Leinwandbindung
Die Leinwandbindung ist eine der wichtigsten Bindungen beim Weben von Stoffen. Ihren Ursprung hat diese Technik im Flechten.
Was ist eine Leinwandbindung?
Die Leinwandbindung ist neben der Köperbindung und der Atlasbindung eine der drei wichtigsten Bindungen beim Weben von Stoffen. Die Leinwandbindung gehört zu den einfacheren Bindungen und hat sich ursprünglich aus dem Flechten entwickelt.
Wie bei allen Webtechniken wird bei der Leinwandbindung mit Kettfäden und Schussfäden gearbeitet. Durch die auf dem Webrahmen aufgespannten Kettfäden werden die Schussfäden sehr gleichmäßig immer abwechselnd über und unter einem Kettfaden hindurchgefädelt. So entsteht ein sehr gleichmäßiges Gewebe, das von beiden Seiten gleich aussieht. In der Fachsprache sagt man dazu, dass Stoffober- und unterseite "bindungsgleich" sind. Da die Schussfäden und die Kettfäden bei der Leinwandbindung sehr eng miteinander verwoben sind, wird bei dieser Bindungsart ein sehr strapazierfähige Gewebe hergestellt. Die Stoffe sind sehr fest und oft etwas steif. Außerdem ist, je fester die verwendeten Garne gedreht sind, das Wärmeisolationsvermögen auch geringer, da nur sehr wenig Luft eingeschlossen werden kann.
Stoffe mit Leinwandbindung
Die Leinwandbindung wird in verschiedenen Variationen gewebt, wobei es je nach verwendetem Garn unterschiedliche Bezeichnungen gibt. Dazu gehören zum Beispiel:
- Taftbindung
- Tuchbindung
- Kattunbindung
- Panamabindung
- Ripsbindung
Einer der bekanntesten Stoffe, die in Leinwandbindung gewebt werden, ist Seide. In der Fachsprache wird dies als Taftbindung bezeichnet. Der Fachterminus Tuchbindung hingegen beschreibt Wollstoffe und Stoffe aus Chemiefasern, die mit Hilfe der Leinwandbindung gewebt wurden. Gewebte Stoffe aus Baumwolle werden wiederum Kattunbindung genannt. Bei den Webtechniken wird abermals unterschieden: Bei der sogenannten Panamabindung werden mehrere Fäden als Schussfäden verwendet, während bei der Ripsbindung nur in eine Richtung mehrere Schussfäden verwendet werden.
Verwendung von Stoffen mit Leinwandbindung
Stoffe mit Leinwandbindung sind sehr vielseitig einsetzbar und zeichnen sich je nach verwendetem Material durch ganz unterschiedliche Eigenschaften aus. So sind Stoffe, die in Ripsbindung gewebt wurden, beispielsweise besonders fest und strapazierfähig, weshalb sie unter anderem gerne als Bezugsstoffe für Möbel genutzt werden. Daneben werden feinere Stoffe, die in Leinwandbindung gewebt wurden, auch oft zur Herstellung von Bettwäsche verwendet. Hier kommen vor allem Stoffe wie Batist, Renforcé oder Linon zum Einsatz, die sich aufgrund ihrer temperaturausgleichenden Eigenschaften und ihrer guten Saugfähigkeit ideal zur Herstellung von leichter Bettwäsche für den Sommer eignen.