Im Schlaf erholen wir uns von den Strapazen des Alltags, der Körper tankt Energie für den nächsten Tag. Ein schmerzender Rücken kann erholsamem Schlaf und somit der Regeneration des Körpers im Weg stehen. Noch dazu ist er sehr unangenehm – gerade wenn die Schmerzen uns zusätzlich im Alltag belasten. Schmerztabletten sind für einige die Notlösung. Aber sie lindern nur den Schmerz, nicht die Ursache. In unserem Beitrag haben wir wertvolle Tipps für Sie, wie Sie Ihre Rückenbeschwerden lindern können.
Rückenschmerzen beim oder nach dem Schlafen
Sie wachen morgens ständig mit Rückenschmerzen auf, nach einiger Zeit sind diese aber verschwunden? Sie haben schlaflose Nächte aufgrund starken Schmerzen im Rücken beim Liegen? Rückenschmerzen beim oder nach dem Schlafen können von folgenden Faktoren verursacht werden:
- Verspannungen
- geschwächte Rückenmuskulatur
- bewegungsarmer Alltag
- vorwiegend sitzende Tätigkeit im Berufsleben
- ungünstige oder einseitige Körperhaltung
- überbeanspruchte Sehnen, Bänder, Muskeln und Gelenke
- ungünstige Bettausstattung
- falsche Schlafposition
Rückenschmerzen beim Schlafen
Rückenschmerzen während des Schlafens sind sehr unangenehm. Sie führen zu schlaflosen Nächten, und der daraus resultierende Schlafmangel schwächt unsere Konzentration und Leistungsfähigkeit. Leiden Sie an Verspannungen im Rückenbereich, kann eine falsche Raumtemperatur im Schlafzimmer die Ursache hierfür sein. Empfohlen werden 16 bis 18° Celsius. Neben ausreichend viel Bewegung tagsüber kann auch eine Verbesserung der Bettausstattung, also die richtige Matratze, sowie eine angepasste Schlafposition dafür sorgen, dass Sie beim Schlafen nicht mehr von Rückenschmerzen geplagt werden. Zudem sollte Ihr Bett bzw. die Liegefläche immer die richtige Größe haben. Hat man beim Schlafen zu wenig Platz, nimmt man schnell eine unbequeme Haltung an und verspannt Muskeln und Gelenke. Da bleiben Rückenschmerzen beim Schlafen nicht aus. In einigen Fällen ist aber nicht die Schlafumgebung an Rückenbeschwerden schuld, sondern die Auslöser verstecken sich tagsüber im Alltag. Eine hauptsächlich sitzende Bürotätigkeit oder eine falsche Körperhaltung belasten den Körper, speziell die Wirbelsäule und verschiedene Muskelgruppen. Wird mangelnder Bewegung nicht mit Sport entgegengewirkt, kann dies zur Überlastung von Sehnen, Muskeln, Bändern und Gelenken führen. Dies begünstigt Rückenbeschwerden in Folge von Verspannungen und einer beeinträchtigten Rückenmuskulatur. Diese Schmerzen treten genau dann auf, wenn der Körper sich lange in einer ruhenden, liegenden Position befindet. Psychische Faktoren und seelische Belastungen (wie z. B. Schlafmangel) spielen bei nächtlichen Rückenschmerzen ebenfalls eine wichtige Rolle. Es kommt dann zu Verspannungen der Nacken- und Rückenmuskulatur und die Schmerzen werden intensiver wahrgenommen.
Rückenschmerzen nach dem Schlafen
Halten Sie Ihre Rückenschmerzen auch tagsüber auf Trab, hat das erheblichen Einfluss auf Ihr Wohlbefinden und die berufliche Leistungsfähigkeit. Hier liegen die Ursachen wahrscheinlich eher an einer ungünstigen Bettausstattung oder an der falschen Schlafposition. Wenn Rückenschmerzen nach dem Schlafen ein Thema sind, kommt es vor allem auf den richtigen Matratzentyp, den optimalen Härtegrad und den dazu passenden Lattenrost an. Nur auf diese Weise können Sie sicherstellen, dass Ihre Wirbelsäule ausreichend gestützt wird und die Gelenke schonend gebettet werden. Am besten nutzen Sie eine fachliche Beratung, um Ihre Bedürfnisse mit der passenden Bettausstattung abzustimmen. Bei der Wahl des Härtegrades der Matratze oder des dazu passenden Lattenrosts können von Laien schnell Fehlentscheidungen getroffen werden. Die Folge sind dauerhaft verspannte Muskeln, schmerzende Gelenke und unruhige Nächte.
