Nicht alle Menschen sind sich bewusst, wie wichtig regelmäßiges Lüften der Wohnung ist. Während in der Küche oder im Bad mal ein Fenster geöffnet wird, steigt die Luftfeuchtigkeit in den anderen Räumen. Das kann zu Schimmel, Krankheiten und auch baulichen Schäden führen. Wie Sie Ihre Wohnung richtig lüften und was die häufigsten Fehler beim Lüften sind, lesen Sie in diesem Beitrag.

Deshalb sollten Sie regelmäßig lüften

Verbrauchte Luft raus, frische Luft rein. Mit diesem einfachen Prinzip tun Sie sich, Ihren Liebsten und Ihrem Zuhause einen großen Gefallen. Warum Sie regelmäßig lüften sollten, erfahren Sie hier.

  • Frische, sauerstoffreiche Atemluft: Regelmäßiges Lüften sorgt für frische Luft in den Innenräumen. Dadurch werden Luftfeuchtigkeit, Schadstoffe und störende Gerüche entfernt. Je mehr Menschen sich in einem Raum aufhalten, desto mehr Kohlenstoffdioxid sammelt sich in der Raumluft an. Das hat zur Folge, dass nach einer gewissen Zeit die Raumluft “verbraucht” ist. Man muss lüften, um den Sauerstoffgehalt der Raumluft wieder aufzufüllen. Dies erhält die Leistungsfähigkeit aufrecht und hat einen positiven Einfluss auf die Gesundheit.

 

  • Schimmel verhindern: Durch Lüften kann Schimmelbildung verhindert werden. Ein Vier-Personen-Haushalt gibt am Tag ca. 6 bis 12 Liter Wasser an die Luft ab. Wenn Räumlichkeiten zu selten gelüftet werden, sammelt sich die Luftfeuchtigkeit in ihnen, und Schimmel kann an Wänden und Möbeln entstehen. Über längere Zeit drohen Feuchteschäden an der Bausubstanz, die zum Teil aufwendig und damit teuer saniert werden müssen.

 

  • Atemprobleme und Allergien: Schimmelsporen und Schadstoffe in der Luft führen zu Atemproblemen und Allergien. Ab einer bestimmten Konzentration von Schimmelsporen darf bzw. sollte ein Raum nicht mehr bewohnt werden. Zudem reichern sich über die Zeit Keime und Schadstoffe wie das radioaktive Edelgas Radon in der Luft an. Durch regelmäßiges Lüften kann dies verhindert werden. Leiden Sie trotz regelmäßigem Lüften an Allergien und Atemproblemen nach dem Aufstehen, sollten Sie unsere Allergiker-Produkte im Schlafzimmer verwenden.

  • Rechtliche Verpflichtungen: Die meisten Mieter werden in ihrem Mietvertrag zu regelmäßigem angemessenen Lüften verpflichtet. Für alle entstehenden Schäden muss der Mieter sonst haften.

 

  • Messinstrumente für Luftqualität: Luftqualität und Luftfeuchtigkeit sind ohne Messinstrumente schwer einzuschätzen. Deshalb kann ein Luftqualitätsfühler und Luftfeuchtemesser (Hygrometer) sehr nützlich sein, um den richtigen Zeitpunkt zum Lüften zu bestimmen. Mit Luftgütemonitoren kann auch der Kohlendioxidgehalt in der Luft gemessen werden, um den Zeitpunkt des Lüftens optimal wählen zu können.

Stoßlüften, Dauerlüften, Querlüften oder Kippen?

Richtig Lüften ist so leicht, wie es klingt. Es gibt nur ein paar einfache Regeln zu beachten. Um häufige Fehler zu vermeiden, schauen wir zuerst auf die unterschiedlichen Arten zu lüften.

Stoßlüften

Mit Stoßlüften ist die intensive Durchlüftung der Wohnung oder des Hauses in einem kurzen Zeitraum gemeint. Die Vorteile sind vielfältig: Durch das Lüften mit voll geöffneten Fenstern findet ein 90 Prozent stärkerer Luftaustausch gegenüber angekippten Fenstern statt. Dazu lässt sich intuitiv erkennen, wann genug gelüftet ist, da sich die Lufttemperatur merklich reduziert. Der wohl größte Vorteil am Stoßlüften ist, dass anders als beim Kippen des Fensters oder beim Dauerlüften das Lüften nach fünf bis 30 Minuten, je nach Jahreszeit, erledigt ist. Dadurch ist der Energieaustausch geringer und die Heizkosten können niedrig gehalten werden. Des Weiteren sorgt die begrenzte Lüftungsdauer dafür, dass die Fensterlaibung nicht abkühlt. Dadurch kann sich Feuchtigkeit schwerer an der Tapete absetzen und Schimmelbildung wird verhindert.

Stoßlüften hat aber nicht nur Vorteile. In Räumen mit einem erhöhten Feuchtigkeitsaufkommen wie Bad und Küche wird die Feuchtigkeit in den Wänden, den Decken und im Mobiliar zwischengespeichert. Um diese Feuchtigkeit durch Lüften aus dem Haus abzuführen, ist wiederholtes Stoßlüftung nötig. Ein weiterer Nachteil ist, dass regelmäßiges Stoßlüften mehr Aufwand für Sie bedeutet: Schließlich müssen je nach Haus- bzw Wohnungsgröße und Fensteranzahl alle Fenster geöffnet und wieder geschlossen werden, während Sie parallel alle Heizungen ab- und dann wieder aufdrehen.

Stoßlüften Definition

Als Stoßlüften bezeichnet man das komplette Öffnen des Fensters zur kurzzeitigen intensiven Belüftung eines Raums. Diese Art des Lüftens ist besonders energiesparend.

Dauer: So lange sollten Sie stoßlüften

Je nach Jahreszeit sollten Sie Ihre Räume drei- bis viermal täglich unterschiedlich lange stoßlüften. In den Wintermonaten Januar, Februar und Dezember sollten Sie mehrmals täglich für fünf Minuten stoßlüften. In den Frühjahrsmonaten März, April und Mai sollten Sie mehrmals täglich für 10 bis 20 Minuten stoßlüften. Im Sommer sollten Sie am längsten lüften: Weil die Temperaturen drinnen und draußen fast gleich sind, dauert der Luftaustausch länger und ist weniger stark. Von September bis November sollten Sie für das Stoßlüften 10 bis 20 Minuten einplanen.

Querlüften

Querlüften ist sozusagen die Weiterentwicklung des Stoßlüftens. Dabei wird durch das Öffnen mehrerer Fenster ein Luftzug erzeugt, der das Lüften beschleunigt. Dieser entsteht, wenn der Wind auf der windzugewandten Seite ins Haus gedrückt wird und auf der anderen Seite des Hauses abgeführt wird. Durch diesen Luftzug wird die warme und feuchtigkeitshaltige Luft aus den Räumen nach draußen gedrückt, was den Lüftungsvorgang beschleunigt.

