Kinder und der liebe Schlaf – ein Thema, das alle Eltern in vielen verschiedenen Facetten beschäftigt. Wie viel Schlaf braucht mein Kind in welchem Alter? Liegt direkt eine Schlafstörung vor, wenn mein Kind nicht gut schläft? Was für kindliche Schlafstörungen gibt es überhaupt und welche Ursachen haben sie? Welche Symptome können Schlafstörungen bei Kindern auslösen und wie kann man sie behandeln? Mit diesen und vielen weiteren Fragen, die sich Eltern stellen, wenn es um den Schlaf ihrer Kinder geht, beschäftigen wir uns im folgenden Beitrag.
Warum ist gesunder Schlaf gerade für Kinder so wichtig?
Nicht nur uns Erwachsenen geht es so, sondern auch unseren Kindern. Gerade für sie ist ausreichend Schlaf unter optimalen Bedingungen ungemein wichtig. Für kleine Babys und Neugeborene ist ein gesunder Babyschlaf von großer Bedeutung, da sich dabei nicht nur die Zellen in ihrem Körper regenerieren, sondern sich der Schlaf auch darauf auswirkt, wie gut sich das Baby entwickelt. Beim Babyschlaf werden nämlich unter anderem Wachstumshormone gebildet, weshalb das Wachstum des Kindes auch vom Schlaf abhängig ist. Auch die Lernfähigkeit, motorischen Fähigkeiten sowie sogar die Ausbildung der inneren Organe können dadurch beeinflusst werden. Doch nicht nur bei Babys und Kleinkindern, sondern auch bei etwas älteren Kindern im Schulalter ist ein Schlafen immer noch enorm wichtig. Denn nur ein erholsamer und gesunder Schlaf fördert:
- Das kreative Denkvermögen
- Das Konzentrationsvermögen
- Die gesteigerte Leistungsfähigkeit
Zudem verarbeitet das menschliche Gehirn im Schlaf alles das, was der Mensch am Tag alles erlebt und gelernt hat, weshalb eine ausreichende Regenerationszeit unbedingt erforderlich ist.
Schlafbedarf & Schlafverhalten von Kindern
So individuell wie jedes Kind ist, so unterschiedlich ist auch sein persönlicher Schlafbedarf. So kann es sein, dass Ihr vierjähriges Kind weniger Schlaf benötigt als das fünfjährige Kind Ihrer Nachbarin oder sein Geschwisterchen damals in demselben Alter. Schließlich gibt es keine feste Regel, wie lange Kinder schlafen müssen. Allerdings gibt es Durchschnittswerte, die als Schlafempfehlung fungieren und den Eltern eine Orientierung geben können, wie viel ihre Kinder in den verschiedenen Altersgruppen ungefähr schlafen sollten.
Schlafbedarf Babys & Neugeborene
Ein neugeborenes Kind verschläft normalerweise den Großteil seines Lebens in den ersten Wochen – und zwar nicht nur nachts, sondern auch tagsüber. Das liegt daran, dass bei Neugeborenen der Tag-Nacht-Rhythmus noch nicht vorhanden ist, sie also nicht in der Lage sind, zwischen Tag und Nacht zu unterscheiden. Außerdem besitzen sie noch keinen richtigen Schlaf-Wach-Rhythmus und schlafen daher in kurzen Intervallen über den gesamten Tag verteilt. Die kurzen Wachphasen werden dabei lediglich zum Essen oder Windelwechseln genutzt. So kommt ein neugeborenes Baby in den ersten drei Monaten auf einen Schlafbedarf von ca. 16 – 20 Stunden. Zwischen dem vierten und sechsten Monat geht die tägliche Schlafenszeit dann langsam zurück, die Wachphasen werden länger, die Schlafphasen reduzieren sich Schritt für Schritt. Insgesamt benötigt ein Baby in diesem Alter jedoch immer noch rund 12 – 15 Stunden Schlaf über den ganzen Tag verteilt. Ein Baby zwischen sieben und zwölf Monaten braucht auch immer noch etwa 13 – 14 Stunden Schlaf am Tag. Allerdings haben sie in diesem Alter für gewöhnlich schon langsam einen Tag-Nacht-Rhythmus entwickelt, sodass sie den Schlaf größtenteils in den Nachtstunden nehmen.
Schlafbedarf Kleinkinder
Ab einem Jahr, mit einem Alter von 12 – 24 Monaten sind Kinder nun an einen festen Tag-Nacht-Rhythmus gewöhnt und ihr Schlafbedarf reduziert sich auf durchschnittliche 11 – 14 Stunden. Diesen nehmen sie vor allem nachts, wobei sie allerdings immer noch häufig aufwachen können. Dies geschieht dann meist beim Wechsel der Schlafphasen, beim Übergang vom REM- zum Nicht-REM-Schlaf oder umgekehrt. Neben dem Schlaf in der Nacht benötigen kleine Kinder bis zum Alter von etwa vier Jahren auch einen täglichen Mittagsschlaf, um den Tag gut gelaunt und mit ausreichend Energie bewältigen zu können.