Arten von Rückenschmerzen beim Schlafen
Es gibt verschiedene Arten von Rückenschmerzen. Deshalb ist es wichtig, die Herkunft des Schmerzes möglichst genau zu lokalisieren und einzuordnen. Man unterscheidet zwischen Rückenschmerzen im unteren, mittleren und oberen Rücken, Kreuzschmerzen, Schmerzen in der Lendenwirbelsäule und Schmerzen nach einem Bandscheibenvorfall beim Schlafen.
Schmerzen im unteren Rücken
Rund 80 % der deutschen Bevölkerung klagen über Schmerzen im unteren Rücken. Diese äußern sich durch dumpfe, anhaltende oder wiederkehrende Schmerzen, Kribbeln und Taubheitsgefühle. Strahlen sie bis in die Beine und Füße aus, spricht man von einer Lumboischialgie. Diese betrifft den bekannten Ischiasnerv und weitere Nerven in der Region der Lendenwirbelsäule. Verursacht werden Schmerzen im unteren Rücken durch Fehl- und Überbelastungen der Lendenwirbelsäule im Alltag, zum Beispiel wenn der Körper nach schwerem Heben in die Schonhaltung begeben wird. Eine ungünstige Schlafposition in Kombination mit der falschen Matratze kann diese Schmerzsymptomatik zusätzlich verschlechtern. Gezielte Rückenübungen können hier Linderung verschaffen, wie sie zum Beispiel dieses Video zeigt.
Diese Übungen können Sie in Ihren Alltag integrieren, um Schmerzen im unteren Rücken zu lindern und vorzubeugen. Sollten die Schmerzen anhalten und chronisch werden, suchen Sie auf jeden Fall einen Arzt auf. Bei dieser Symptomatik kann es sich nämlich auch um den bekannten Hexenschuss, den Lumbago, handeln.
Schmerzen im mittleren Rücken
Schmerzen im mittleren Rücken werden oft von gereizten Muskeln im Bereich der Brustwirbelsäule verursacht. Treten Schmerzen in diesem Bereich auf, ist die Rede von einer Dorsalgie. Häufige Ursachen sind eine Fehlbelastung des Rumpfes, zum Beispiel durch falsch ausgeführte Sportübungen, oder Verspannungen in diesem Bereich durch eine ständige sitzende Tätigkeit und wenig ausgleichende Bewegung. Linderung verschaffen hier Wärmeanwendungen wie beispielsweise Wärmflaschen, Wärmepflaster, Heizdecken oder ein heißes Bad. Psychische Beschwerden wie beispielsweise Stress können ebenfalls Muskelverspannungen im Rückenbereich verursachen. Außerdem können eine falsche Schlafposition oder das unpassende Bettzubehör wieder die üblichen Verdächtigen als Auslöser für Schmerzen im mittleren Rücken sein. Mit Hilfe einer Physiotherapie können Sie die Verspannungen mit Massagen lösen und mit verschiedenen Rückenübungen die Muskulatur zusätzlich stärken.
Schmerzen im oberen Rücken
Gerade in der Zeit des Home Office nehmen Schmerzen im oberen Rücken- und Nackenbereich bei immer mehr Menschen zu. Falsches Sitzen, der nach vorn geneigte Kopf beim Benutzen des Smartphones, aber auch einseitige Belastungen beim Tragen des Einkaufs sind typische Ursachen für Beschwerden im oberen Bereich des Rückens. Schlechte Schlafgewohnheiten, falsches Heben und monotone Bewegungsmuster sind ebenfalls Fehlbelastungen, die auf Dauer zu schmerzhaften Muskelverspannungen führen können. Linderung erfahren Sie durch ein entspannendes Bad, durchblutungsfördernde Salben oder eine professionelle Rückenassage in einer Physiotherapie. Zur Vorbeugung empfiehlt es sich, mehr Bewegung in den Alltag einzubauen, zum Beispiel kleine Spaziergänge in der Mittagspause oder kurze, entspannende Yoga-Einheiten.