Das Querlüften funktioniert natürlich nur in Räumlichkeiten, deren Fenster nach mehreren Richtungen zeigen. Hat ein Raum nur ein Fenster, können Sie über geöffnete Türen oft trotzdem die Querlüftung erreichen; der Luftzug kann dann allerdings sehr stark werden und für zuschlagende Türen oder herunterfallende Papiere sorgen.

Dauerlüften

Beim Dauerlüften wird, wie der Name sagt, eine Wohnung oder ein Raum dauerhaft gelüftet. Dieses Lüften findet meist über angekippte Fenster statt. Experten raten von dieser Art des Lüftens ohne Durchzug ab. Durch das dauerhafte Lüften kühlen vor allem in der kalten Jahreszeit die Räume zu stark aus. Dadurch steigt die Gefahr der Schimmelbildung, weil die Luftfeuchtigkeit in der kälteren Luft schneller kondensiert und sich auf Wänden oder Möbeln niederschlägt.

Stoßlüften oder kippen: Was ist am effektivsten?

Die effektivste und nachhaltigste Methode ist das Stoßlüften. Dabei werden drei- bis viermal täglich alle Fenster der Wohnung komplett geöffnet. Durch den entstehenden Durchzug wird die Wohnung gelüftet, ohne dass die Wände zu sehr auskühlen und dadurch die Schimmelgefahr steigt. Um den Vorgang zu beschleunigen, kann ein Ventilator helfen, die Luft in Bewegung zu bringen.

Beim Kipplüften findet hingegen nur ein minimaler Luftaustausch statt. Noch ineffizienter ist das Kipplüften mit geschlossenen Rollläden. Dabei wird so gut wie keine Luft ausgetauscht. Dafür geht Heizenergie verloren und die Wände rund um die Fenster kühlen aus. Dadurch können sich feuchte Stellen bilden, auf denen schnell Schimmel entstehen kann.

Richtig lüften während der Jahreszeiten

Je nach Jahreszeit sollten Sie Ihre Wohnung unterschiedlich lange und intensiv lüften. Abhängig von der Außentemperatur, der Luftfeuchtigkeit draußen und drinnen gibt es unterschiedliche Empfehlungen dazu. Hier erfahren Sie, wie Sie je nach Jahreszeit lüften sollten.

Richtig lüften im Winter

Zu langes Lüften kann nicht schaden? Im Winter kann es das sehr wohl tun. Zu langes Lüften im Winter senkt nicht nur die Raumtemperatur, sondern auch die der Wände und Decken. Wenn die Fenster wieder geschlossen werden, heizen sich die Räume durch die gute Dämmung des Hauses wieder auf. Wände und Decken benötigen länger, um Wärme aufzunehmen und sich der Raumtemperatur anzupassen. Mit der Raumtemperatur steigt auch die Luftfeuchtigkeit wieder, da warme Luft mehr Feuchtigkeit aufnimmt als kalte. Diese kondensiert an den kühlen Wänden und bildet schnell feuchte Flecken. Hier setzen sich Hausstaub und Feinstaub ab, was zu den typischen schwarzen Flecken führt. Diese sind eine Vorstufe von Schimmel, da Schimmelsporen auf ihnen einen wunderbaren Nährboden finden. Am besten stoßlüften Sie im Winter mehrmals am Tag, dafür aber immer nur für wenige Minuten. So kurzes Lüften genügt, um die Luftfeuchtigkeit aus den Räumen zu entfernen. Nach zwei Minuten ist sie beim richtigen Lüften schon entwichen.

Lüften bei Schnee

An einem nasskalten Wintertag zu lüften, erscheint kontraproduktiv. Aber Luft kann, abhängig von ihrer Temperatur, mehr oder weniger Wasser aufnehmen. So kann die “feuchte Suppe” von draußen zum Lüften genutzt werden, da sie, sobald sie wärmer wird, mehr Luftfeuchtigkeit aufnehmen kann. So können 50 m3 Luft bei einer relativen Luftfeuchte von 100 Prozent zwischen 110 g Wasser und einem Liter Wasser aufnehmen, je nachdem, wie kalt es ist.

Lufttemperaturmax. Wassermengerel. Feuchte
   -7°C 110 g Wasser100 %
    0°C 220 g Wasser100 %
+10°C 440 g Wasser100 %
+15°C 500 g Wasser100 %
+20°C 850 g Wasser100 %
+23°C1000 g Wasser100 %

 

Lüften bei Minusgraden

Auch bei Minusgraden im Winter ist Lüften äußerst wichtig. Denn an kalten Tagen muss die verbrauchte und feuchte Luft trotzdem regelmäßig aus den Räumen entfernt werden. Dabei sollten Sie nur kurz stoßlüften und dabei die Heizkörper abstellen. An windigen Tagen reichen dafür eine bis fünf Minuten, an windstillen Tagen zehn bis 15 Minuten.

Lüften im Sommer

Wie soll man lüften, wenn die Temperaturen und Luftfeuchtigkeit draußen und drinnen gleich sind? Die meisten Menschen lassen ihre Fenster dann einfach den ganzen Tag gekippt. Doch das kann negative Folgen haben, vor allem in kühleren Räumen oder dem Keller. Wenn im Sommer die Temperaturen steigen, sind die meisten Häuser durch ihre gute Dämmung sowie die Keller noch angenehm kühl. Diese eigentlich angenehme Tatsache kann sich zum Problem entwickeln, wenn Sie die Temperaturunterschiede nicht beachten und an heißen Tagen lüften. Durch das Lüften strömt sehr warme und feuchte Luft in Räume mit kühlen Wänden. Weil sich die Luft abkühlt, kann sie die Feuchtigkeit nicht mehr so gut halten, die sich an den kühlen Wänden niederschlägt. Die Feuchtigkeit kann aber auch nicht wieder nach draußen gelangen. Feuchte Flecken an den Wänden und Schimmel können die Folge sein.

Wenn Sie im Sommer lüften, sollten Sie das dann tun, wenn die Temperatur im Haus und draußen möglichst gleich ist bzw. wenn es draußen etwas kälter ist. Lüften Sie also im Sommer am besten in den Abendstunden, in der Nacht oder früh am Morgen. Dabei sollten Sie die Regeln des Stoßlüftens befolgen. Im Sommer darf nicht nur für fünf Minuten stoßgelüftet werden. Wegen des geringen Temperaturunterschieds zwischen drinnen und draußen braucht es bis zu 30 Minuten. Eine Ausnahme ist der Keller. Diesen sollten Sie im Sommer an heißen Tagen am besten nicht lüften, bzw. sehr früh am Morgen oder spät in der Nacht. Im Zweifel ist es nicht schlimm, wenn Sie den Keller ein paar Tage nicht lüften. Damit verhindern Sie den Schwitzeffekt und damit Schimmel in den Kellerräumen.

