Um den Tag ausgeruht und mit neuer Energie zu starten, ist ein erholsamer und guter Schlaf wichtig. Kurze oder längere Phasen, in denen man wach liegt oder nur schwer einschläft, sind bei der Regeneration hinderlich. Somit fühlt man sich am nächsten Morgen weder leistungsfähig noch ausgeruht. Eine wichtige Basis für einen guten Schlaf ist unter anderem das Hormon Serotonin. Im Folgenden möchten wir Ihnen einen Überblick geben, was Serotonin ist, wie es gebildet wird und wie es wirkt.

Was ist Serotonin?

Serotonin wird auch als Glückshormon bezeichnet. Das Hormon Serotonin ist ein Neurotransmitter, also ein sogenannter Botenstoff, durch den es möglich ist, wichtige Informationen von einer Nervenzelle an die andere weiterzugeben. Es kommt sowohl im zentralen als auch im peripheren Nervensystem vor. Ebenso ist in den Blutplättchen, den Thrombozyten, Serotonin zu finden. Am häufigsten findet sich das Hormon im Magen-Darm-Trakt. Genau dort wird das Glückshormon hauptsächlich produziert. Darüber hinaus sorgt ein ausgeglichener Serotoninspiegel für eine dementsprechend ausgeglichene mentale Stimmungslage, bringt die nötige Energie, reguliert auf natürlichem Wege die Körpertemperatur und wird für das Schmerzempfinden gebraucht. Es spielt außerdem eine seine wichtige Rolle beim Schlaf-Wach-Rhythmus. Ebenso wie das Schlafhormon Melatonin steuert das Serotonin die innere Uhr.

Tipps zum Durchschlafen

Die beiden Hormone stehen in einer starken Abhängigkeit zueinander, was am Ende nichts anderes bedeutet als: Befindet sich zu wenig Serotonin im Körper, kann nicht genügend Melatonin produziert werden. Die Folge sind Ein- und Durchschlafprobleme.

Hinweis: Das für den Schlaf benötigte Melatonin kann vom Gehirn nur dann produziert werden, wenn genügend Serotonin vorhanden ist!

Serotonin und seine Wirkung in Körper und Gehirn

Auch wenn dieses Hormon allgemein als Glückshormon bezeichnet wird, ist es neben der Bildung vieler anderer Hormone ebenfalls für die Steuerung einiger anderer Prozesse in unserem Körper verantwortlich. Oder ist zumindest maßgeblich daran beteiligt. So beeinflusst der Botenstoff Serotonin in unserem zentralen Nervensystem:

  • unsere Körpertemperatur
  • unseren Appetit
  • unsere Gefühle
  • unsere Stimmungslage
  • unsere Bewusstseinslage
  • unseren Schlaf-Wach-Rhythmus
  • unser Schmerzempfinden

Außerhalb des zentralen Nervensystems und damit unseres Gehirns kann Serotonin Einfluss auf die Weite unserer Blutgefäße, unserer Bronchien und unseres Darms nehmen. Zudem stimuliert dieser Botenstoff die Blutplättchen und ist ein wichtiger Faktor bei der Blutgerinnung. Alles in allem also ein wichtiger Botenstoff – dieses Serotonin.

Darüber hinaus ist Serotonin wichtig, um unseren Denkapparat am Laufen zu halten. Ist unser Serotoninspiegel zum Beispiel auf einem gesunden Niveau und ausgeglichen, können wir besser und schneller denken und Zusammenhänge herstellen. Das Hormon übermittelt die wichtigen Informationen, die unser Gehirn braucht, um möglichst einwandfrei zu funktionieren.