Schlafbedarf Kindergarten- und Schulkinder
Kinder ab dem vierten Lebensjahr und Grundschulkinder sollten pro Nacht zehn bis zwölf Stunden Schlaf bekommen. Ein Mittagsschlaf ist ab dem etwa vierten Lebensjahr nicht mehr nötig. Hören Sie hier auf Ihr Kind – wenn es mittags voller Energie ist und partout nicht schlafen möchte, sollten Sie es auch nicht erzwingen. Nachts sollten Schulkinder so lange schlafen, dass sie morgens ohne Probleme aufstehen können. Das kann gerade bei „Langschläfern“ mit einer Eingewöhnungsphase, zum Beispiel zum Schulantritt oder nach den Ferien, einhergehen. Ältere Schulkinder kommen mit einer Schlafenszeit von etwa zehn bis zwölf Stunden aus.
Schlafbedarf & Teenager & Jugendliche
Teenager haben aufgrund der Pubertät ein erhöhtes Schlafbedürfnis. Der Körper befindet sich gerade im Umbruch, hinzu kommen die Hormone, die alles auf den Kopf stellen. Kinder bis etwa 16 Jahren benötigen daher im Durchschnitt immer noch acht bis zehn Stunden Schlaf pro Tag. Natürlich kommen einzelne Teenager auch mit weniger Schlaf aus, andere wiederum benötigen dafür etwas mehr. Wann Teenager diesen Schlaf bekommen sollten, ist eine sehr individuelle Angelegenheit. Viele Teenager entwickeln sich in der Jugendzeit zu „Nachteulen“, bleiben lange wach und schlafen erst spät ein. Es ist allerdings wichtig, dass Kinder und Teenager, die zur Schule gehen, ausgeschlafen sind, damit sie den Lernstoff in der Schule gut aufnehmen können. Besonders wenn das Schuljahr neu startet, kann es schwierig sein, sich an den neuen Rhythmus zu gewöhnen.
Verschiedene Formen von Schlafstörungen bei Kindern
Kinder brauchen besonders viel Schlaf – ganz gleich, ob Säuglinge, Babys, Schulkinder oder Jugendliche im Teenager-Alter. Denn bei allen Kindern hängt vom Schlaf in entscheidendem Maße die körperliche und auch geistige Entwicklung ab. Statistiken beweisen jedoch, dass nahezu jedes dritte Kind im Laufe seines jungen Lebens bereits mit Schlafstörungen wie zum Beispiel Schlaflosigkeit zu kämpfen hat. Diese sind abzugrenzen von ganz „normalen Schlafproblemen“, wie das fehlende Durchschlafen von Babys oder das gelegentliche nächtliche Aufwachen von Kleinkindern. Der Begriff „Schlafstörung“ meint hingegen eine Störung der Dauer oder der Qualität des Schlafs. Bei Kindern können Schlafstörungen prinzipiell in drei verschiedene Kategorien unterteilt werden:
- Insomnie (zu wenig Schlaf, Schlaflosigkeit)
- Hypersomnie (stark erhöhter Schlafbedarf)
- Parasomnien (Auftreten seltsamer Verhaltensweisen beim Schlafen)
Darüber hinaus gibt es weitere schlafbezogene Störungen, die im Kindesalter häufig auftreten. Dazu gehören zum Beispiel Bettnässen, leichtes Schnarchen oder das Reden im Schlaf.
Einschlafstörungen
Viele Kinder haben von Zeit zu Zeit Probleme mit dem Einschlafen. Damit dies jedoch als richtige Einschlafstörung bezeichnet werden kann, muss es mehrmals die Woche über einen längeren Zeitraum auftreten. Meist ist dies im Kleinkindalter der Fall. Dadurch, dass das Kind durch das erschwerte Einschlafen weniger und schlechter schläft, kommt es zu einer verstärkten Müdigkeit am Tag, die die sich unter anderem auf eine verminderte Leistungsfähigkeit und eine Beeinträchtigung bei Alltagsaktivitäten auswirkt. Hinzu kommen psychische Effekte wie Gereiztheit oder Stimmungsschwankungen. Extreme Einschlafstörungen bei Kleinkindern können aufgrund des daraus resultierenden Schlafmangels zudem sogar Auswirkungen auf den Körper zur Folgen haben.
Durchschlafstörungen
Durchschlafprobleme sind vor allem bei Kleinkindern noch ganz normal. Babys kommen ohne Tag-Nacht-Rhythmus auf die Welt und entwickeln diesen erst nach und nach innerhalb ihrer ersten Lebensmonate. Wenn ältere Kinder noch sehr häufig Probleme mit dem nächtlichen Durchschlafen haben, kann das jedoch als Durchschlafstörung bezeichnet werden. Ebenso wie bei einer Einschlafstörung muss dieses Problem jedoch sehr häufig und vor allem regelmäßig auftreten, damit es unter den Begriff einer Insomnie-Schlafstörung fällt. Auch hier kommt es in Folge der Durchschlafstörung zu Auswirkungen auf die Tagesaktivitäten und die Leistungsbereitschaft.