Alles über Schimmel im Schlafzimmer

Lüften bei Hitze

Lüften bei Hitze sollte vermieden werden. Die Fenster sollten nur dann geöffnet werden, wenn die Außenluft kühler und trockener ist als die Luft in den Räumen. Lüften Sie also am besten früh am Morgen, wenn die Temperaturen sich noch in niedrigeren Bereichen bewegen, oder spät am Abend, wenn sich die Außenluft wieder abgekühlt hat. Für einen angenehmen Luftzug muss (und sollte!) tagsüber ein Ventilator sorgen. Luftzug ist wichtig, weil er die natürliche Kühlung des Körpers durch Schwitzen erleichtert. Bei großer Hitze ist die Gefahr sonst groß, dass Sie einen Hitzschlag erleiden.

Lüften nach Sommergewitter

Direkt nach einem Sommergewitter sollte auf das Lüften verzichtet werden. Es ist zwar verlockend, die frisch abgekühlte Luft in die Zimmer zu lassen. Es sorgt aber auch dafür, dass Feuchtigkeit in die Räume gelangt. Diese Feuchtigkeit kann sich an den Wänden und Möbeln absetzen und begünstigt Schimmel.

Lüften im Herbst

Der Herbst bildet den Übergang von der heißen zur kalten Jahreszeit. Damit bringt er Wetterlagen aus beiden Jahreszeiten. Deswegen gibt es einige Sachen beim Lüften zu beachten. Während des Altweibersommers lüften Sie am besten wie in den Sommermonaten. Halten Sie die Fenster tagsüber geschlossen und lüften Sie nur früh oder abends, wenn die Außentemperaturen sich in Grenzen halten. Dabei wird eine Lüftungsdauer von 20 bis 30 Minuten empfohlen. Im Spätherbst, wenn es bald zu schneien beginnt, orientieren Sie sich am besten am Winterlüften: Drehen Sie vor dem Lüften die Heizungen ab und querlüften Sie für fünf bis zehn Minuten in allen Räumen. Die warme und feuchte Luft wird dadurch nach draußen gezogen und ein rascher Luftaustausch findet statt. Der Herbst hält nicht nur sehr warme und sehr kalte Tage bereit. Häufig herrschen im Herbst moderate Temperaturen. Liegen die Temperaturen um die 20° C und es ist schönes Wetter, können Sie Ihre Räume entspannt mit angekippten Fenstern lüften.

Richtig lüften bei Regen und Dauerregen

Bei Regen bzw. Dauerregen sollten Sie Ihre Fenster nach Möglichkeit geschlossen halten. Müssen Sie trotzdem lüften, halten Sie es möglichst kurz. Durch kurzes Querlüften kommt viel frische Luft in die Räumlichkeiten und der Eintrag von Luftfeuchtigkeit hält sich in Grenzen.

Richtig lüften im Frühling

Auch der Frühling bildet den Übergang zwischen einer kalten und einer warmen Jahreszeit. Deswegen muss differenziert werden zwischen den auftretenden Extremen. An kalten Frühjahrstagen sollte wie im Winter gelüftet werden. Damit die Zimmer nicht auskühlen, lüften Sie möglichst kurz mit weit geöffneten Fenstern. Bei frühlingshaften Temperaturen können Sie die Fenster etwas länger öffnen als im kalten Winter. Querlüften für zehn bis 15 Minuten bei vollständig geöffneten Fenstern sorgt für einen effektiven Luftaustausch. An Tagen mit Tauwetter steigt die Außentemperatur meist auf angenehme Werte, aber auch die Luftfeuchtigkeit. An solchen Tagen sollten Sie es vermeiden, die Fenster angekippt zu lassen, und lieber die Räume stoßlüften.

Lüften und Heizen: Das sollten Sie wissen

Fenster auf, Heizung zu, Fenster zu, Heizung auf – um ein angenehmes Raumklima zu erreichen, ist die richtige Balance sehr wichtig. Diese zu finden, ist nicht einfach. Je wärmer Luft ist, umso besser kann sie Feuchtigkeit aufnehmen. Somit kann nur eine gute Kombination aus Heizen und Lüften für ein gesundes Raumklima sowie eine schimmelfreie Wohnung sorgen. Versuchen Sie, die Temperatur in allen Räumen bei mindestens 16° C zu halten. Bei dieser Temperatur kann die Luft noch genug Feuchtigkeit aufnehmen. Ist Ihr Wohnhaus in einem schlechten baulichen Zustand, reicht diese Temperatur nicht aus. Um die 20° C sind dann empfehlenswert, um feuchte Stellen zu verhindern. Achten Sie zudem darauf, keine Temperaturunterschiede von mehr als 5° C zwischen einzelnen Wohnräumen entstehen zu lassen. Dies kann schnell zu einem Schimmelproblem führen. Heizungen werden beim Lüften immer ausgeschaltet. Aber wie verhält es sich mit einer Fußbodenheizung? Diese kann beim Lüften eingeschaltet bleiben, da die meiste Wärme im Baumaterial um die Heizleitungen gespeichert wird.

Zuletzt noch ein wichtiger Tipp: Lassen Sie keinen Raum in Ihrem Haus unbeheizt. Dadurch kühlen nicht nur die Wände in diesem Raum aus, sondern auch die Wände der Nachbarräume. Die Folge ist ein Paradies für Schimmelsporen.

Richtig lüften im ganzen Haus

Je nachdem, wie intensiv ein Raum genutzt wird, müssen der Lüftungsrhythmus und die Lüftungsdauer angepasst werden. So vermeiden Sie, dass sich lästige Stockflecken oder gar Schimmel ansiedelt. Wir haben für alle wichtigen Räume des Hauses zusammengefasst, wie Sie diese lüften sollten.

So lüften Sie richtig im Keller

Gerade bei älteren Erdkellern oder Gewölbekellern, die schlecht isoliert sind, ist ein kaltes und feuchtes Kellerklima normal. Was können Sie dagegen tun? Keller sind im Allgemeinen feuchter als die anderen Räume des Hauses. Das ideale Raumklima für einen Keller liegt bei einer Temperatur von 10 bis 15° C und einer Luftfeuchtigkeit von 50 bis 65 Prozent. Diese Luftfeuchtigkeit kann aber schnell steigen.

Dafür gibt es meist zwei Hauptursachen:

  1. Schäden an der Bausubstanz bzw schlechte Abdichtung
  2. falsches Lüften

Ersteres erkennt man an einem punktuellen Nässebild. Stellen Sie dies fest, sollten Sie eine Firma hinzuziehen, um den Schaden zu bewerten und zu beheben.