Serotonin und Melatonin - Zusammenspiel der beiden Schlafhormone

Wie bereits weiter oben erwähnt, stehen die beiden Hormone Serotonin und Melatonin in einer starken Abhängigkeit zueinander. Beide Hormone sind für die innere Uhr, also die Steuerung des Tag-Nacht-Rhythmus, verantwortlich. Damit aber genügend Melatonin produziert werden kann, muss ausreichend Serotonin im Körper vorhanden sein. Ist dies nicht der Fall, sind Einschlafprobleme die Folge. Sowohl die Bildung von Serotonin als auch Melatonin kann durch eine gesunde Ernährung positiv beeinflusst werden. Für die Bildung der beiden Hormone sind vor allem Ballaststoffe hilfreich. Diese befinden sich hauptsächlich in Obst, Gemüse, Getreide und Hülsenfrüchten.

Gesundes Abendessen

Wenn sich nach den langen Wintermonaten endlich wieder vermehrt die Sonne zeigt und die Temperaturen steigen, werden viele von uns von der Frühjahrsmüdigkeit gepackt. Auch dieses Phänomen hängt mit den Hormonen Serotonin und Melatonin zusammen. Einer der Gründe für die Frühjahrsmüdigkeit ist die Fähigkeit unseres Körpers, sich an die jeweiligen Licht- und Temperaturverhältnisse anzupassen. Dieser Vorgang dauert allerdings eine Weile. Das in den kalten Wintermonaten verstärkt produzierte Melatonin wird erst langsam durch die UV-Strahlung wieder gedrosselt.

Einfach ausgedrückt: Das noch im Körper befindliche Melatonin bremst den Kreislauf in den ersten Tagen und Wochen des Frühjahrs noch ab und wir fühlen uns häufig müde. In der Regel dauert der Zustand der Frühjahrsmüdigkeit zwischen 2 und 4 Wochen an, je nachdem, ob die ersten warmen Tage von vielen Wetter- und Temperaturunterschieden geprägt sind. Oder eben so lange, bis statt des Melatonins das Glückshormon Serotonin vermehrt produziert wird und unseren Kreislauf wieder besser in Schwung bringt.

Messung des Serotoninspiegels

Ein Serotoninmangel kann auf verschiedene Weise nachgewiesen werden. Entweder gehen Sie zu einem Arzt oder einer Ärztin, oder Sie messen Ihren Serotoninspiegel ganz einfach zu Hause. Nachfolgend erfahren Sie alles Wichtige über beide Varianten.

Serotoninspiegel beim Arzt messen lassen

Wenn Sie wissen wollen, ob bei Ihnen ein Serotoninmangel vorliegt, können Sie dies mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin besprechen. Eine sogenannte Serotoninmangel-Diagnose kann über einen Bluttest gestellt werden. Eine hundertprozentige Aussagekraft hat solch ein Test allerdings nicht, denn es kann lediglich der Serotoninspiegel im Körper gemessen werden. In der Lunge und im Verdauungstrakt wird jedoch etwa 100-mal mehr Serotonin produziert als im Gehirn. Der Serotoninspiegel im Gehirn ist allerdings ausschlaggebend für die Serotoninmangel-Diagnose, weshalb aus dem Bluttest nur eine mögliche Tendenz abgeleitet werden kann.

Selbsttest in der Apotheke kaufen

Mittlerweile gibt es auch einfache Serotoninmangel-Tests für zu Hause. Diese können Sie sich ganz bequem in der Apotheke holen. Bei DM ist solch ein Test bislang nicht erhältlich, hier finden Sie aber beispielsweise einen Vitamin-D-Test. Solch ein Serotoninmangel-Test für zu Hause ist ganz einfach und läuft wie folgt ab: Zunächst füllen Sie mit Hilfe des Testkits eine kleine Menge Urin in das Probenröhrchen und schicken diese an das Labor von Cerascreen, dem Hersteller des Tests. In einer umfangreichen Analyse wird die Probe daraufhin untersucht. Nach wenigen Tagen können Sie Ihren Ergebnisbericht in Ihrem gesicherten “Mein cerascreen®” Bereich einsehen. Zudem erhalten Sie individuelle Handlungsempfehlungen, welche aus Kursen, Nahrungsergänzungsmitteln oder Beratungen bestehen können. Auch bei Amazon sind solche Testkits zu erhalten. Dort können Sie sich insbesondere durch die Erfahrungsberichte der anderen Nutzer ein Bild davon machen, ob Sie solch einen Test selbst einmal ausprobieren möchten.