Störung des zirkadianen Schlaf- und Wachrhythmus
Von einer Störung des zirkadianen Schlaf- und Wachrhythmus sind überwiegend Jugendliche betroffen. Damit ist eine anhaltende, regelmäßige Verschiebung des individuellen Schlaf- und Wachrhythmus gemeint, die nicht nur den Schlaf, sondern vor allem auch den Alltag beeinträchtigt. Betroffene beklagen beispielsweise, dass sie erst sehr spät in der Nacht, teilweise erst in den frühen Morgenstunden einschlafen können und dementsprechend am nächsten Morgen natürlich große Mühe haben, rechtzeitig aufzustehen und den Schultag normal zu bewältigen. Ein Auslöser für dieses Störungsbild kann unter Umständen das bewusst lange Aufbleiben von Jugendlichen sein, das zur Folge hat, dass die Synchronisation des Schlaf-Wach-Rhythmus nur schlecht funktioniert.
erhöhte Schlafneigung
Das Störungsbild der erhöhten Schlafneigung fällt unter den Fachbegriff Hypersomnie. Es drückt sich in einer ausgeprägten Tagesmüdigkeit aus, der kein Schlafmangel als Ursache zugrunde liegt. Während solch eine erhöhte Schlafneigung nur selten im jungen Kindesalter auftritt, befinden sich die meisten Betroffenen in der Adoleszenz, also im Jugendalter.
Wichtig: In sehr seltenen Fällen kann das Kind auch an einer Narkolepsie, einer ernstzunehmenden Schlafkrankheit leiden. In diesem Fall bemerken Sie das daran, dass das Kind auch am Tag wie aus dem Nichts einschläft, selbst wenn es vorher eine ruhige Nacht mit ausreichend Schlaf hatte. Sollte dies öfter auftreten, ist es ratsam, mit dem Kinderarzt Rücksprache zu halten.
Rhythmische Bewegungsstörungen im Schlaf
Vollkommen harmlos sind sogenannte rhythmische Bewegungsstörungen, die vor allem im Säuglings- und Kleinkindalter im Schlaf auftreten können. Bemerkbar macht sich diese „Störung“ beispielsweise dadurch, dass das Baby seinen Kopf oder auc den gesamten Körper gegen die Gitterstäbe seines Bettchens klopft. Das wirkt auf Eltern zwar sehr erschreckend und kann mitunter große Beunruhigung auslösen, allerdings ist dieses rhythmische Bewegen kein Grund zur Sorge, da sich die Kinder dabei so gut wie nie verletzten. Spätestens bis zum vierten Lebensjahr hat sich dieses Verhalten in der Regel von ganz alleine verwachsen.
Alpträume
Es ist nicht ungewöhnlich, dass Kinder nachts von Alpträumen geplagt werden. Häufig verarbeiten sie darin ihre Erlebnisse vom vergangenen Tag. Die Alpträume, bzw. generell alle Träume, entstehen im REM- bzw. Traumschlaf und treten vorwiegend im letzten Drittel der Nacht auf. Gerade für Kinder sind Alpträume besonders schlimm, weil sie mit verängstigenden Situationen schnell überfordert sind und sie Traum und Realität nur schwer unterscheiden können. Gelegentliche Alpträume sind wie gesagt völlig normal, doch wenn die Alpträume so schlimm werden, dass sich Ängste vor Einschlafen oder generell dem Zubettgehen entwickeln, besteht Handlungsbedarf.
Albträume: Das sollten Sie wissen
nächtliches Hochschrecken
Pavor nocturnus ist der Fachbegriff für das nächtliche Hochschrecken, auch „Nachtschreck“ genannt, der meist im ersten Drittel der Nacht auftritt. Darunter fasst man das Phänomen, dass Kinder panisch aus dem Tiefschlaf aufschrecken, häufig in Kombination mit einem Schrei als starker Angstreaktion. Oft sind die Kinder auch verschwitzt, desorientiert und sehr aufgeregt, was sich unter anderem in einer erhöhten Herzfrequenz ausdrückt. Nicht selten schlagen sie auch um sich und weinen laut. Das Besondere am Nachtschreck ist jedoch, dass nach einigen Minuten alles wieder vorüber ist, das Kind meist direkt wieder einschläft und sich am nächsten Morgen an nichts mehr erinnern kann.
Schlafwandeln
Schlafwandeln (Somnambulismus) hat verschieden starke Ausprägungen: Es kann vom einfachen Aufrichten im Bett bis hin zum nächtlichen Umherwandeln in der Wohnung führen, was unter Umständen sogar ziemlich gefährlich für das Kind werden kann. Einiges deutet darauf hin, dass es eine genetische Veranlagung zum Schlafwandeln gibt. Allerdings kann das nächtliche Schlafwandeln durch Lichtreize oder starke Geräusche ausgelöst bzw. zumindest verstärkt werden. Auch fiebrige Erkrankungen oder starker psychischer Stress können der Auslöser zum Schlafwandeln eines Kindes sein. Meist tritt das Phänomen des Schlafwandelns in der Tiefschlafphase in der ersten Nachthälfte auf. Betroffen sind vorwiegend Kinder zwischen dem vierten und achten Lebensjahr, bis zur Pubertät verwächst sich diese Schlafstörung für gewöhnlich wieder.
Achtung: Obwohl schlafwandelnde Kinder mit ihren offenen Augen nach außen hin relativ wach und sicher wirken, sind sie dennoch orientierungslos und zudem nur schwer zu wecken, es besteht also eine erhöhte Verletzungsgefahr. Sollte Ihr Kind zum Schlafwandeln neigen, achten Sie demnach darauf, dass alle Fenster geschlossen sind und keine gefährlichen Gegenstände herumliegen. In der Situation des Schlafwandelns sollten Sie Ihr Kind langsam in sein Bett zurückführen und dabei sehr behutsam vorgehen.