Keller richtig Lüften im Sommer

Die relative Luftfeuchtigkeit ist abhängig von der Lufttemperatur. Je wärmer die Luft ist, umso mehr Feuchtigkeit kann sie aufnehmen. Gelangt beim Lüften im Sommer die warme Luft von draußen in den Keller, kühlt sie sich rapide ab. Dadurch kann sie die Luftfeuchtigkeit nicht mehr halten und das Wasser kondensiert an Wänden und kühlen Oberflächen. So passiert genau das Gegenteil von dem, was man erreichen möchte: Der Kellerraum wird immer feuchter. Deshalb sollten Sie im Sommer Ihren Keller nur lüften, wenn es draußen kälter ist als drinnen. Dies ist meist in den frühen Morgenstunden oder den späten Abendstunden der Fall. Müssen Sie trotzdem tagsüber lüften, überprüfen Sie als erstes die Luftfeuchtigkeit draußen mit einem Hygrometer. Ist sie niedriger als drinnen, können Sie den Keller unbesorgt lüften. Während des Lüftens sollten Sie für Durchzug sorgen. Dadurch geht der Luftaustausch möglichst schnell vonstatten und es geht nur wenig Heizenergie verloren. Für ein optimales Kellerklima lüften Sie am besten einmal täglich für 20 Minuten. Sollten Sie in einer Kellerwohnung wohnen oder Ihren Waschraum im Keller haben, reicht es nicht aus, nur einmal täglich zu lüften. Lüften Sie mehrmals täglich, sobald es das Hygrometer erlaubt.

Keller richtig lüften im Winter

Im Winter ist es deutlich einfacher, Kellerräume zu lüften. Durch die vorherrschende Kälte ist die Außenluft meist deutlich trockener als im Inneren. Dadurch kann im Winter auch tagsüber der Keller gelüftet werden, ohne dass man sich über Feuchtigkeit Sorgen machen muss. Lüften Sie im Winter den Keller mehrmals täglich für maximal 10 Minuten. Sollten Sie länger lüften, riskieren Sie, dass das eh schon kalte Mauerwerk im Keller weiter abkühlt und damit wieder Feuchtigkeit kondensieren könnte. Zudem halten Sie so die Heizkosten im Rahmen.

Lüften in der Garage

Besonders in Garagen ist Feuchtigkeit ein besonders häufiges und hartnäckiges Problem. Dabei sollen hier Wertgegenstände, technische Geräte, Fahrzeuge und anderes vor der Witterung und vor Feuchtigkeit geschützt lagern. In den Wintermonaten sorgt die Kälte dafür, dass sich Feuchtigkeit auf den Wänden und allen Gegenständen in der Garage sammelt. Auf dem warm in die Garage gefahrenen Auto kondensiert die kalte Luft besonders schnell. Dadurch können nachhaltige Schäden am Lack, Metall und Chrom entstehen. Versuchen Sie deshalb immer, Ihr Auto von Schnee und Eis zu befreien, bevor Sie es in der Garage abstellen.

Um die Garage optimal zu belüften, bietet sich das Querlüften an. Durch kleine Öffnungen in der Rückwand und im Garagentor kann dauerhaft Luft durch die Garage strömen. Sollte dies nicht ausreichen, ergänzen Sie es durch ein tägliches Stoßlüften von fünf bis zehn Minuten durch das Garagentor. Um einen guten Luftaustausch zu gewährleisten, lohnt es sich auch, über das Heizen der Garage nachzudenken. Heben Sie die Temperatur in einer viel genutzten Garage um einige Grad an, um den Abtransport der feuchten Luft zu vereinfachen. Damit Sie im Winter keine teure Heizenergie verlieren, können Sie auch Luftentfeuchter in der Garage aufstellen, um das Entstehen von Schimmel und anderen Feuchtigkeitsschäden zu verhindern.

Richtig lüften auf dem Dachboden

Dachböden gehören zu den anfälligsten Räumen im Haus für Feuchtigkeitsschäden. Ob eine angegriffene Bausubstanz oder Schimmel – die Schäden infolge zu hoher Luftfeuchtigkeit sind auf Dachböden teuer. Da solche Schäden durch eine steigende Anzahl von gedämmten Dachböden in den letzten Jahren häufiger auftreten, kommt dem Lüften des Dachbodens große Bedeutung zu. Erfahren Sie mehr darüber, wie man einen Dachboden richtig lüftet. Frühere Dachböden hatten einen wichtigen Vorteil: Sie waren ungedämmt, damit konnte die Feuchtigkeit, die aus dem Haus aufsteigt, über das Dach entweichen. Im Allgemeinen ist die Gefahr von Schimmel auf dem Dachboden umso höher, je besser der Dachboden gedämmt ist. Um dies zu verhindern, gibt es mehrere Möglichkeiten. Die erste ist: eine Dampfsperre verbauen. Dadurch kann die feuchte Luft nicht unter das Dach aufsteigen und so dort keinen Schaden anrichten. Die zweite lautet: lüften, lüften und nochmals lüften.

Doch dieses Lüften will geübt sein. Mit der falschen Taktik richten Sie mehr Schaden an, als zu helfen. Das Ziel des Lüftens ist es, die Luftfeuchtigkeit in einem Bereich zu halten, in dem Schimmel erst gar nicht entstehen kann. Deshalb ist es wichtig, die Temperatur über 16° C zu halten. So kann die Luft genügend Feuchtigkeit aufnehmen und dann mit dem Lüften aus dem Haus verschwinden. Stoßlüften Sie den Dachboden am besten mehrmals täglich bei trockenem Wetter für ca. 10 Minuten. Versuchen Sie zudem, Feuchtigkeitsquellen wie Pflanzen und trocknende Wäsche vom Dachboden fernzuhalten. Sollte dies nicht möglich sein, passen Sie das Lüftungsintervall individuell an.

Lüften im Schlafzimmer

Für eine erholsame Nachtruhe ist gute Luftqualität im Schlafzimmer unabdingbar. Aber in den Wintermonaten lüften die meisten Menschen ihr Schlafzimmer zu wenig. Dadurch herrscht höhere Luftfeuchtigkeit, das Risiko für gesundheitsgefährdenden Schimmel steigt. In der Nacht sammelt sich im Schlafzimmer eine große Menge an Luftfeuchtigkeit. Schuld daran sind wir selbst: Jeder Mensch gibt im Schlaf zwischen 200 und 700 ml Flüssigkeit über die Atemluft ab. Diese Feuchtigkeit setzt sich bei älteren Häusern an den Fenstern und in neuen Häusern in den Ecken zur Außenwand ab. Wird nun nachts die Heizung heruntergedreht, kann sich die feuchte Luft an den Wänden niederschlagen und so zu einer echten Schimmelgefahr werden. Dies passiert auch häufig hinter Schränken, wo die Luftzirkulation nur eingeschränkt ist. Ein weiteres Problem durch zu hohe Luftfeuchtigkeit: Die Sättigung der Luft mit Wasserdampf erschwert die Weitergabe von Sauerstoff. Sie fühlen sich nach dem Aufstehen schlapp, antriebslos und müde - ohne dass Sie Schlafstörungen haben.

Die optimale Schlaftemperatur

Dagegen hilft nur regelmäßiges Lüften. Je nach Jahreszeit und Witterungsbedingungen sollte dies unterschiedlich geschehen. In den kalten Wintermonaten halten Sie sich am besten an die Drei-Punkte-Regel: 

  • oft
  • kurz
  • intensiv

Das Schlafzimmer sollte mehrmals täglich stoßgelüftet werden, im besten Fall vier- bis fünfmal. Mindestens sollte es aber morgens nach dem Aufstehen und abends vor dem Zubettgehen geschehen. Wenn Sie gern in kalten Räumen schlafen, müssen Sie sich dies nicht abgewöhnen. Damit kein Schimmel entsteht, drehen Sie nach dem Aufstehen die Heizung auf und erwärmen Sie die Raumluft. Dadurch kann die kondensierte Feuchtigkeit wieder in der Luft zirkulieren und durch darauffolgendes Stoßlüften aus dem Zimmer entfernt werden. Das hilft auch dabei, Schimmel auf der Matratze zu vermeiden.