Serotoninmangel: Daran erkennen Sie ihn

Wahrscheinlich ist nicht allen Menschen mit Ein- und Durchschlafproblemen bewusst, dass ein Serotoninmangel die Ursache sein könnte. Aber genau genommen sind die auftretenden Symptome immer ein Anzeichen dafür, dass nicht genügend des körpereigenen Antidepressivums zur Verfügung steht. Verläuft einmal eine Nacht nicht, wie sie sollte, kann es zu der gleichen Symptomatik kommen. Dann spricht man nicht von Störungen beim Ein- und Durchschlafen, sondern von dem Einzelfall der durchtanzten oder durchzechten Nacht mit viel Alkohol zum Beispiel. Von einer Störung sprechen Schlafmediziner dann, wenn es mehr als einmal die Woche vorkommt oder gar zum Dauerzustand wird.

Tipps zum Einschlafen

Natürlich kann es an der Bettausstattung - also der Wahl der Matratze und der Bettwaren - oder der Schlafumgebung liegen, dass man nicht gut oder gar nicht einschlafen kann. Können diese Faktoren aber ausgeschlossen werden, sollten Sie nicht vorschnell zu Schlafmitteln greifen. Stattdessen ist es sinnvoll, den Serotoninmangel auszugleichen beziehungsweise die Ursachen herauszufinden!

Folgende Symptome können auf einen Serotoninmangel hinweisen:

  • Antriebslosigkeit und verstärkte Müdigkeit
  • gesteigerte Reizbarkeit
  • schlechte Laune
  • verstärkte Schmerzwahrnehmung
  • vermehrte Ängstlichkeit

Zudem wird vermutet, dass ein zu geringer Serotoninspiegel an der Entstehung des Reizdarm-Syndroms beteiligt ist.

Hilfe bei Schlafstörungen

Mögliche Ursachen für einen zu niedrigen Serotoninspiegel

Die Ursachen für einen Serotoninmangel können sehr unterschiedlich sein. Während bei dem einen langandauernder Stress dafür verantwortlich ist, dass sich im Gehirn nicht genügend Serotonin bilden kann, sorgt bei dem anderen ein Mangel an Vitamin B6 und D oder ein Krebsleiden für eine fehlende Serotoninproduktion. Auch Autoimmunerkrankungen oder chronisch verlaufende Infektionen können einen Serotoninmangel bewirken.

Mögliche Folgen durch einen zu niedrigen Serotoninspiegel

Ein Mangel an Serotonin kann sich auf den gesamten Körper auswirken. Neben den bereits besprochenen Symptomen, kann ein zu niedriger Serotoninspiegel der Auslöser für einige weitere Folgen sein. Diese erläutern wir Ihnen kurz in den nächsten Zeilen.

Depression

Eine Depression macht sich häufig durch Stimmungsschwankungen, Angst, Schlafstörungen und Antriebslosigkeit bemerkbar. Auch bei einem Mangel an Serotonin können all diese Symptome auftreten. Dennoch ist bislang noch nicht ganzheitlich geklärt, ob ein Serotoninmangel ausschlaggebend für eine Depression ist. Gestützt wird diese Hypothese allerdings dadurch, dass die Symptome durch die Steigerung des Serotoninspiegels immerhin gelindert werden können. Auch deshalb verdient sich Serotonin den Namen des Glückshormons.

Gewichtszunahme

Es scheint so, als würde Serotonin auch auf das Belohnungssystem unseres Gehirns (Nucleus accumbens) Einfluss nehmen. Deshalb greift man oftmals zu Schokolade oder anderen Süßigkeiten, wenn der Serotoninspiegel zu niedrig ist, um diesen wieder zu erhöhen. Somit besteht ein gewisser Zusammenhang zwischen Serotonin und einer Gewichtszunahme.