Kreuzschmerzen
Kreuzschmerzen werden im unteren Bereich der Lendenwirbelsäule, zwischen Hüfte und Rippenansatz lokalisiert. Sie äußern sich durch schmerzhafte Muskelverspannungen und Bewegungseinschränkungen, die in den meisten Fällen nach einer Woche bis zwei Wochen wie von selbst verschwinden. Die Ursachen sind vielfältig: langes Sitzen, einseitige körperliche Arbeit, mangelnde Bewegung, Übergewicht sowie psychische oder berufliche Belastungen. Wenn Sie an Kreuzschmerzen leiden, sollten Sie bis zu deren Heilung keine schweren Sachen heben und sich vorsichtig bücken. Wichtig ist, dass Sie sich andererseits nicht zu sehr schonen und ausruhen. Strikte Bettruhe wirkt hier eher kontraproduktiv, sie verstärkt die Beschwerden und verzögert die Heilung. Kurze Spaziergänge und rückenschonende sportliche Aktivitäten wie Schwimmen oder Fahrradfahren versprechen eine baldige Linderung der Beschwerden. Auch mit Wärmebehandlungen lassen sich Kreuzschmerzen behandeln. Zur Erleichterung der sportlichen Aktivitäten kann auch kurzfristig das Einnehmen von Schmerzmitteln sinnvoll sein. Zur generellen Vorbeugung von Kreuzschmerzen empfiehlt es sich, mehr Bewegung in Ihren Alltag einzubauen.
Schmerzen in der Lendenwirbelsäule (LWS)
Die Lendenwirbelsäule stabilisiert zusammen mit der Muskulatur unseren Körper und trägt das komplette Gewicht des Rumpfes. Durch den aufrechten Gang werden die Wirbelgelenke der Wirbelsäule enorm belastet. Hinzu kommt, dass mit zunehmenden Alter die Bandscheiben nicht mehr die nötige Flüssigkeitsmenge speichern können. Die Bandscheiben befinden sich zwischen den Wirbeln und bestehen zu 80 bis 85 % aus Wasser. Sie regeln wie ein Kissen die gleichmäßige Druckverteilung. Über den Tag verteilt verlieren die Bandscheiben Flüssigkeit, die sie bei Entlastung, zum Beispiel im Schlaf, vollständig wieder auffüllen. Schaffen sie das nicht mehr, lässt die Muskelspannung nach und die Druckbelastung der Wirbel wird erhöht. Rückenschmerzen im Bereich der Lendenwirbelsäule werden auch als Lendenwirbelsäulensyndrom (LWS-Syndrom) bezeichnet. Dieser Oberbegriff kennzeichnet chronische oder akute Schmerzen im Bereich der Lendenwirbelsäule, die bis in die Beine ausstrahlen können. Akute Rückenschmerzen entstehen durch Verspannungen, Blockaden, einen Bandscheibenvorfall oder ruckartige und ungewohnte Bewegungen. Sie dauern nur relativ kurze Zeit an (zwischen sechs und zwölf Wochen). Eine ungesunde Körperhaltung und eine schwache Rückenmuskulatur haben aber oft chronische Schmerzen zur Folge, die länger als zwölf Wochen anhalten. Was können Sie selbst zur Behandlung unternehmen? Bei akuten Rückenschmerzen tritt normalerweise innerhalb von einer bis zwei Wochen von selbst eine Besserung ein. Wichtig ist, dass Sie in Bewegung bleiben – Bettruhe verstärkt die Schmerzen und verlangsamt die Heilung. Um Bewegungen im Alltag zu erleichtern, können schmerzstillende Medikamente zu Hilfe genommen werden. Sollten die Schmerzen sich nicht bessern, empfehlen wir Ihnen, einen Arzt aufzusuchen.