Im Winter sollten Sie darauf verzichten, mit angekippten Fenstern zu schlafen. Dadurch kühlen das Schlafzimmer und seine Wände zu stark aus. Bei milderen Temperaturen in den warmen Monaten ist das Lüften einfacher. Im Frühjahr und Frühsommer, wenn die Temperaturen sich noch in Grenzen halten, können Sie je nach Belieben lüften, aber mindestens drei- bis viermal am Tag. Bei großer Hitze lohnt es sich, etwas früher aufzustehen und das Schlafzimmer in den frühen Morgenstunden zu lüften. Dabei sollten Sie am besten stoß- oder querlüften. Danach schließen Sie die Fenster wieder und verdunkeln sie, damit die Sonne das Schlafzimmer nicht unnötig aufheizt.

In frisch sanierten Altbauten oder Neubauten kommt es immer wieder vor, dass Schlafzimmer kein Fenster haben. Ist dies bei Ihnen der Fall, müssen Sie Ihr Schlafzimmer über die Nebenräume belüften. Stoßlüften Sie alle anliegenden Zimmer mehrmals täglich und so lange, bis die abgestandene Luft aus dem Schlafzimmer entweichen konnte. Um diesen Vorgang effektiver zu gestalten, können Sie einen Ventilator zur Querlüftung verwenden. Stellen Sie ihn in der hintersten Ecke des Schlafzimmers auf, damit er die Luft in Bewegung bringt und den Luftaustausch beschleunigt. Auch ein Raumentfeuchter ist für ein fensterloses Schlafzimmer sehr nützlich, da sich so die Luftfeuchtigkeit auf einem angenehmen Niveau halten lässt.

Luftfeuchtigkeit im Schlafzimmer

Wichtig für ein gutes Schlafzimmerklima ist zuguterletzt auch die richtige Matratze. Achten Sie darauf, eine möglichst atmungsaktive Matratze zu verwenden. Kaltschaum und Viscoschaum sind sehr offenporige Schaumstoffe, die eine sehr gute Luftzirkulation gewährleisten. Vor allem wenn Sie zu nächtlichem Schwitzen neigen, sind atmungsaktive Bettwäsche und Bettwaren aus luftdurchlässigen Naturfasern zu empfehlen, damit die Feuchtigkeit sich nicht in den Bettwaren oder der Matratze niederschlägt. Eine feuchtwarme Matratze ist nicht zuletzt auch ein perfekter Nährboden für Parasiten wie Hausstaubmilben und Bettwanzen.

Richtig lüften im Badezimmer

Wer kennt es nicht: Man steigt aus der Dusche und alle Spiegel und Fenster im Badezimmer sind komplett beschlagen. Das Badezimmer ist mit der für Schimmel anfälligste Raum im ganzen Haus. Im Bad sollte für ein optimales Raumklima eine Temperatur von 20 bis 23° C bei einer Luftfeuchtigkeit von 50 bis 70 Prozent herrschen. Aber wenn Ihr Haus mehrere Bewohner*innen hat, die zu unterschiedlichen Zeiten Feuchtigkeit produzieren, haben das Bad und damit das restliche Haus ein Feuchtigkeitsproblem. Um Schimmel zu vermeiden, hilft nur richtiges Lüften.

Richtig Lüften in einem Badezimmer mit Fenster

Bevor Sie nach dem Duschen oder Baden die Tür öffnen, sollten Sie das Fenster komplett zum Stoßlüften öffnen. Damit verhindern Sie, dass die Feuchtigkeit aus dem Bad in die restliche Wohnung gelangt. Stoßlüften Sie das Bad, bevor Sie die Tür öffnen, für ungefähr fünf Minuten. Danach sollte ein Großteil der Feuchtigkeit durch das Fenster entwichen sein. Haben Sie nur ein kleines Fenster oder ein Dachfenster im Badezimmer, kann es auch länger dauern. Ein guter Orientierungspunkt ist, ob noch Feuchtigkeit an den Wänden, Fliesen, Möbeln oder am Fenster kondensiert. Ist dies der Fall, lüften Sie lieber noch einmal fünf Minuten länger. Nach dem Stoßlüften hat sich ein Großteil des Wasserdampfs, der beim Baden entstanden ist, aus dem Bad verzogen. Das Feuchtigkeitslevel hat sich meist aber noch nicht auf einem akzeptablen Level stabilisiert. Sobald das Fenster geschlossen ist und die Temperatur im Raum steigt, wird auch die Luftfeuchtigkeit wieder zu hoch sein. Zum Vorbeugen sollten Sie nach dem Stoßlüften noch einmal für fünf bis zehn Minuten querlüften: Öffne Sie die Badezimmertür und noch mehr Fenster im Haus oder der Wohnung, um ein gutes Ergebnis zu erhalten. Außerdem sollten Sie das Badezimmer bei Ihrem täglichen Lüften nicht vergessen! Halten Sie sich an diese einfachen Empfehlungen, minimieren Sie das Schimmelrisiko.

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Richtig Lüften im fensterlosen Badezimmer

Um ein fensterloses Bad gut zu lüften, ist eine starke Lüftungsanlage unerlässlich. Aktivieren Sie diese vor dem Duschen oder Baden und deaktivieren Sie sie erst wieder, wenn das Badezimmer abgetrocknet ist. Bei alten Gebäuden ist die Lüftungsanlage meist an den Lichtschalter gekoppelt. Sollten Sie Ihr Badezimmer sanieren, legen Sie für die Lüftungsanlage einen eigenen Schalter mit an. Zum Lüften braucht es kein Licht. Neben der Lüftungsanlage können Sie das Badezimmer auch mit den Fenstern der umliegenden Räume belüften. Öffnen Sie nach dem Duschen die Badezimmertür und querlüften Sie die ganze Wohnung für zehn Minuten, damit sich die Feuchtigkeit nicht in der Wohnung festsetzen kann. Wiederholen Sie diesen Vorgang nach einer halben Stunde, um sicher zu sein, dass die Feuchtigkeit aus der Wohnung gezogen ist. Sollten Sie immer so lüften müssen, empfiehlt es sich, in einen Luftentfeuchter zu investieren. Mit diesem können Sie sich sicher sein, dass das Risiko von Schimmel gebannt ist.