Muskelschmerzen

Ein Mangel des Hormons kann sich des Weiteren auf den gesamten Körper auswirken. Da es sich bei Serotonin um ein schmerzhemmendes Hormon handelt, können Muskelschmerzen auftreten, wenn zu wenig Serotonin im Körper ist. Vor allem bei chronischen Schmerzen sowie bei vielen Schmerzerkrankungen, für die man keine Ursache findet, kann ein Serotoninmangel vorliegen.

Matratze bei Rückenschmerzen

Serotoninmangel: Behandlungsmethoden im Überblick

Bislang wurde ausführlich darüber berichtet, welche Ursachen zu einem Serotoninmangel führen können und wie er sich bemerkbar macht. Nun soll aber der Blick darauf gerichtet werden, wie Sie einem Mangel an Serotonin entgegenwirken können, sodass Ihr Serotoninspiegel erhöht wird. Dafür haben wir Ihnen im Folgenden einige Möglichkeiten zusammengefasst.

Lebensmittel, die den Serotoninspiegel heben

Eine ausgewogene Ernährung sollte eine große Rolle in unserem Leben spielen. Auch für die natürliche Bildung von Serotonin ist die Ernährung ausschlaggebend. Denn mit der richtigen Ernährung kann die Serotoninproduktion auf ganz natürliche Weise angekurbelt werden. Das Glückshormon wird im Gehirn aus der essentiellen Aminosäure L-Tryptophan hergestellt. Ist zu wenig Tryptophan im Körper enthalten, sinkt auch der Serotoninspiegel. Deshalb muss diese Aminosäure über die Ernährung in den Körper gelangen. Besonders in folgenden Lebensmitteln ist Tryptophan enthalten:

  • Bananen
  • Sojabohnen
  • Erdnüsse
  • Huhn
  • Rindfleisch
  • Makrele
  • Scholle
  • Erbsen
  • Linsen
  • Schokolade
  • Käse

Ebenso sollten genügend Eiweiße zu sich genommen werden. Außerdem kann sich Johanniskraut positiv auf den Serotoninhaushalt auswirken.

Tipp: Besonders eiweißreiche Ernährung sollte immer dem individuellen Verbrauch angepasst werden. Das bedeutet im Umkehrschluss: je weniger Sie sich bewegen, desto weniger Eiweiß sollten Sie über die Nahrung zu sich nehmen.

Nahrungsergänzungsmittel für Serotoninmangel

Auch durch die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln kann der Serotoninspiegel erhöht werden. Eines davon nennt sich 5-Hydroxythryptophan, kurz 5-HTP. Dabei handelt es sich um ein natürliches Derivat der Aminosäure L-Tryptophan. 5-HTP hat eine vorteilhafte Wirkung auf das Nervensystem, da es sehr leicht zu Serotonin umgewandelt wird. 5-HTP kann sowohl als Aminosäure als auch als pflanzliches Ergänzungspräparat angesehen werden. Durch die Nahrung kann es nicht aufgenommen werden. Durch die schnelle Umwandlung in Serotonin können Stimmung, Schlaf und Ernährung wieder besser reguliert werden.

Auch mit Frohnatur Pro Serotonin kann einem Serotoninmangel entgegengewirkt werden. Dieses Nahrungsergänzungsmittel enthält besonders viel Tryptophan und kann den Serotoninwert sehr schnell steigern. Zum Vergleich: Eine Tagesration Frohnatur Pro Serotonin enthält so viel Tryptophan wie sieben 100-Gramm-Tafeln Milchschokolade. Zudem sind in Frohnatur Pro Serotonin weitere Stoffe enthalten, die die Umwandlung von Tryptophan zu Serotonin fördern.

Dazu zählen:

  • Dextrose
  • Vitamine der B-Gruppe
  • spezifische Mineralstoffe 
  • Spurenelemente

Weiterhin kann der Serotoninspiegel unter anderem durch GABA (Gamma Aminobuttersäure), Kurkuma oder Rosenwurz erhöht werden.