Bettnässen
Bettnässen ist bei Kleinkindern, die gerade erst trocken geworden sind, anfangs noch vollkommen normal und absolut kein Grund zur Sorge. Bis zum Alter von vier Jahren tritt regelmäßiges Bettnässen noch bei etwa jedem dritten Kind auf – auch das ist noch im Rahmen des „Normalen“. Medizinisch gesehen stellt Bettnässen erst dann eine Störung darf, wenn es auch noch nach dem fünften Lebensjahr häufiger auftritt und dann vor allem länger anhält.
Schlafapnoe
Einige Kinder schnarchen nachts regelmäßig, beispielsweise aufgrund einer noch nicht komplett entfalteten Schleimhautfalte im Rachen. Dieses Schnarchen gilt jedoch in den meisten Fällen als unbedenklich und verwächst sich in der Regel auch nach einiger Zeit wieder. Nicht selten können auch bei erkälteten Kindern mit Schnupfen vorübergehend Schnarchgeräusche auftreten. Erst wenn ein Kind auch ohne Erkältung langanhaltend schnarcht und dabei über Müdigkeit am Tag berichtet, Konzentrationsschwierigkeiten auftreten oder es häufig an Atemwegsinfekten erkrankt, empfiehlt es sich, einen Arzt aufzusuchen. In diesem Fall kann unter Umständen eine sogenannte Schlafapnoe vorliegen. Bei dieser Erkrankung, die sich unter anderem in Form von Schnarchen bemerkbar machen kann, kommt es zu einem Verschluss der Atemwege, wodurch die Atmung im Schlaf für mehrere Sekunden aussetzt.
Ab wann spricht man von einer Schlafstörung?
Viele dieser Probleme beim Schlafen sind relativ normal, solange sie nicht zu häufig auftreten. So ist es beispielsweise nicht ungewöhnlich, dass kleine Kinder mal mehrere Tage am Stück nur schwer einschlafen können, im Schlaf reden oder in der Naht das ein oder andere Mal aufwachen. Sollte dies jedoch sehr regelmäßig und über einen längeren Zeitraum auftreten, so ist von einer Schlafstörung die Rede, die Handlungsbedarf erfordert. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) definiert eine Einschlafstörung wie folgt: Sie liegt bei Kindern dann vor, wenn sie auch nach Beenden des ersten Lebensjahres regelmäßig nur mit Zutun der Eltern (beispielsweise durch Herumtragen) einschlafen kann und es länger als einen Monat lang mindestens 5x in der Woche länger als 30 Minuten dazu braucht. Eine Durchschlafstörung liegt laut der BZgA dann vor, wenn ein Kind in diesem Alter einen Monat lang mehr als fünf Nächte/ Woche mindestens 3x aufwacht, bei diesem nächtlichen Aufwachen länger als 30 Minuten wach ist und zum erneuten Einschlafen die Hilfe der Eltern fordert.
Typische Schlafstörungen bei Kindern verschiedener Altersgruppen
Während einige Schlafprobleme für bestimmte Altersstufen und Entwicklungsschritte von Kindern relativ normal sind, bedürfen richtige Schlafstörungen durchaus einer Therapie, die ganz verschieden ausfallen kann. Doch auch bei Schlafstörungen gibt es Unterschiede zwischen den Altersgruppen.
Schlafstörungen bei Babys & Neugeborenen
Dass Neugeborene und Babys in ihren ersten Lebensmonaten noch nicht durchschlafen, ist völlig normal und liegt daran, dass sie ihren Rhythmus erst noch entwickeln müssen. Zu Beginn haben sie nämlich weder einen Tag-Nacht-Rhythmus noch einen Wach-Schlaf-Rhythmus. Lediglich zum Essen oder Windelwechseln wachen sie auf. Dabei machen sie keine Unterschiede zwischen Tag und Nacht. Eltern etwas älterer Babys haben dann häufig das Problem, dass ihr Baby nicht im eigenen Bett oder sogar nur mit Körperkontakt einschlafen möchte. Im eigenen Beistell- oder Gitterbettchen schlafen viele Babys nur sehr schwer ein. Oft schlafen Babys übrigens sogar aufgrund von Übermüdung nicht ein. Wenn sie dann endlich eingeschlummert sind, schlafen sie nicht durch und wachen nachts häufig auf. Dies liegt unter anderem an dem häufigen Wechsel der Schlafphasen in dem Alter. Viele Babys wollen sogar teilweise stündlich gestillt werden, was die Eltern und gerade die Mutter mit der Zeit stark belasten kann. Auch rhythmische Bewegungsstörungen im Schlaf treten bei Neugeborenen und Babys häufiger auf. Diese sind allerdings völlig harmlos und verschwinden für gewöhnlich nach einigen Monaten oder Jahren wieder.