Lüften in der Küche

In der Küche kommen Menschen zusammen und kochen gemeinsam. Dadurch ist die Küche einer der Räume im Haus, wo am meisten Feuchtigkeit und Gerüche entstehen. Wie sorgt man dafür, dass trotz dieser Feuchtigkeitsquellen ein gutes Raumklima in der Küche herrscht? Lüften Sie schon direkt beim Kochen bzw. kurz danach. Dadurch können Feuchtigkeit und Gerüche entweichen, bevor sie sich in den Wänden festsetzen. Dabei reicht es nicht, nur das Fenster anzukippen. Öffnen Sie das Fenster weit und lassen Sie die verbrauchte Luft aus der Küche abziehen. Wenn Sie eine Abzugshaube besitzen, sollte diese beim Kochen benutzt werden, auch wenn Sie nur ein Ei braten. Nach dem Kochen lüften Sie die Küche zusammen mit den restlichen Haus. Dadurch sorgen Sie für eine schimmel- und geruchsfreie Küche, in der Sie das Kochen richtig genießen können.

Raum ohne Fenster lüften

Räume ohne Fenster stellen beim Lüften eine besondere Herausforderung dar. Zwar ist in Deutschland nach DIN 18017 geregelt, dass Räume ohne Fenster über eine mechanische Lüftungsanlage verfügen müssen. Diese reicht aber in manchen Fällen nicht aus, um z. B. das Bad gut zu belüften. Dazu kommt, dass diese DIN-Norm in Altbauten zum Teil noch nicht umgesetzt ist. Für die Lüftung eines fensterlosen Raumes durch eine Lüftungsanlage lohnt es sich, den Abluftschacht näher anzuschauen. Gitter und Abdeckungen lassen sich meist einfach entfernen und säubern. Beobachten Sie, ob das Raumklima und die Luftfeuchtigkeit sich danach verbessern. Herrscht nach der Reinigung des Gitters und der Abdeckung immer noch eine zu hohe Luftfeuchtigkeit, wenden Sie sich an den Vermieter. Bauliche Anpassungen der Lüftungsanlage sind meist schnell erledigt und nicht teuer. Liegt der Raum an einer Außenwand, kann auch eine dezentrale Lüftungsanlage sinnvoll sein. Dafür wird mit einem Kernbohrer ein Loch in die Außenwand gebohrt und darin ein Lüftungsgerät mit Wärmerückgewinnung eingebaut. Diese Geräte verbrauchen wenig Strom und aktivieren die Belüftung meist automatisch. Verfügt der Raum über eine passive Lüftungsanlage, kann meist auf die Kernbohrung verzichtet werden und die passive Lüftung wird durch ein Lüftungsgerät aufgerüstet. Was auch hilft, sind Lüftungsgitter in der Tür, die zumindest einen kleinen Luftaustausch zulassen.

Sollte eine Lüftungsanlage keine Option für Sie sein, bleibt nur das Lüften über andere Räume. Öffnen Sie dafür wie beim Badezimmer ohne Fenster die Tür des Raumes und alle umliegenden Fenster. Dadurch wird der Raum belüftet und die Luftzirkulation gefördert. Dieser Vorgang kann auch durch einen Ventilator im fensterlosen Raum ergänzt werden. Durch diesen kommt die Luft in Bewegung und der Luftaustausch findet schneller statt. Um die Luftfeuchtigkeit zu senken, haben Sie auch hier die Möglichkeit, mit einem Luftentfeuchter nachzuhelfen. Dafür stehen elektrische und chemische Luftentfeuchter zur Verfügung. Besonders preisgünstig sind chemische Luftentfeuchter, die mit Granulat die Feuchtigkeit aus der Luft ziehen.

Gesamte Wohnung lüften

Ihre komplette Wohnung lässt sich am besten querlüften. Sorgen Sie dafür, dass alle Türen offen sind, und öffnen Sie die Fenster, soweit es geht. Durch den Durchzug wird die Wohnung innerhalb von zehn bis 15 Minuten durchgelüftet. Dies sollten Sie vier- bis fünfmal täglich je nach Wetterlage wiederholen, um für ein optimales Raumklima zu sorgen. Damit bleiben Ihnen schlechte Luft und Schimmel in der Wohnung erspart.

Lüften im Büro

Fenster auf oder Fenster zu? Viele Deutschen kennen diesen Konfliktpunkt mit ihren Kolleg*innen. Eine gute Sauerstoffversorgung steigert die Leistungsfähigkeit und das Wohlbefinden. Weiterhin sollte klar sein, dass regelmäßiges Lüften die Luftqualität verbessert und für ein gesundes Raumklima sorgt. Dabei sollten Sie immer stoßlüften und nicht dauerlüften! So geht am wenigsten Heizenergie verloren. Lüften Sie je nach Jahreszeit für zehn bis 15 Minuten und sorgen Sie dabei für ordentlich Durchzug.

Die Häufigkeit des Lüftens ist von der Bürogröße und der Nutzung des Büros abhängig. Empfohlen wird, Büroräume stündlich zu lüften, Besprechungsräume dagegen alle 20 bis 30 Minuten. Dabei sind diese Empfehlungen nur Richtwerte, die nach dem individuellen Empfinden angepasst werden können. Wenn Sie um die Mittagszeit müde werden, ist das ein deutliches Zeichen, dass die Luft im Büro verbraucht ist. Lüften Sie dann kurz durch und legen Sie eventuell einen kurzen Powernap ein, um neue Energie zu tanken.

Ist Mittagsschlaf gesund?

Lüften bei Neubau und Sanierung: Das sollten Sie beachten

Lüften ist bei Neubauten extrem wichtig. Bei den Arbeiten werden Materialien wie Putz, Estrich, Farbe oder Tapetenkleister verwendet, die zur Verarbeitung Wasser benötigen. Nach Fertigstellung des Gebäudes wird dieses über Wochen und Monate wieder an die Raumluft abgegeben. Durch moderne energetische Baustandards sind Häuser heute deutlich besser abgedichtet und gedämmt als früher. Deshalb kann diese Feuchtigkeit nicht mehr entweichen. Um die Luftqualität auf einem guten Niveau zu halten und Schimmelpilzbefall vorzubeugen, ist es deshalb wichtig, die Immobilie regelmäßig zu lüften. Nur dann kann die feuchte, mit Staub und Schadstoffen angereicherte Luft aus dem Gebäude abziehen. Aber wie erkennen Sie, dass die Luftfeuchtigkeit zu hoch ist? Als erstes sehen Sie dies an beschlagenen Fensterscheiben. An den kühlen Scheiben setzt sich die Luftfeuchtigkeit ab. Zur genaueren Bestimmung sind Geräte wie etwa ein Hygrometer nötig. Für ein gesundes Raumklima sollte bei einer Zimmertemperatur von 19 bis 22° C eine relative Luftfeuchte von 40 bis 55 Prozent herrschen. Wichtig für das richtige Lüften eines Neubaus ist auch das richtige Heizen. Nur bei einer Raumtemperatur zwischen 18 und 24° C kann die vorhandene Restfeuchte der Baumaterialien von der Raumluft aufgenommen und dann über regelmäßiges Lüften entfernt werden.