Antidepressiva & Wiederaufnahmehemmer (SSRI) als Stimmungsaufheller

Den Serotoninhaushalt mit Medikamenten auffüllen? Auch das geht. Und zwar mit Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SRI). Sie sind eine Klasse von Antidepressiva und blockieren Serotonintransporter, wodurch die Konzentration von Serotonin in der Gewebsflüssigkeit des Gehirns erhöht wird. Sie werden oft auch als Selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) bezeichnet, da sie an andere Monoamintransporter nicht oder nur sehr schwach binden. Aufgrund der Wiederaufnahmehemmung von Serotonin steigt die Serotoninkonzentration zwischen den Neuronen. Außerdem verbessert sich die serotonerge Signalübertragung im zentralen Nervensystem. Allerdings kann die Einnahme von Antidepressiva auch Nebenwirkungen hervorrufen.

Zu solchen Nebenwirkungen gehören:

  • Schlaflosigkeit
  • Schwindelgefühl
  • Kopfschmerzen
  • Übelkeit
  • Diarrhoe
  • Mundtrockenheit
  • Müdigkeit
  • Potenzstörungen
  • nervöse Unruhezustände

Auch Mirtazapin ist ein Antidepressivum, das zur Behandlung von Depressionen eingesetzt wird. Ebenso wie bei den SSRI werden bestimmte Rezeptoren des zentralen Nervensystems blockiert, wodurch Mechanismen gehemmt werden, die die Ausschüttung von Serotonin und Noradrenalin unterdrücken. Daraufhin erhöht sich die Konzentration beider Transmitter. Auch bei der Einnahme von Mirtazapin kann es zu Nebenwirkungen kommen. Eine davon ist die Gewichtszunahme, da der Arzneistoff eine appetitsteigernde Wirkung besitzt. Zudem kann es zu Wassereinlagerungen im Gewebe (Ödeme), Kreislaufproblemen bei Lagewechsel wie raschem Aufstehen (orthostatische Hypotonie), Müdigkeit, Mundtrockenheit, Benommenheit und Schläfrigkeit kommen. Selten treten Halluzinationen oder Gefühlsstörungen auf der Haut auf. Schlafstörungen oder Effekte auf das Herzkreislaufsystem sind dagegen eher untypisch.

Vitamin D als natürliches Antidepressivum

Eine natürliche Methode, wie Sie Ihren Serotoninspiegel erhöhen oder zumindest positiv beeinflussen können, ist Vitamin D. Dieses Vitamin lässt sich ganz einfach über die Haut aufnehmen. Hier reichen schon 10 bis 20 Minuten Aufenthalt im Freien pro Tag, damit unser Körper eine ausreichende Menge davon bilden kann.

Tipp: Für die Bildung des wichtigen Vitamin D ist der Aufenthalt vorzugsweise in der Sonne wichtig. Ein günstiger Nebeneffekt ist zudem, dass der Körper genügend Sauerstoff aufnimmt und eine sportliche Betätigung im Freien durchaus auch den Schlaf fördern kann.

Sport zur Verbesserung des Serotoninhaushalts

Sport trägt auf ganz natürliche, und noch dazu gesunde Weise dazu bei, den Serotoninspiegel wieder zu steigern. Durch die körperliche Aktivität wird die Verfügbarkeit der Aminosäure Tryptophan erhöht, woraus wiederum Serotonin gebildet wird. Die Aufgabe des Serotonins besteht darin, Muskelschmerzen beim Sport zu bekämpfen und für Motivation zu sorgen. Zudem haben Sport und Bewegung einen Einfluss auf die Stresshormone. Neben der Ausschüttung des Glückshormons wird gleichzeitig die Ausschüttung von Stresshormonen wie Kortisol gedrosselt. Somit kann Sport sogar bei Depressionen helfen. Es reicht dabei schon ein 20-minütiges Workout, um die Stimmung für etwa 12 Stunden zu verbessern.