Schlafstörungen bei Kleinkindern
Auch bei Kleinkindern sind rhythmische Bewegungsstörungen im Schlaf absolut normal. Meist verschwinden sie bis zum vierten Lebensjahr wieder von allein. Dasselbe gilt für den sogenannten Nachtschreck, der das nächtliche Hochschrecken aus dem Schlaf bezeichnet. Dieser tritt in der Regel bei Kindern im Alter zwischen zwei und sechs Jahren auf und ist ebenfalls völlig unbedenklich, solange er nicht zu häufig auftritt. Problematischer sind Insomnien, also Ein- und Durchschlafstörungen, die bei Kleinkindern öfter auftreten. So stehen Kinder in diesem Alter zu ihrer gewöhnlichen Schlafenszeit beispielsweise noch in ihrem Gitterbett, werfen ihren Schnuller heraus und wollen partout nicht einschlafen – teilweise über Stunden hinweg.
Schlafstörungen im Kindergarten- und Schulkindalter
Ein- und Durchschlafstörungen haben sich in der Regel nach den ersten beiden Lebensjahren von Kindern langsam wieder gelegt. Sollte Ihr Kind Probleme oder sogar Angst vorm Einschlafen haben, lassen Sie die Kinderzimmertür einfach einen Spalt weit offen oder installieren Sie ein Nachtlicht im Raum. Kinder im Kindergarten- oder Schulalter sind nun häufiger von nächtlichen Verhaltensweisen, wie zum Beispiel dem Reden im Schlaf oder dem Schlafwandeln betroffen. Die meisten „Schlafwandler“ sind zwischen vier und acht Jahre alt und sind normalerweise nur bis zur Pubertät davon betroffen.
Schlafstörungen bei Jugendlichen & Teenagern
Schlafprobleme bei Jugendlichen haben nicht selten ihre Ursache im langen Fernsehen oder Zocken von Computerspielen, die zur Folge haben können, dass die Kinder schlechter schlafen können. Doch auch Konfliktsituationen in der Familie oder im Freundeskreis des Teenagers können zu Schlafstörungen führen. Zudem leiden Heranwachsende vermehrt an Hypersomnie, einer erhöhten Schlafneigung. Diese macht sich durch eine starke Tagesmüdigkeit bemerkbar, die jedoch keinen Schlafmangel als Ursache hat. Des Weiteren können Störungen des zirkadianen Schlaf-Wach-Rhythmus auftreten. Das bedeutet, dass die Betroffenen erst sehr spät einschlafen können und in der Konsequenz morgens auch nur schwer aus dem Bett kommen. Verstärkt werden solche Schlafstörungen im Jugendalter oftmals durch jugendliche Verhaltensweise wie überdurchschnittliches langes Wachbleiben.
Ursachen von Schlafproblemen & Schlafstörungen bei Kindern
Wie auch bei Erwachsenen sind Schlafprobleme und Schlafstörungen bei Kindern und Jugendlichen sehr vielseitig und können ganz unterschiedliche Ursachen haben. Diese können entweder organischer oder nicht-organischer Natur sein. So spielen neben dem Alter und dem Entwicklungsstand des Kindes beispielsweise auch die individuellen Gegebenheiten wie die familiäre Situation, Emotionen und das persönliche Verhalten eine Rolle. Auch äußere Faktoren wie störende Lichtquellen oder eine Belästigung durch Lärm sind mögliche Verursacher von Schlafproblemen. Darüber hinaus können natürlich auch körperliche Leiden und Krankheiten die Ursache für Schlafstörungen bei Kindern sein.
Nichtorganische Schlafstörungen
Nichtorganische Schlafstörungen können unter anderem verhaltensbedingt sein. Nicht selten findet man die Auslöser von solchen Schlafproblemen bereits im Tagesablauf. So reagieren gerade Babys und Kleinkinder auf die folgenden Faktoren häufig mit einem gestörten Schlaf. Auslöser können unter anderem sein:
- Unregelmäßigkeiten im Tagesablauf
- besonders aufregende Erlebnisse am Tag
- Stresssituationen im direkten Umfeld des Kindes
- starke emotionale Belastungen & seelischer Stress im Leben der Kleinen
- Reizüberflutung (z.B. hohe Lärmbelastung, helles Licht)
- fehlende Entwicklung oder Regulation des Schlaf-Wach-Rhythmus
Hinweis: Hochsensible Kinder erleben eine Reizüberflutung deutlich schneller als andere Kinder und leiden in der Folge auch häufiger und ausgeprägter an Schlafstörungen.
Organische Schlafstörungen
Darüber hinaus können Schlafprobleme bzw. schwerwiegende Schlafstörungen im Kindesalter natürlich auch organische Ursachen haben. Dazu zählen zum Beispiel das durch Polypen oder vergrößerte Rachenmandeln verursachte Schnarchen oder die Schlafapnoe, in deren Folge das Kind schlechter atmen kann und dadurch auch unruhiger schläft. Daneben können auch medizinische Probleme wie Allergien, akute Infektionen oder Schmerzen zu länger anhaltenden Schlafproblemen führen. Auch psychische oder neurologische Krankheiten, wie zum Beispiel Depressionen oder Epilepsie, sind nicht zu vernachlässigen und können sich auf das Schlafverhalten von Kindern auswirken. Wichtig ist in diesen Fällen definitiv die Abklärung durch einen Arzt.