Schmerzen beim Schlafen nach einem Bandscheibenvorfall
In der Wirbelsäule sorgen 23 Bandscheiben zwischen den Wirbeln dafür, dass Bewegungen abgefedert werden und der Druck, der auf der Wirbelsäule lastet, gleichmäßig verteilt wird. Diese kleinen Stoßdämpfer bestehen aus einem weichen, gallertartigen Kern, der für die Dämpfung verantwortlich ist, und dem ihn umschließenden harten Faserring. Dieser dient zur Stabilisierung der Bandscheibe. Eine dauerhaft falsche oder zu starke Belastung und altersbedingter Verschleiß vermindern die Elastizität und begünstigen kleinere Einrisse im äußeren Faserring. Bei einem Bandscheibenvorfall rutscht der Gallertkern durch den eingerissenen Faserring in das benachbarte Gewebe und drückt auf die Nerven des Rückenmarks. In diesem Fall kommt es zu Symptomen wie Rückenschmerzen, Kribbeln in Armen und Beinen bis hin zu Taubheitsgefühlen oder Lähmungen in den Extremitäten. Ein Bandscheibenvorfall kann in der Region der Lendenwirbelsäule (LWS) oder in der Halswirbelsäule (HWS) auftreten. Nach einem Bandscheibenvorfall ist es wichtig, dass die Wirbelsäule stabilisiert und der Rücken entlastet wird. Optimal ist dafür eine Matratze mit einem nicht zu niedrigen Härtegrad. Bei Beschwerden nach einem Bandscheibenvorfall sind die Härtegrade H2 oder H3 geeignet, um dem Körper ausreichend Halt zu bieten. Spezielle Matratzen für Bandscheibenvorfälle gibt es nicht. Jede Matratze ist nur so gut wie der Lattenrost, auf dem sie liegt. Deshalb sollten Sie einen Lattenrost für Einzelbetten verwenden.
Dieser bleibt anders als breitere Lattenroste stabil und beginnt nicht nach einiger Zeit, durchzuhängen. Die größtmögliche Stabilität bietet ein starrer, nicht elektrisch verstellbarer Lattenrost mit einem nicht allzu großen Abstand zwischen den Leisten, damit die Matratze nicht absacken kann. Ein verstellbarer Lattenrost sollte bei akuten Beschwerden im Schulterbereich fester und im Bereich der Lendenwirbelsäule etwas weicher eingestellt werden. Ein spezielles Gesundheitskissen sorgt zusätzlich dafür, dass die natürliche Form der Halswirbelsäule beibehalten wird, und beugt Schmerzen und Verspannungen vor. Mehr zum richtigen Lattenrost lesen Sie weiter unten in diesem Beitrag.
Ursachen für Rückenschmerzen beim oder nach dem Schlafen
Um die natürliche Regenerierung über Nacht zu gewährleisten, braucht der Körper genügend Schlaf. Doch ein schmerzender Rücken kann beim Einschlummern hinderlich sein. Es muss nicht immer gleich an einen Bandscheibenvorfall oder irreparable Verschleißerscheinungen gedacht werden, wenn Rückenschmerzen beim Schlafen auftreten. Meistens verstecken sich die Ursachen im Bett. Das falsche Bettzubehör oder eine ungünstige Schlafposition können Verspannungen im Rückenbereich begünstigen. Wenn Sie unter einem Hohlkreuz leiden, muss die Kombination aus Matratze und Lattenrost gut eingestellt sein, um Ihnen wohligen Schlafkomfort ohne störende Rückenschmerzen zu geben. Im folgenden Abschnitt haben wir einige Ratschläge für Sie parat, wie das gelingt.
