Es ist das Tabu-Thema schlechthin für Erwachsene: Wer nachts häufiger unbewusst ins Bett macht oder tagsüber mit einer Reizblase kämpft, der versucht unter allen Umständen, dies zu verdecken. Scham, Selbstekel und ein niedriges Selbstwertgefühl sind bei Betroffenen häufig sehr stark ausgeprägt, und viele ziehen sich sozial zurück, um nicht ausgelacht zu werden. Dabei ist Enuresis gar nicht so selten, wie man meint: Zwischen 1 und 5 Prozent der Erwachsenen sind davon betroffen. Wir schauen uns ganz offen an, wie verbreitet das Problem der Enuresis nocturna bei Erwachsenen ist, welche Ursachen es gibt und vor allem, wie man das nächtliche Einnässen in den Griff bekommen kann.

Nächtliches Einnässen: Enuresis nocturna

Als Enuresis nocturna bezeichnen Mediziner das unkontrollierte nächtliche Einnässen bei Erwachsenen und Kindern. Ein wichtiges Kriterium ist die Regelmäßigkeit: einmal ist keinmal, aber wenn mehrmals pro Monat nachts das Bett nass wird, spricht man von einer Enuresis. Nach neuesten Erkenntnissen sind zwischen 1 und 5 Prozent der Erwachsenen von diesem Problem betroffen. Nicht nur alte Menschen leiden unter Enuresis. Auch Frauen sind entgegen der Wahrnehmung nur geringfügig häufiger davon betroffen. Die WHO hat Enuresis als Krankheitsbild anerkannt, was für Betroffene bedeutet: Hilfsmittel für Bett und Matratze sowie Medikamente, die nach einer ärztlichen Diagnose verordnet werden, müssen von den Krankenkassen übernommen werden. Daneben macht die Einstufung als Krankheitsbild auch deutlich: Sie können nichts dafür, dass Sie nachts einnässen. Schämen Sie sich nicht, für Ihre Beschwerden Hilfe zu suchen.

Abzugrenzen ist die Enuresis als vorrangig psychosomatische Erkrankung von der Harninkontinenz, die vor allem bei Schwangeren oder älteren Frauen durch eine erschlaffte Beckenbodenmuskulatur verursacht wird und dann meist tagsüber bei Belastungen wie Lachen, Rennen oder schwerem Heben auftritt.

Einmaliges nächtliches Einnässen

Bettnässen bei Erwachsenen tritt oft unerwartet und plötzlich auf. Wer es erlebt, ist stark verunsichert: Schließlich ist das Erlernen der Kontrolle der Blasenmuskulatur ein wichtiger Entwicklungsschritt, und der Verlust dieser Kontrolle wird oft als sehr beängstigend erlebt. Eine Vielzahl von Ursachen kommt für einmaliges nächtliches Einnässen in Betracht, wobei einige durchaus harmlos sind. Müssen Sie generell nachts häufig aufstehen, um zur Toilette zu gehen? Dieses Problem der übermäßigen Harnproduktion nennt man Polyurie. Die Betroffenen produzieren deutlich mehr Urin als normal, was natürlich zu einem entsprechend hohen Harndrang führt. Kommen tiefer Schlaf, Stress oder die Auswirkungen von Medikamenten hinzu, kann es durch die Polyurie zu gelegentlichem nächtlichem Einnässen kommen.

Zögern Sie nicht, einen Arzt aufzusuchen! Polyurie oder Nykturie werden normalerweise durch eine Störung des antidiuretischen Hormons (ADH) ausgelöst. Dieses wird abends vom Körper erzeugt und soll dafür sorgen, dass die Nieren ihre Urinproduktion herunterfahren. Fehlt das Hormon, wird weiter Urin gebildet, der natürlich nachts auf die Blase drückt. Mit Medikamenten lässt sich diese Ursache für gelegentliches nächtliches Einnässen gut in den Griff bekommen. Weitere Krankheiten, die zu seltenem oder gelegentlichem Bettnässen führen können, sind ein schlecht eingestellter (oder unentdeckter) Diabetes mellitus, eine Prostatavergrößerung, Erkrankungen der Nieren oder des Herzmuskels. Daneben kommen diverse diuretische Medikamente als Auslöser in Frage sowie die Schlafapnoe. Wissenswertes über das Schlafapnoe-Syndrom erfahren Sie in unserem Ratgeberbeitrag: Schlafapnoe Syndrom » Symptome, Ursachen & Therapie.