Therapie & Prävention von Schlafstörungen bei Kindern
Nicht alle Schlafstörungen bei Kindern erfordern gleich die Hilfe von Profis oder eine ärztliche Behandlung. Stattdessen sollte im ersten Schritt immer erst einmal versucht werden, den Tagesablauf etwas strukturierter zu gestalten und Routinen in die Abläufe vor dem Zubettgehen zu implementieren. Denn das Lernen solcher Schlafgewohnheiten ist das A und O eines gesunden Kinderschlafs und kann nach einiger Zeit wirklich wahre Wunder im Schlafverhalten bewirken. Die folgenden Tipps helfen Ihrem Kind, schneller und besser einzuschlafen und Schlaflosigkeit zu vermeiden, um am nächsten Morgen wirklich erholt und fit für den neuen (Schul-)Tag aufzuwachen – und das nicht nur, wenn das Schuljahr gerade neu beginnt.
Tipp: Diese helfen übrigens nicht nur als Therapie, sondern auch als Vorbeugung von Schlafstörungen bei Kindern!
strukturierter Tagesablauf
Kinder brauchen in erster Linie klare und gut strukturierte Tagesabläufe. Sorgen Sie für einen klar strukturierten Tagesablauf, soweit das in Ihrem Alltag möglich ist. Dazu gehören feste Zeiten, zu denen gegessen, gespielt oder ins Bett gegangen wird. Auch wenn das vielleicht ein wenig eintönig klingen mag, ist das unter der Woche die ideale Möglichkeit, den Kindern die nötige Ruhe und Erholung neben einem stressigen Alltag in der Schule oder im Kindergarten zu geben.
ausreichend Bewegung & frische Luft
Achten Sie in Ihrem Tagesablauf darauf, dass Ihr Kind genügend Bewegung an der frischen Luft bekommt und ausreichend Sonnenlicht tanken konnte. Das fördert die kreative Entwicklung und Leistungsfähigkeit Ihres Kindes ungemein. Dabei ist stets auf eine sinnvolle Abwechslung von An- und Entspannung zu achten, da Kinder nach stärkerer Belastung selbstverständlich auch ihre Pausen brauchen.
gesunde & ausgewogene Ernährung
Eine gesunde und ausgewogene Ernährung hat einen großen Einfluss darauf, ob ein Kind gut schlafen kann oder von Schlafproblemen geplagt ist. Zu einer vollwertigen und kindgerechten Ernährung gehören zum Beispiel:
- ausreichend Flüssigkeitszufuhr, am besten durch Wasser oder andere zuckerfreie Getränke. Auf aktivierende Getränke, sogenannte „Wachmacher“ mit Koffein (Cola, Energydrinks oder Kaffee) sollten hingegen verzichtet werden. Diese sind nämlich nicht nur ungesund und voller Zucker, sondern machen auch wach und hindern das Kind am Einschlafen.
- reichlich pflanzliche Lebensmittel wie Obst, Gemüse, Getreide, Kartoffeln
- tierische Lebensmittel (Fleisch, Wurst, Fisch, Eier und Milchprodukte) nur in Maßen
- sparsamer Umgang mit Salz, Süßigkeiten, allgemein Zucker und fetthaltiger Kost sowie Snacks
feste Einschlafrituale etablieren
Feste Einschlafrituale können nicht nur den gesunden Schlaf bei Babys unterstützen, sondern auch dabei helfen, dass jüngere Schulkinder schneller und einfacher abschalten und zur Ruhe kommen können. Doch auch älteren Kindern ist mit solchen kleinen, immer wieder kehrenden Ritualen, auf die sie sich verlassen können, geholfen. Denn die Gute-Nacht-Geschichte, das gemeinsame Besprechen vom Tag oder das Vorlesen können ebenso wundervolle Hilfen sein, wie es für die Älteren vielleicht ein Hörspiel oder ein entspanntes Meditieren ist. Ob nun Lesen, Schlaflieder oder doch etwas Anderes am besten hilft, ist natürlich abhängig von dem, was das Kind und auch Sie besonders gerne mögen.
perfektes Raumklima im Kinderzimmer
Um einen gesunden Schlaf zu ermöglichen, sorgen Sie am besten für eine perfektes Raumklima im Kinder- bzw. Schlafzimmer Wichtig ist hier vor allem, dass es sich bei dem Raum um ein absolutes Nichtraucher-Zimmer handelt, der vor dem Schlafen gut gelüftet wurde. Die optimale Raumtemperatur beträgt beim Schlafen im Übrigen zwischen 16 – 18 °C. Auch im Bett sollten Sie immer für ein ausgeglichenes Klima sorgen. Denn Kinder haben zwar ein ausgesprochen hohes Wärmebedürfnis auf der einen Seite, neigen aber auf der anderen Seite auch schneller zum Schwitzen. Von daher ist es sinnvoll, Bettwaren zu nutzen, die für einen guten Wärme- und Temperaturaustausch sorgen können. Dafür eigenen sich beispielsweise vor allem Decken und Kissen mit einer Füllung aus Schafschurwolle, da sie den Kindern die nötige Wärme bieten, gleichzeitig aber auch die Temperatur so regulieren können, dass das Kind nicht zu sehr schwitzt.
