wirklich komplett nackt schläft. Die meisten tragen im Bett zwar keinen langärmeligen Pyjama, aber doch meist ein T-Shirt oder wenigstens eine Unterhose. Dabei sind die gesundheitlichen Vorteile des Nacktschlafens von zahlreichen Studien wissenschaftlich bestätigt worden:

  • Nackt schlafen sorgt für einen besseren Schlaf.
  • Nackt (ohne Unterwäsche) schlafen verhindert bei Frauen Pilzinfektionen im Intimbereich, senkt das Brustkrebsrisiko und verbessert die Spermienqualität bei Männern.
  • Nackt schlafen verbessert das Selbstbewusstsein und die Qualität der Beziehung bei Paaren.

Damit Sie das Nacktschlafen rundum genießen können, sollten Sie auf atmungsaktive Bettwaren und eine ebenso luftdurchlässige Matratze achten. Auch die Temperatur im Schlafzimmer sollte gut reguliert sein: Vor allem darf es nicht zu warm werden, damit Sie nicht ins Schwitzen geraten und sich dadurch in der Nacht erkälten.

FAQ

Sollte man nackt schlafen?
Nackt schlafen hat viele gesundheitliche Vorteile, sowohl für Männer als auch für Frauen. Wer auf ein angemessen kühles Schlafzimmer und atmungsaktive Bettwaren achtet, die regelmäßig gewaschen werden, kann die vielen Vorzüge des Nacktschlafens rundum auskosten.
Ist nackt schlafen gesund oder ungesund?
Viele medizinische Studien belegen die gesundheitlichen Vorteile des Nacktschlafens. Sie reichen von einer besseren Schlafqualität und einer harmonischen Beziehung über eine Senkung des Krebsrisikos bei Frauen und eine Verbesserung der Spermienqualität bei Männern. In gewissem Maße kann nackt schlafen sogar beim Abnehmen helfen.
Warum sollte man nicht ohne Unterhose schlafen?
Diese Aussage beruht auf einem viralen Tiktok-Video, in dem ein Arzt vor Fäkalien im Bett warnt, die beim Pupsen direkt in die Bettwäsche gelangten. Das ist aber vollkommen übertrieben und in der Konsequenz sogar falsch: Tatsächlich ist es deutlich gesünder, ohne Unterhose zu schlafen. Männer verbessern damit ihre Spermienqualität, Frauen beugen Pilzinfektionen im Genitalbereich vor.
Was sollte man beim Schlafen tragen?
Am gesündesten schlafen Sie tatsächlich vollkommen nackt. Fühlen Sie sich so komplett unbekleidet unwohl, spricht auch nichts gegen ein dünnes T-Shirt oder ein Nachthemd, das möglichst viel Luft an Ihre Haut lässt. Ideal ist es, wenn Sie ohne einengende Unterhose schlafen - als Alternative kommt hier eine lockere Shorts in Frage. Achten Sie auf hautfreundliche, atmungsaktive Materialien und tragen Sie möglichst Naturfasern auf der Haut. Ihre Schlafkleidung sollte definitiv nicht dieselbe Kleidung wie am Tag sein!