Rückenschmerzen vom Bett
Schon bei der Wahl der Bettgröße können Sie Fehler machen. Damit die Bandscheiben ihren Flüssigkeitsspeicher über Nacht auffüllen können, wechseln wir bis zu 60mal unsere Schlafposition. Das geht nur mit ausreichend Platz. Daher sollte die Länge des Bettes mindestens 20 cm mehr als Ihre Körpergröße betragen. Auf Ihrer Matratze sollten Sie außerdem 100 cm Platz in der Breite haben. Zu einer optimalen Bettausstattung gehören:
- eine Matratze, die den persönlichen Ansprüchen und Bedürfnissen entspricht
- eine Matratze mit dem richtigen Härtegrad, auf das eigene Körpergewicht abgestimmt
- Bettzeug, das dem eigenen Schlafverhalten angepasst ist
- ein stabiles Bettgestell, das mindestens 20 cm länger ist als die eigene Körperlänge
- eine ausreichend breite Liegefläche von mindestens 100 cm pro Person
- ein passender Lattenrost, der die funktionale Qualität der Matratze unterstützt und Rücken und Gelenke stützt
Wenn Sie Ihr Bett mit einer anderen Person teilen, achten Sie darauf, dass jeder sein eigenes, angepasstes Schlafsystem benutzt. Dazu zählen eine Matratze und ein Lattenrost, die individuell auf die eigenen Bedürfnisse abgestimmt sind. Jeder Mensch hat ein bestimmtes Körpergewicht und eigene Schlafgewohnheiten, an die die Bettausstattung angepasst sein sollte. So muss man bei unterschiedlichen Schlafgewohnheiten keine ungesunden Kompromisse eingehen und beide Partner genießen eine angenehme Nachtruhe. Dazu kommt, dass Doppelmatratzen und doppelte Lattenroste auch viel eher dazu neigen, nach einer gewissen Nutzungszeit “durchzuhängen”.
Rückenschmerzen beim Schlafen durch Hohlkreuz
Ein Hohlkreuz erschwert nicht nur den Alltag durch Schmerzen, sondern auch unsere Nachtruhe. Doch was ist eigentlich ein Hohlkreuz? Das Hohlkreuz, auch Hyperlordose oder nur Lordose genannt, ist eine Fehlhaltung des Körpers. Die Lendenwirbelsäule krümmt sich zu stark und das Becken kippt nach vorn. Dadurch wölben sich Bauch und Gesäß nach vorn und der Körperschwerpunkt verlagert sich. Die Brustwirbelsäule zieht sich nach hinten, um das Gleichgewicht des Körpers weiterhin halten zu können. Die daraus resultierende “Kuhle” im Rücken hat die Bezeichnung “Hohlkreuz” geprägt. Verursacht wird diese Fehlhaltung durch genetische Veranlagung, Krankheiten, antrainierte Haltungsfehler oder Bewegungsmangel. Eine schwache Bauch- und Rückenmuskulatur und überwiegende Tätigkeiten im Sitzen oder Stehen können zum Hohlkreuz führen. Bauchschläfer neigen besonders stark dazu, ein Hohlkreuz zu bilden. Durch das Liegen in Bauchlage sinkt die Beckenregion stark ein und die Wirbelsäule biegt sich in eine Hohlkreuz-Haltung. Die Hyperlordose führt verstärkt zu Muskelverspannungen und Schmerzen im unteren Rücken. Bei einer stärkeren Ausprägung kommen Schmerzen beim Gehen oder Stehen sowie ein verändertes Gangbild hinzu. Was können Sie unternehmen, um es gar nicht erst zu einem Hohlkreuz kommen zu lassen? Zur Vorbeugung empfehlen wir Übungen zum Kräftigen der Rücken- und Bauchmuskulatur, wie sie in diesem Video gezeigt werden.
Wenn Sie an Ihrem Arbeitsplatz viel sitzen, sollten Sie kleinere Bewegungseinheiten einbauen und die Sitzpositionen öfter wechseln. Schlafen Sie auf dem Bauch, legen Sie zum Ausgleich ein Kissen unter Ihren Bauch und wählen Sie kein zu dickes Kopfkissen. Weitere Maßnahmen zur Entlastung beschreiben wir in den folgenden Abschnitten.
Maßnahmen, um den Rücken beim Schlafen zu entlasten
Um den Rücken beim Schlafen optimal zu entlasten, sollten Sie schon im Alltag Maßnahmen ergreifen. Täglich ist unser Rückenbereich vielen Belastungen ausgesetzt, von denen er sich in der Nacht erholen muss. Aber wenn der Rücken in die Liegeposition kommt und die Muskulatur sich entspannt, machen sich oft Schmerzen bemerkbar. Wir haben einige Tipps zusammengestellt, wie Sie Ihren Rücken am besten entlasten können:
- Viel Bewegung: Fangen Sie bei den kleinen Sachen an und benutzen Sie die Treppe statt des Aufzugs, nehmen Sie lieber das Fahrrad als das Auto oder nutzen Sie den Feierabend für einen kleinen Spaziergang, statt auf der Couch abzuhängen. Finden Sie eine Sportart, die Ihnen Spaß macht und gleichzeitig die Rückenmuskulatur stärkt, z. B. Pilates oder Yoga.