ideale Schlafumgebumg im Kinderbett
Neben dem perfekten Raumklima ist auch die Schlafumgebung sehr wichtig für Kinder. Wichtig ist hierbei zum Beispiel, dass die Bettausstattung den Bedürfnissen und Ansprüchen Ihres Kindes optimal angepasst ist. Dazu gehört unter anderem ein kindgerechtes Bett mit einer geeigneten Matratze, die luftdurchlässig und frei von Schadstoffen ist. Während Babys am besten in einem eng sitzenden Schlafsack und ohne Kissen zu Bett gebracht werden, vertragen (Klein-)Kinder ab circa einem Jahr auch Decken und Kissen im Bett. Des Weiteren ist darauf zu achten, dass keine Störgeräusche oder Lichtquellen im Kinderzimmer den Ton angeben. Störende Licht- und Geräuschquellen sollten Sie daher möglichst verbannen. Wenn Ihr Kind im Dunkeln Angst hat, platzieren Sie am besten ein Nachtlicht im Zimmer, das dem Kind die nötige Sicherheit gibt, aber dennoch nicht allzu hell ist. Manche Menschen sind zudem der Meinung, dass Babys oder generell Kinder schlecht schlafen, in der direkten Nähe des Bettes Wasseradern verlaufen. Diese erzeuge ihnen zufolge eine Art Störfeld, welches bei Ihrem Kind Schlafstörungen verursacht. Dies ist zwar wissenschaftlich nicht bewiesen, sollten Sie jedoch daran glauben, können Sie versuchen, das Bettchen Ihres Babys an eine andere Stelle im Raum zu stellen.
weitere Tipps für einen gesunden Kinderschlaf
Darüber hinaus gibt es weitere Tipps, die Ihrem Kind zu einem gesunden und erholsamen Schlaf verhelfen können. Dazu gehört zum Beispiel, dass die Aktivitäten Schlafen und Spielen voneinander getrennt werden – auch physisch. So sollte das Bett beispielsweise gerade bei kleineren Kindern lediglich zum Schlafen und nicht zum Spielen genutzt werden. Außerdem ist es wichtig, dass das Kind gerne ins Bett geht und es nicht als Strafe empfindet. Direkt vorher sollte zudem nichts mehr gegessen werden, damit der Körper genügend Zeit hat zum Verdauen. Auch große Spieleinheiten, Fernsehen oder Herumtoben sind vor dem Schlafengehen eher kontraproduktiv, da sie das Kind zusätzlich aufwühlen. Kann das Kind trotz dieser Tipps nicht schlafen, versuchen es viele Eltern mit Homöopathie, um die Schlafstörung zu behandeln. Doch wie bei anderen Medikamenten sollten auch Globuli für Kinder Schlafstörungen sicherheitshalber nicht ohne ärztlichen Rat eingenommen werden. Halten Sie stattdessen lieber Rücksprache mit einem Arzt, Heilpraktiker oder Apotheker, der sich auf dem Gebiet auskennt und eventuell einen ganzheitlichen Behandlungsplan entwickelt.
Bei starken Schlafstörungen ärztliche Hilfe einholen
Wenn die nächtlichen Verhaltensweise Ihres Kindes besonders stark ausgeprägt sind und über einen längeren Zeitraum sehr häufig auftreten, Ihr Kind tagsüber sehr müde ist und auch Sie als Eltern mittlerweile auf dem Zahnfleisch gehen, kann es sinnvoll sein, einen Arzt aufzusuchen. Erster Ansprechpartner ist in diesem Fall immer der Kinderarzt oder die Kinderärztin, die Sie im Zweifel auch an einen Facharzt, wie zum Beispiel einen Neurologen oder einen Kinderpsychologen verweisen kann. Zuerst wird er jedoch ein ausführliches Gespräch mit Ihnen und mit Ihrem Kind führen und Sie vermutlich darum bitten, ein Schlafprotokoll anzufertigen. Dabei handelt es sich um eine Art Tagebuch, in dem sie jeden Tag genau eintragen, von wann bis wann Ihr Kind geschlafen hat und wie oft es aufgewacht ist. Auch alle weiteren relevanten Schlafbedingungen wie Licht, Lärm, Hitze, Essenszeiten und weitere Auffälligkeiten werden hier genau protokolliert. So kann der Arzt die Ursachen der Störung besser ermitteln. Für gewöhnlich handelt es sich bei den Schlafstörungen um Probleme, die keine körperlichen Ursachen haben und daher mit einem geregelten Tagesablauf, ausreichend Bewegung und regelmäßigen Routinen behoben werden. Schwerwiegendere Störungen, die psychische oder physische Ursachen haben, verschwinden jedoch meist nicht so einfach von allein. In diesem Fall sucht der Arzt dann auch bei Kinderpsychologen, Neurologen oder einem HNO-Arzt um Rat, da neben psychischen oder neurologischen Erkrankungen eventuell auch einfach die Rachenmandeln oder Polypen entfernt werden müssen. Bei schwerwiegenderen Fällen werden Sie eventuell auch in ein Schlaflabor überwiesen, wo der Schlaf Ihres Kindes inklusive aller Parameter wie Hirn- und Muskelaktivität, Atmung, Herzfrequenz sowie Augenbewegungen engmaschig überwacht werden. Durch die gemeinsame Betrachtung all dieser Faktoren erkennen Ärzte meist nach ein bis zwei Nächten die möglichen Ursachen für die Schlafstörung, auf deren Basis sie eine Therapie entwickeln können.