Sonnenlicht zur natürlichen Erhöhung des Serotoninspiegels

Vielleicht ist Ihnen “saisonale Depression” oder “Winterdepression” ein Begriff. Da in den Herbst- und Wintermonaten die Tage kürzer werden und es früher dunkler wird, kann sich dies auf die Stimmung auswirken und dafür sorgen, dass man öfter Traurigkeit verspürt. Zu wenig Sonnenlicht ist also schlecht für den Körper. Denn Serotonin wird vor allem als Reaktion auf Sonnen- und Tageslicht produziert. Versuchen Sie daher, auch in den kälteren Jahreszeiten ausreichend und regelmäßig Sonne zu tanken und sich an der frischen Luft aufzuhalten.

Ideen für Morgenroutine

Meditation und Massagen gegen Serotoninmangel

Auch Massagen können glücklich machen. Massagen tragen nämlich vor allem dazu bei, dass das Level des Stress- und Warnhormons Kortisol gesenkt wird. Gleichzeitig wird der Serotoninspiegel erhöht, was sich direkt in der Stimmungslage bemerkbar macht. Man fühlt sich fröhlicher und weniger ängstlich oder gestresst. Auch das Hormon Dopamin, das ebenfalls für positive Glücksmomente sorgt, wird durch eine Massage ausgeschüttet und unterstützt den positiven Effekt. Weiterhin kann durch regelmäßige Meditationsübungen die Produktion von Serotonin, Dopamin, GABA und Glutamat verstärkt werden. Cortisol und Noradrenalin, welche beide für Stress verantwortlich sind, können hingegen gesenkt werden. Ihren Zweck, nämlich für Ruhe und Gelassenheit zu sorgen, erfüllt die Mediation daher sehr gut.

Serotonin-Syndrom: Was tun, wenn der Serotoninspiegel zu hoch ist?

Neben einem Mangel an Serotonin kann es auch dazu kommen, dass sich zu viel Serotonin im Körper befindet. Wenn dies der Fall ist, spricht man von einem Serotonin-Syndrom. Dabei handelt es sich um eine Kombination verschiedener Symptome, die durch ein Übermaß an Serotonin im zentralen Nervensystem hervorgerufen werden. Wie kann es aber zu einem Überschuss an Serotonin kommen? Die Ursache liegt in Medikamenten, die man gegen Depressionen zu sich nimmt. Diese beeinflussen das serotonerge System des Körpers. Das Serotonin-Syndrom entsteht also durch Neben- bzw. Wechselwirkungen verschiedener antidepressiver Medikamente. Wie Sie das Serotonin-Syndrom erkennen und was Sie dagegen tun können, erfahren Sie in den nachfolgenden Abschnitten.

Symptome eines Serotonin-Syndroms

Das Serotonin-Syndrom kann durch verschiedene Krankheitszeichen hervorgerufen werden, da es an vielen verschiedenen Rezeptoren im Körper wirkt. Meistens treten die ersten Symptome bereits innerhalb von 24 Stunden nach der Medikamenteneinnahme auf. Manchmal zeigt sich ein Serotonin-Syndrom durch einen grippalen Infekt. Innerhalb von Minuten können dann schwerere Symptome auftreten. Serotonin-Syndrom-Symptome können in drei verschiedene Gruppen aufgeteilt werden:

1. Vegetative Beschwerden:

Oftmals leiden die Betroffenen an Fieber und Schüttelfrost. Sie fühlen sich also meist sehr krank. Weitere Symptome, die auftreten können, sind:

  • Erhöhter Puls und Blutdruck (Tachykardie und Hypertonie)
  • Schnelle Atmung (Hyperventilation)
  • Starkes Schwitzen (Hyperhidrose)
  • Übelkeit, Erbrechen und Durchfall
  • Kopfschmerzen

2. Gestörtes Zusammenspiel zwischen Muskeln und Nerven:

Auch ein gestörtes Zusammenspiel zwischen Muskeln und Nerven gehört zu den Symptomen des Serotonin-Syndroms. Betroffene beginnen zu zittern (Tremor) und haben leicht auslösbare und übertriebene Reflexe (Hyperreflexie). Weiterhin zucken die Muskeln unwillkürlich (Myoklonie). Bewegungen sind aufgrund einer erhöhten Muskelspannung nur unter Anstrengung möglich (Hyperrigidität, Rigor). Dazu sind Muskelkrämpfe möglich.