- Dynamisches Sitzen: Verändern Sie Ihre Sitzposition häufiger, wechseln Sie zum Beispiel zwischen dem Sitzen auf der Stuhlkante oder lehnen Sie sich in einer kurzen Entspannungspause zurück. Ein verstellbarer ergonomischer Stuhl kann hierbei auch hilfreich sein.
- Einrichten des Büroarbeitsplatzes: Ein ergonomisch eingerichteter Arbeitsplatz ist die halbe Miete. Die Höhe des Bürostuhls, die Position des Bildschirms und die Tischhöhe sind ausschlaggebend für einen gesunden Rücken.
- Dynamisches Stehen: Auch wenn Sie einer stehenden Tätigkeit nachgehen, sollten Sie dabei in Bewegung bleiben. Sonst lässt die Körperspannung mit der Zeit nach und fördert die Entstehung eines Hohlkreuzes. Entlasten Sie Ihren Rücken, indem Sie öfters Ihre Arme abstützen, und verlagern Sie Ihr Gewicht häufiger von einem Bein auf das andere.
- Wahl des Bettzubehörs: Eine zu weiche Matratze oder der falsch eingestellte Lattenrost können die Rückenregion im Schlaf zusätzlich belasten.
Schlafpositionen, die den Rücken entlasten
Menschen und ihre Schlafgewohnheiten unterscheiden sich sehr. Während der eine wunderbar auf der Seite schlafen kann, wird der nächste die Bauchlage bevorzugen und damit keine Probleme haben. Im Hinblick auf Rückenschmerzen beim Schlafen kann die optimale Schlafposition jedoch durchaus entscheidend sein. Das Schlafen in der Rückenlage zählt zu den rückenfreundlichen Schlafpositionen. Die natürliche Doppel-S-Form der Wirbelsäule bleibt dabei erhalten und das Körpergewicht wird gleichmäßig verteilt. Um einer Überstreckung der Halswirbelsäule vorzubeugen, sollte Ihr Kopf auf einem Polster liegen, das weder zu hart noch zu dick ist. Vor allem bei akuten Rückenschmerzen können Sie mit einem weichen Kissen unter den Kniegelenken für eine zusätzliche Entlastung des belasteten Lendenwirbelbereichs sorgen. Jedoch gibt es nicht die allgemein beste Schlafposition bei Rückenschmerzen. Ihre persönlichen Bedürfnisse sollten bei der Wahl der Liegeposition die wichtigste Rolle spielen. Weitere Tipps erhalten Sie in diesem Video von Roland Liebscher-Bracht, der Ihnen die richtige Schlafposition gegen Rückenschmerzen zeigt.
Rückenschmerzen beim Schlafen als Bauchschläfer
Wer unter Rückenschmerzen leidet, wird mit dieser Schlafposition den Schmerz wahrscheinlich noch verstärken. Diese Position ist eher ungünstig, weil sie gegen die natürliche S-Form der Wirbelsäule arbeitet und die Lendenwirbelsäule belastet. In dieser Position bildet man automatisch ein Hohlkreuz, was keineswegs zur Entspannung führt. Mit einem flachen, festen Kissen unter dem Bauch kann man einiges ausgleichen. Dadurch wird der Rücken nicht mehr so sehr durchgedrückt und in eine natürlichere Haltung gebracht. Eine härtere Matratze schafft zusätzlichen Liegekomfort.
Rückenschmerzen als Seitenschläfer
Diese Schlafposition ist sehr beliebt und gut für Rückenschmerzen geeignet, weil sie die Wirbelgelenke entlastet. Andererseits kann es dabei auf Dauer zu einer Rückbildung der Rückenmuskulatur kommen, wobei sich das Becken in eine Schiefstellung bewegt. Auf diese Weise lässt sich die angespannte Rückenmuskulatur nicht mehr entlasten. Ein Seitenschläferkissen, das zwischen die Knie genommen wird, kann dabei helfen, das Becken wieder gerade zu schieben. Zudem können Sie mit einem etwas dünneren Kissen der Bereich um die Taille zusätzlich abstützen.