Als optimale Raumtemperaturen empfiehlt das Umweltbundesamt:

in Wohnräumen20 - 23°C
im Bad20 - 23°C
im WC16 - 19°C
im Schlafzimmer17 - 20°C
in der Küche18 - 20°C
im Flur15 - 18°C

 

Heizen Sie auch Räume, die Sie wenig bis gar nicht benutzen, damit Wände und Decken nicht auskühlen.

Tipps für das Lüften bei Sanierungen:

Vor einer Sanierung sind Altbauten meist gut belüftet. Fenster, Türen und Anschlüsse in der Außenhülle sind bei alten Häusern nie zu 100 Prozent dicht. Durch diese Lücken in der Isolierung herrscht ständige Luftbewegung, die Feuchtigkeit aus dem Inneren nach außen transportiert. Wird eine energieeffiziente Sanierung der Immobilie vorgenommen, fällt dieser Luftaustausch zu großen Teilen weg. Der Luftaustausch muss nun durch gezieltes Lüften erfolgen. 

Dazu werden wie beim Neubau bei einer Sanierung auch Materialien verbaut, die Wasser zur Verarbeitung benötigen. Kann diese Feuchtigkeit nicht aus den Räumen entweichen, setzt sie sich an Wänden und Möbeln fest und führt zur Schimmelbildung. Unter 12 °C schlägt sich die Luftfeuchtigkeit als Tauwasser nieder. Diese Temperatur wird im Winter in Ecken des Gebäudes  und im Sturzbereich der Fenster mit Leichtigkeit erreicht. Damit ist Schimmel an diesen Stellen vorprogrammiert.

Schlafzimmer einrichten

Um dem entgegenzuwirken, ist das einzige, was hilft, mehrmals täglich die Räume kräftig zu lüften. Am besten jedes Mal, wenn es Anzeichen von Feuchtigkeit gibt. Dafür sollten Sie die gegenüberliegenden Fenster öffnen und die Räumlichkeiten querlüften. Eine weitere Möglichkeit ist es, bei der Sanierung eine Lüftungsanlage einzubauen. Diese sorgt dauerhaft für gute Luft im Raum und kann mit einem Wärmetauscher-System verbaut werden, das die Temperatur der ausgehenden Luft an die frische abgibt. Dadurch lassen sich auch große Teile der Heizkosten einsparen.

Hilfe beim Lüften: Lüftungsanlagen

Je nach Bedarf und Einstellung sorgt eine Lüftungsanlage für gleichmäßigen Luftaustausch im ganzen Haus. Damit kann den ganzen Tag warme und trockene Luft an den freien Wänden vorbeiziehen, sodass sich keine Feuchtigkeit festsetzt. So eine Anlage ist eine sinnvolle Anschaffung, wenn:

  • keine Zeit zum Lüften ist
  • Fenster zum Lärm- oder Einbruchschutz nicht geöffnet werden können
  • Schadstoffe und Pollen aus der Luft gefiltert werden sollen
  • die Gebäudehülle durch eine Sanierung des Hauses luftdichter geworden ist

Damit schützt eine Belüftungsanlage vor Schimmelbefall, reduziert Schadstoffe und Luftfeuchtigkeit in der Raumluft und kann in Kombination mit einer Wärmepumpe bei der Energierückgewinnung helfen. Aber Vorsicht: Eine Lüftungsanlage ergänzt nur das manuelle Lüften und ersetzt es nicht! Lüften Sie trotzdem weiterhin drei- bis viermal täglich Ihre Zimmer, um Feuchtigkeitsschäden und Schimmel zu verhindern.

Anleitung: So lüften Sie richtig

Moderne Fenster und Häuser sind so gebaut und gedämmt, dass sie das Haus möglichst dicht halten und hervorragende Dämmeigenschaften aufweisen. Dadurch lassen sich Energie- und Heizkosten einsparen. Damit bekommt aber auch das Lüften ganz neue Bedeutung. Verbrauchte Luft enthält viel Feuchtigkeit, die nicht mehr durch kleine Lücken in der Dämmung entweichen kann. Wenn sie nicht durch regelmäßiges Lüften aus den Räumlichkeiten entfernt wird, kann es zur Schimmelbildung kommen. Um dies zu verhindern, sollten Sie drei- bis viermal täglich Ihr ganzes Haus oder Ihre Wohnung lüften. Öffnen Sie dafür am besten die gegenüberliegenden Fenster, um Durchzug zu erzeugen und die Zimmer querzulüften. Nach fünf bis zehn Minuten können Sie die Fenster wieder schließen. Dauerlüften bei gekippten Fenstern sollten Sie vermeiden. Dabei findet ein viel geringer Luftaustausch statt und es geht eine Menge Heizenergie verloren. Zudem entstehen im Bereich der Fenster durch diese Art zu lüften kalte Stellen, an denen sich schnell Feuchtigkeit sammelt.

Schimmel durch falsches Lüften

Tritt Schimmel in der Wohnung auf, dauert es meist nicht lange und der Vermieter schiebt die Schuld auf die Mieter. Woran erkennt man Schimmel, der durch falsches Lüften entstanden ist? Bei Schimmel in der Wohnung wird meist dem Mieter die Schuld gegeben. Trifft dies zu, muss er die Beseitigung des Schimmelschadens verantworten und bezahlen. Allerdings ist Schimmel auch einer der wenigen Gründe für eine 100-prozentige Mietkürzung. Ist der Schimmelbefall schon stark, lässt sich nur noch schwer feststellen, wer schuld ist. In solchen Fällen muss ein Baugutachten Klarheit über die Ursachen des Schimmels schaffen. Es gibt jedoch einige Anzeichen dafür, dass Schimmel durch falsches Lüften und Heizen entstanden ist. Schimmel durch falsches Lüften sitzt meist als erstes in den Ecken und an der Decke oberhalb der Fenster. Zudem lässt er sich im Anfangsstadium noch von der Wand wegwischen, da er von der Feuchtigkeit auf der Oberfläche ausgeht. Ein weiteres Indiz ist, wenn immer mit gekippten Fenstern gelüftet wurde. Dadurch entsteht Schimmel im schlimmsten Fall an den Wandflächen nahe der Fensterrahmen. Durch das zu lange Lüften bei gekippten Fenstern kühlen die Wände um das Fenster aus, wodurch sich an diesen besser Feuchtigkeit festsetzen kann. Schimmel kann also auch durch zu viel Lüften entstehen. Schimmel durch bauliche Mängel wie nasses Mauerwerk entsteht hingegen am Fuß der Wände oder mitten auf den Wand.

Was tun bei Schimmel auf der Matratze?