Zuckungen im Schlaf

3. Psychische Auswirkungen:

Weitere Symptome werden im zentralen Nervensystem der Betroffenen ausgelöst. Der Überschuss an Serotonin führt hier zu einer gesteigerten Erregung. Dadurch kann es zu folgenden psychischen Auffälligkeiten kommen:

  • Unruhe
  • Nervosität
  • Bewegungsdrang
  • Halluzinationen
  • Bewusstseins- und Aufmerksamkeitsstörungen
  • Gesteigerte Stimmung
  • Probleme bei der Feinabstimmung von Bewegungen (Koordinationsstörungen)

Behandlung des Serotonin-Syndroms

Das Serotonin-Syndrom kann lebensbedrohlich werden, weshalb es als psychiatrischer und neurologischer Notfall gilt. Zunächst setzen Ärzte deshalb die Medikamente ab, die als Auslöser des Serotonin-Syndroms gelten können. In etwa 90 Prozent der Fälle reicht dieses Vorgehen bei leichten Syndromen aus. Halten die Beschwerden an, müssen zusätzliche Maßnahmen ergriffen werden.

Intensivmedizin bei Serotonin-Syndrom:

Ein schwerwiegendes Serotonin-Syndrom erfordert eine intensivmedizinische Überwachung und Betreuung. Auf der Intensivstation werden dann folgende Merkmale der betroffenen Person überwacht: 

Da die Patienten durch das Fieber sehr viel Flüssigkeit verlieren, wird ihnen über eine Infusion ausreichend Flüssigkeit zugeführt. Es kann unter Umständen sogar dazu kommen, dass sie in ein künstliches Koma versetzt und künstlich beatmet werden müssen. Somit können weiterführende Therapieschritte wie eine großflächige Kühlung erfolgen, die bei sehr hohem Fieber notwendig ist.

Medikamente:

Die hohe Körpertemperatur kann zudem auch mit fiebersenkenden Medikamenten verringert werden. Gegebenenfalls verabreichen die Ärzte auch Medikamente zur Muskelentspannung, wodurch ebenfalls unter anderem das Fieber gesenkt werden kann. Das Fieber entsteht bei einem Serotonin-Syndrom hauptsächlich durch die erhöhte Muskelspannung. Auf diese Weise sollen auch schwere Muskelschäden verhindert werden, was wiederum die Nieren schützt. Denn Muskelschäden setzen in größeren Mengen das sauerstoffbindende Muskelprotein Myoglobin frei. Dieses Protein kann sich im Nierengewebe ablagern und zu einem Nierenversagen führen.

Krampfanfälle können außerdem mit Benzodiazepinen unterdrückt werden. Bei anhaltenden Beschwerden werden zudem Cypropheptadin oder Methysergif verabreicht. Die Serotonin-Empfängerstrukturen werden durch diese Medikamente gehemmt. Dadurch verringern sie den schädlichen Einfluss des Hormonüberschusses.