Der passende Lattenrost gegen Rückenschmerzen beim Schlafen
Die beste Matratze wird Ihre Rückenschmerzen nicht lindern können, wenn sie auf dem falschen Lattenrost liegt. Am besten geeignet sind bei Rückenproblemen der klassische Lattenrost und flexible Tellerlattenroste. Ein klassischer Lattenrost sollte aus möglichst vielen Latten bestehen. Je dichter die Latten nebeneinander liegen, desto besser können sie sich an den liegenden Körper anpassen und den Druck abfedern. Wenn Sie eine weiche Gelschaum-Matratze oder eine Latexmatratze verwenden, sollte der Rost mindestens 20 Latten besitzen, damit die Matratze sich nicht zwischen den Leisten durchdrücken kann. Den Lattenrost können Sie mit den eingebauten Schiebern in der Mitte etwas härter einstellen, um Ihre Körpermitte zu stabilisieren und Rückenbeschwerden vorzubeugen. Tellerlattenroste bieten dank ihrer Anpassungsfähigkeit besonders hohen Komfort bei Rückenbeschwerden. Die flexiblen, federnden Tellerelemente fangen Ihr Gewicht optimal auf und entlasten einsinkende Körperpartien. Hierfür sind Kaltschaummatratzen und viskoelastische Matratzen sowie Latex-und Gelmatratzen besonders geeignet, da sie die positiven Funktionen eines Tellerlattenrostes unterstützen. Federkernmatratzen sind als Auflagen eher ungeeignet, da sie die positiven Eigenschaften des Lattenrostes nicht unterstützen. Hierfür eignen sich eher Lattenroste mit größerem Abstand zwischen den Leisten.
Beste Matratze gegen Rückenschmerzen beim Schlafen
Prinzipiell sollte Ihre Matratze immer Ihren persönlichen Bedürfnissen und Ansprüchen angepasst sein. Eine falsche Matratze kann auch die Ursache Ihrer Rückenprobleme sein. Und selbst wenn sie gut passt, kann sie nach einigen Jahren ihre Funktion verlieren. In der Regel sollte man spätestens nach 10 Jahren die Matratze austauschen. Schon allein deshalb, weil sich allerhand Schmutz wie Hausstaubmilben und Hautschuppen in der Matratze sammelt. Mit den Jahren kann sie auch den Liegekomfort nicht mehr gewährleisten. Nur eine nicht zu alte Matratze kann Rückenbeschwerden vorbeugen und zur Verbesserung der Schlafqualität beitragen. Besonders wenn Sie unter starken Rückenschmerzen leiden, sollten Sie eine hochwertige Qualitätsmatratze auswählen, die weich und gleichzeitig stabil ist. Muskulatur und Gelenke müssen im Schlaf ausreichend gestützt werden. Nur so kann sich die Rückenmuskulatur über Nacht entspannen, damit das Aufstehen nicht zur Qual wird. Bei Rückenbeschwerden werden Matratzen mit hoher Punktelastizität empfohlen. Das bedeutet, dass die Matratze genau an der Stelle nachgibt, wo Druck ausgeübt wird.
Hier können schwerere Körperteile wie Becken oder Schultern einsinken, während der Rest Ihres Körpers angenehm gestützt wird. Da die Wirbelsäule in ihrer natürlichen S-Form gehalten wird, können Rückenschmerzen gar nicht entstehen. Matratzen aus Naturlatex bieten eine besonders hohe Elastizität und sind damit ideal gegen Rückenbeschwerden, aber auch sehr teuer. Gute punktelastische Eigenschaften bieten auch Kaltschaummatratzen und Taschenfederkernmatratzen. Die Wahl des richtigen Härtegrades ist ebenfalls wichtig. Eine Matratze sollte weder zu weich noch zu hart sein. Mit dem passenden Härtegrad kann die Matratze den Körper im Schlaf optimal stützen, damit die Muskulatur sich entspannen und ausreichend erholen kann. Ein mittlerer Härtegrad (H2) ist optimal für eine gute Stabilisierung und angenehmen Liegekomfort. Schwerere Personen sollten eher eine harte Matratzen mit den Graden H3 und H4 wählen, um genug Stützwirkung zu erfahren.