Nasse Fenster und hohe Luftfeuchtigkeit trotz Lüften

Lüften Sie regelmäßig und können trotzdem beobachten, wie Ihre Fenster andauernd beschlagen? Oder haben Sie regelrecht nasse Fenster trotz lüften? Dann sollten Sie sich schleunigst um eine Lösung bemühen. Zu hohe Luftfeuchtigkeit ist gesundheitsschädlich und kann die Bausubstanz einer Immobilie gefährden. Wird die Bausubstanz von Schimmel angegriffen, kann meist nur eine kostenintensive Renovierung den Bereich retten. Ein Idealwert für die Luftfeuchtigkeit in der Wohnung liegt zwischen 40 und 60 Prozent, wobei um die 50 Prozent perfekt zum Wohlfühlen sind. Ist trotz richtigem Lüften zu viel Feuchtigkeit in Ihrer Wohnung, wenden Sie sich an Ihren Vermieter. Dieser kann eine Fachfirma beauftragen, um nach den Ursachen für die Feuchtigkeit zu suchen und diese zu beheben. Solange die Ursachen nicht geklärt sind, hilft nur Luftentfeuchten, um das Entstehen von Schimmel aufzuhalten. Elektrische Geräte oder Luftentfeuchter mit Granulatfüllung ziehen die Feuchtigkeit aus der Luft und sorgen für ein besseres Raumklima. Dazu empfiehlt es sich, die Heizung etwas aufzudrehen, damit die Feuchtigkeit aus Wänden und Decke besser von der Raumluft aufgenommen werden kann. Vergessen Sie trotzdem nicht, regelmäßig zu lüften. Die Luftentfeuchter sind nur eine Ergänzung.

Falsches Lüften: Die häufigsten Fehler

Frische Luft sorgt für gutes Raumklima, verbessert Ihre Konzentrationsfähigkeit und vieles mehr. Beim scheinbar so einfachen Vorgang des Lüftens können viele Fehler gemacht werden. Wir haben die wichtigsten Fehlerquellen für Sie zusammengefasst:

  • Nicht lüften trotz besonderer Feuchtequellen: Beim Trocknen von Wäsche, beim Duschen und Kochen entsteht besonders viel Feuchtigkeit in den Räumlichkeiten. Wer danach nicht gezielt lüftet, riskiert Schimmel in der Wohnung.

 

  • Energie verschwenden: Bei dauerhaft gekippten Fenstern kühlen die Räume unnötig aus und es wird Heizenergie verschwendet.

 

  • Zu wenig heizen: Warme Luft kann mehr Feuchtigkeit aufnehmen als kühle. Heizen Sie Ihre Wohnung zu wenig, steigt die relative Luftfeuchtigkeit und Schimmelsporen fühlen sich wohler. Um die feuchte Luft herauszubefördern, heißt es erst heizen, um die Feuchtigkeit zurück in die Luft zu bringen, und dann lüften, um sie nach draußen zu transportieren.

 

  • Überall gleich lüften: Jeder Raum wird unterschiedlich genutzt und muss deshalb individuell gelüftet werden. Die Dauer, Häufigkeit und Technik sollte sich an der Raumnutzung und Zimmertemperatur orientieren.

 

  • Zu langes Lüften in den Wintermonaten: Da im Winter die Außentemperaturen sehr niedrig sind, kühlt zu langes Lüften die Räume aus und Sie heizen “nach draußen”. Beschränken Sie die Lüftungsdauer auf fünf bis zehn Minuten.

 

  • Tagsüber lüften im Sommer: Durch wahlloses Lüften in den Sommermonaten holen Sie warme, feuchte Luft ins Haus, die möglicherweise noch wärmer ist als die ohnehin warme Luft im Innenraum. Lüften Sie in den Sommermonaten vor allem in den frühen Morgenstunden und spät am Abend, wenn die Luft noch bzw. wieder kühl ist.

 

  • Schlechtes Timing: Der ideale Zeitpunkt zum Lüften unterscheidet sich je nach Wetterlage, Temperatur und Jahreszeit. Vermeiden Sie es zu lüften, wenn draußen hohe Luftfeuchtigkeit oder Regenwetter herrschen. Dadurch holen Sie viel zu feuchte Luft nach drinnen.

 

  • Zu viel lüften: Wenn Sie zu viel lüften, kühlen vor allem in den kalten Monaten die Wände zu stark aus. Die Folge: Wenn sich die Zimmer wieder erwärmen, brauchen die Wände länger, um warm zu werden. Dadurch kann Feuchtigkeit kondensieren und die Gefahr vor Schimmelbefall steigt.

Zusammenfassung

Richtig lüften ist extrem wichtig, um Schimmel und Feuchtigkeitsschäden zu vermeiden. Zudem ist frische, sauerstoffhaltige Luft gut für die Gesundheit und steigert die Arbeitskraft. Lüften Sie Ihre Wohnung drei- bis viermal täglich und nach allen Aktivitäten, die viel Feuchtigkeit produzieren. So sorgen Sie für ein gesundes Raumklima. Richtiges Lüften ist Stoßlüften bzw. Querlüften. Beim Stoßlüften werden die Fenster komplett geöffnet. Das sorgt für einen schnellen und effizienten Luftaustausch. Querlüften ist die Weiterentwicklung von Stoßlüften: Dabei werden gegenüberliegende Fenster der Wohnung soweit wie möglich geöffnet, um für Durchzug zu sorgen. Dadurch kann die verbrauchte Luft besser aus der Wohnung ziehen. Bei der Dauer des Lüftens sollten Sie sich an der Jahreszeit und am Wetter orientieren. Im Sommer lüften Sie am besten in den frühen Morgenstunden und am Abend, wenn es wieder abgekühlt ist, für 20 bis 30 Minuten. Im Winter empfiehlt es sich, kürzer zu lüften, um ein Auskühlen der Räume zu verhindern. Dabei reichen bei mehrfachem Lüften am Tag jeweils fünf bis zehn Minuten, um einen guten Luftaustausch zu erreichen.

FAQ

Ist Dauerlüften gut?
Dauerlüften ist nicht gut für Ihre Räume. Dadurch kühlen vor allem in den kühleren Monaten die Wände und Decken der Wohnung aus. So kann sich Feuchtigkeit absetzen und es bilden sich schwarze Flecken: feuchte Stellen an den Wänden und der Decke, an denen sich Hausstaub und Feinstaub absetzen. Sie bilden die ideale Grundlage für Schimmel.
Wann und wie lüftet man richtig?
Je nach Jahreszeit sollten Sie drei- bis viermal täglich Ihre Räume lüften. In den warmen Monaten geschieht dies am besten in den frühen Morgenstunden oder den späten Abendstunden. Zu diesen Zeitpunkten herrschen draußen meist kühlere Temperaturen. In den kalten Monaten können Sie den ganzen Tag über lüften, aber nicht zu lange. Fünf Minuten reichen meist aus, um einen guten Luftaustausch zu erreichen.
Ist zu viel Lüften schädlich?
Zu viel Lüften kann schädlich sein, da dadurch die Wände und Decken der Wohnung auskühlen. Dadurch kann sich Feuchtigkeit besser auf ihnen absetzen und eine idealer Lebensraum für Schimmel wird geschaffen.
Wie lange sollte man lüften?
Am besten ist es, Wohnräume vier- bis fünfmal täglich für zehn bis 15 Minuten zu lüften. Räume, wo viel Feuchtigkeit auftritt, etwa Bad und Küche, sollte man nach Aktivitäten lüften, bei denen viel Feuchtigkeit entstanden ist.