Zusammenfassung
Die meisten Schlafstörungen bei Kindern sind nur vorübergehend oder treten nur gelegentlich auf. Die Ursachen dafür können zum Beispiel Unregelmäßigkeiten im Tagesablauf, viel Stress in der Schule, emotionale Belastungen wie Streit in der Familie oder Mobbing, außergewöhnliche Erlebnisse oder eine Reizüberflutung sein. Einige Schlafstörungen sind auch entwicklungsbedingt und verwachsen sich mit der Zeit von ganz alleine wieder. Sollte allerdings Zweifel daran bestehen, dass das Problem nur vorübergehend ist oder das Schlafproblem besonders häufig, sehr regelmäßig oder in extremer Form auftritt, sollte immer der Kinderarzt hinzugezogen werden, um die Ursachen abzuklären. Denn es gibt auch Ursachen für eine kindliche Schlafstörung, die auf eine ernsthafte Erkrankung hinweisen können. In jedem Fall ist eine Behandlung der Störung wichtig, da chronischer Schlafmangel bei Kindern mitunter auch langfristige Probleme und Entwicklungsstörungen verursachen kann. Dafür empfiehlt sich zunächst das Etablieren fester Routinen und Tagesabläufe in den Alltag, um dem Kind die Basis für einen gesunden Schlaf zu ermöglichen.
Wie viel Schlaf brauchen Kinder?
Auch wenn der Schlafbedarf von Kindern natürlich individuell ist, gibt es durchschnittliche Empfehlungen, wie viel ein Kind in welchem Alter ungefähr schlafen sollte.
Neugeborene bis drei Monate haben noch keinen Schlaf-Wach-Rhythmus und schlafen insgesamt 16 - 20 Stunden über den gesamten Tag verteilt.
Bis zum sechsten Monat schlafen Babys noch tagsüber, auch wenn die Wachphasen dazwischen länger werden. Insgesamt benötigen sie etwa 12 - 15 Stunden Schlaf.
Zwischen dem siebten und zwölften Monat schlafen Babys ca. 13 - 14 Stunden, und zwar vorwiegend in der Nacht.
Kleinkinder mit ein bis zwei Jahren haben einen festen Tag-Nacht-Rhythmus entwickelt und schlafen ihre 11 - 14 Stunden überwiegend in der Nacht. Ein ausgiebiger Mittagsschlaf ist zudem auch immer noch nötig.
Kindergarten- und Schulkinder brauchen zwischen 10 - 12 Stunden Schlaf in der Nacht, ein Mittagsschlaf kann etwa ab dem vierten Lebensjahr weggelassen werden.
Teenager und Jugendliche haben einen Schlafbedarf von rund 8 - 10 Stunden in der Nacht. Durch die Pubertät kann der Schlafbedarf erhöht sein.
Was für Schlafstörungen gibt es bei Kindern?
Typische Schlafstörungen bei Kindern lassen sich grob in drei Gruppen unterteilen:
Insomnien (Schlafmangelsyndrome), zu denen Einschlafstörungen sowie Durchschlafstörungen gehören
Hypersomnie (eine erhöhte Schlafneigung), die sich in einer ausgeprägten Tagesmüdigkeit zeigt, der jedoch kein Schlafmangel zugrunde liegt.
Parasomnien (Störungen im Schlaf), zu denen das nächtliche Hochschrecken, Schlafwandeln, Alpträume, rhythmische Bewegungsstörungen oder Reden im Schlaf zählen.
Darüber hinaus treten gelegentlich Störungen des zirkadianen Schlaf-und Wachrhythmus auf, bei denen der Schlaf- und Wachrhythmus regelmäßig und langanhaltend verschoben ist. Weitere schlafbezogene Störungen bei Babys und Kindern sind zudem Bettnässen, Schnarchen sowie Schlafapnoe.
Was können die Ursachen von kindlichen Schlafstörungen sein?
Typische Ursachen für nicht-organische Schlafstörungen bei Kindern sind unter anderem:
ungewohnte und aufregende Erlebnisse am Tag
ein unregelmäßiger Tagesablauf
Stresssituationen
emotionale Belastung
Reizüberflutung (Lärm, Geräusche, Aktivitäten)
Darüber hinaus können auch Entwicklungsverzögerungen, Störungen des Schlaf-Wach-Rhythmus’ sowie natürlich verschiedene Krankheiten der Grund für die Schlafprobleme des Kindes sein. In diesen Fällen empfiehlt sich die Abklärung durch einen Arzt, um ernstzunehmende Krankheiten ausschließen und/ oder einen Therapieansatz entwickeln zu können.
Was hilft bei kindlichen Schlafstörungen?
Die meisten Schlafprobleme bei Kindern lassen sich durch das Erlernen von gesunden Schlafgewohnheiten behandeln. Sinnvoll sind vor allem:
ein strukturierter Tagesablauf
ausreichend Bewegung an der frischen Luft
eine ausgewogene Ernährung
feste Rituale vor dem Zubettgehen und Einschlafen
ein gutes Raumklima im Kinderzimmer
eine gesunde und kindgerechte Schlafumgebung
der Verzicht auf aufregende Aktivitäten und Mahlzeiten zu später Stunde