Kissen gegen Rückenschmerzen
Das richtige Kopfkissen ist ebenfalls unabdingbar für einen erholsamen Schlaf. Es sollte nicht zu dick sein und ein längliches, schmales Format haben. Große Kissen hindern die Schultern daran, in die Matratze einzusinken. Dadurch wird die Halswirbelsäule abgeknickt und es kommt zu schmerzhaften Verspannungen. Die Kopfunterlage beeinflusst den Verlauf der Halswirbelsäule. Ist das Kissen zu dick, knickt sie nach oben. Bei einem zu flachen Kissen knickt sie nach unten ab. Spezielle orthopädische Nackenstützkissen vermeiden eine Fehlhaltung der Wirbelsäule, indem sie die Halswirbelsäule stabilisieren. Durch ihre ergonomische Form verhelfen sie dem Kopf zu einer gesunden Liegeposition und beugen einer Überstreckung der Wirbelsäule vor. Kopfkissen aus Memory Foam behalten die einmal eingenommene Form bei und ermöglichen vor allem Seitenschläfern damit noch mehr Schlafkomfort.
Zusammenfassung
Rückenschmerzen beim Schlafen sind enorm hinderlich für einen erholsamen Schlaf. Verursacht werden sie durch vielfältige Einflussfaktoren. Vordergründig ist fast immer eine verspannte Rückenmuskulatur verantwortlich, die sich im Schlaf nicht ausreichend entspannen kann. Dies wirkt sich dann langfristig auch auf die Wirbelsäule, die Bandscheiben oder die Gelenke aus. Zum Glück sind Rückenschmerzen beim Schlafen vermeidbar oder können relativ schnell gelindert werden, wenn man einige wichtige Tipps beachtet:
- Stressfaktoren beseitigen, z. B. durch entspannendes Yoga vor dem Schlafengehen
- angenehmes Raumklima (16-18° Celsius, 40-60 % Luftfeuchtigkeit)
- optimale Kombination von Lattenrost und Matratze
- angepasste Bettausstattung, z. B. Kopfkissen
- mehr Bewegung im Alltag
Achtung: Sollten trotz Ihrer Bemühungen die Beschwerden anhalten oder sich verstärken, empfehlen wir Ihnen allerdings, einen Arzt zu konsultieren und die Symptome professionell behandeln zu lassen!
Warum habe ich nach dem Schlafen Rückenschmerzen?
Rückenschmerzen nach dem Schlafen können verschiedene Ursachen haben: Verspannungen durch Stress, mangelnde Bewegung, eine unpassende Matratze, ein falscher Lattenrost oder das falsche Kopfkissen sind die häufigsten Faktoren. Die Hauptursache ist eine Fehlstellung der Wirbelsäule, die von den genannten Dingen verursacht wird.
Kann die falsche Matratze Rückenschmerzen verursachen?
Ja, die falsche Matratze kann Rückenschmerzen auslösen oder bestehende Rückenbeschwerden verstärken. Aber auch ein falsch eingestellter Lattenrost, ein ungeeignetes Kopfkissen oder die falsche Raumtemperatur können Rückenschmerzen auslösen.
Warum habe ich jeden Morgen Rückenschmerzen?
Das liegt vordergründig daran, dass die Muskulatur in dieser Region verspannt ist und sich in der Nacht nicht ausreichend regenerieren konnte. Die Ursachen dafür sind vielfältig. Oft sind Bewegungsmangel am Tag und Stress im Alltag die Auslöser. Aber auch eine unpassende Matratze und/oder ein ungünstig eingestellter Lattenrost, eine unvorteilhafte Schlafposition oder schlicht eine Schwangerschaft können dafür verantwortlich sein.
Was kann man gegen Rückenschmerzen vom langen Liegen tun?
Wenn Sie Rückenschmerzen vom langen Liegen plagen, sollten Sie Ihren Körper vor allem mit viel Bewegung mobilisieren. Eine weitere Schonhaltung wirkt hier eher kontraproduktiv. Mit kurzen Spaziergängen, Rückengymnastik oder rückenschonenden Sportarten bringen Sie sich wieder in Bewegung und beugen einem Muskelabbau vor, der nur zu weiteren Rückenschmerzen führen würde.