Zusammenfassung

Bei Serotonin handelt es sich um einen Neurotransmitter, also einen sogenannten Botenstoff. Durch diesen werden wichtige Informationen von einer Nervenzelle an die andere weitergegeben. Serotonin wird häufig als das Glückshormon bezeichnet, da es zum Großteil für unsere Stimmungslage verantwortlich ist. Es hat aber auch Einfluss unter anderem auf den Appetit, unsere Gefühle und die Körpertemperatur. Serotonin wird vor allem durch die Aminosäure Tryptophan gebildet. Ist zu wenig dieser Aminosäure im Körper vorhanden, kann ein Serotoninmangel entstehen. Dieser äußert sich in Antriebslosigkeit, verstärkter Müdigkeit, gesteigerter Reizbarkeit oder schlechter Laune. Den Serotoninspiegel kann man jedoch auf verschiedene Arten wieder steigern, zum Beispiel durch Lebensmittel, die L-Tryptophan enthalten, Vitamin D, Nahrungsergänzungsmittel oder Medikamente. Hat man einen Überschuss an Serotonin im Körper, spricht man von einem Serotonin-Syndrom. Dies kann jedoch sehr gefährlich und sogar lebensbedrohlich sein, weshalb man in solchen Fällen schnell handeln sollte. Halten Sie Ihren Serotoninspiegel jedoch ausgeglichen, beispielsweise durch eine ausgewogene Ernährung und viel Zeit an der frischen Luft, werden Sie merken, wie Sie glücklicher durchs Leben gehen.

FAQ

Was macht Serotonin im Körper?
Das Glückshormon Serotonin ist zum einen für die Bildung vieler anderer Hormone zuständig, zum anderen steuert es viele Prozesse in unserem Körper. Serotonin beeinflusst die Körpertemperatur, den Appetit, die Gefühle, die Stimmungslage, die Bewusstseinslage, den Schlaf-Wach-Rhythmus und das Schmerzempfinden. Es stimuliert zudem die Blutplättchen und spielt so eine große Rolle bei der Blutgerinnung. Auch auf den Darm, die Bronchien und die Weite der Blutgefäße hat es Einfluss. Bei einem gesunden Serotoninspiegel fällt es uns außerdem leichter, besser zu denken.
Wie wird der Serotoninspiegel gemessen?
Der Serotoninspiegel kann auf zwei verschiedene Weisen gemessen werden. Zum einen können Sie ihn von einem Arzt oder einer Ärztin messen lassen, indem dieser einen Bluttest durchführt. Aus diesem Test kann jedoch nur eine Tendenz abgeleitet werden. Die zweite Möglichkeit besteht darin, einen Selbst-Test in der Apotheke zu kaufen. Hierfür geben Sie eine Urinprobe in ein Probenröhrchen und schicken dies an Cerascreen, den Hersteller des Tests. In deren Labor wird die Probe untersucht und Sie bekommen einen Ergebnisbericht sowie Handlungsempfehlungen nach Hause geschickt.
Wie kann man seinen Serotoninspiegel erhöhen?
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, den Serotoninspiegel zu erhöhen. Ist zu wenig L-Tryptophan im Körper vorhanden, so sinkt auch der Serotoninspiegel. Somit ist es wichtig, Lebensmittel zu sich zu nehmen, die diese Aminosäure enthalten. Dazu zählen unter anderem Bananen, Erbsen, Linsen, Schokolade oder Käse. Eine eiweißreiche Ernährung kann ebenso den Serotoninspiegel erhöhen. Zudem wirkt sich Johanniskraut positiv auf den Serotoninhaushalt aus. Weiterhin kann man Nahrungsergänzungsmittel wie 5-HTP, Frohnatur Pro Serotonin oder GABA zu sich nehmen. Ebenfalls gibt es Antidepressiva und selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI). Es ist zudem hilfreich, sich ausreichend an der frischen Luft aufzuhalten, denn das Sonnenlicht und damit verbundene Vitamin D tut dem Körper gut und füllt den Serotoninhaushalt wieder auf. Zudem sorgen Sport und Mediation für einen Anstieg des Serotonins im Körper.
Wie äußert sich Serotoninmangel?
Ein Serotoninmangel kann sich in verschiedener Form äußern. Da sich das Hormon um den Schlaf-Wach-Rhythmus des Körpers kümmert, sind Schlafstörungen bei einem Serotoninmangel naheliegend. Aber nicht nur Schlafprobleme treten auf. Es kann zudem zu folgenden Symptomen kommen:

  • Antriebslosigkeit und verstärkte Müdigkeit
  • gesteigerte Reizbarkeit
  • schlechte Laune
  • verstärkte Schmerzwahrnehmung
  • vermehrte Ängstlichkeit