Regelmäßiges nächtliches Einnässen

Erst wenn das nächtliche Einnässen mehrmals im Verlauf eines Monats auftritt, sprechen Mediziner von einer Enuresis. Suchen Sie sobald wie möglich einen Arzt auf und berichten Sie ohne Scham über Ihre Beschwerden. Enuresis nocturna ist auch bei Erwachsenen eine nicht seltene Erkrankung. Oft lässt sich mit verschiedenen Therapiemöglichkeiten dagegen vorgehen. Zuvor muss die Enuresis jedoch von einer Belastungs-Harninkontinenz abgegrenzt werden. Das wichtigste Unterscheidungsmerkmal ist dabei die physiologische Unauffälligkeit des Harntrakts, das Ausschließen einer Blasenentzündung sowie die Fähigkeit des Patienten, die Blasenmuskulatur bewusst anzuspannen und zu lockern. Auch beim Husten geht nicht ungewollt Harn ab.

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Tagsüber einnässen: Enuresis diurna

Die Enuresis nocturna passiert nachts im Schlaf, wobei man normalerweise direkt nach dem Harnabgang wach wird. Andere Ursachen hat die Enuresis diurna, womit das unwillkürliche Einnässen tagsüber bezeichnet wird. Hier ist der Leidensdruck vor allem für Erwachsene so groß, dass sie oft einen Arzt aufsuchen. Bei einigen Patienten gehen nur einige Tröpfchen Urin ab, wofür meist eine überaktive Blase verantwortlich ist: Vor allem Frauen trainieren sich über Jahre ein unnatürliches Blasenentleerungsverhalten an aus Angst, im Ernstfall keine Toilette vorzufinden. Durch das ständige Entleeren der nicht gefüllten Blase verliert diese an Kapazität und fühlt sich ständig voll an. Mit der Zeit funktioniert der Mechanismus, der zwischen der “Voll-Meldung” und der “Entleerungs-Meldung” vermittelt, nicht mehr zuverlässig. Häufig ist das Einnässen tagsüber aber eher Symptom einer Belastungs-Harninkontinenz, die in der Regel auf einen schwachen Beckenboden, Medikamente oder Nachwirkungen von Operationen zurückzuführen ist.

Ursachen für nächtliches Einnässen bei Erwachsenen

Es gibt zahlreiche Ursachen für Bettnässen bei Erwachsenen. Nicht immer und automatisch sind das Erreichen eines bestimmten Alters oder die Wechseljahre dafür verantwortlich, und schon gar nicht muss man eine Enuresis als sein Schicksal akzeptieren. Wir schauen im Folgenden nur auf einige der häufigsten Ursachen für Bettnässen bei Erwachsenen. Konsultieren Sie unbedingt einen Arzt, um dem Auslöser Ihrer Enuresis auf die Spur zu kommen und ihn möglichst bald abzustellen. Holen Sie sich Ihre Lebensqualität zurück!

Alkohol als Ursache für Bettnässen bei Erwachsenen

Eine überraschend weit verbreitete Ursache für nächtliche Pannen ist der übermäßige Konsum von Alkohol, aber auch anderer Drogen. Dieser führt zum einen dazu, dass der Körper nachts Schwerstarbeit durch die Entgiftung zu leisten hat. Hierbei wird mehr Urin produziert, um die Giftstoffe aus dem Körper zu schwemmen. Gleichzeitig können Alkohol wie auch andere Drogen den Schlafrhythmus deutlich verändern und Sie sofort in eine sehr feste Tiefschlafphase versetzen, wo normalerweise der leichtere REM-Schlaf erfolgen würde. Diese verschobenen Schlafphasen führen dann recht häufig dazu, dass man trotz eines erhöhten Blasendrucks schlicht nicht aufwacht oder eben erst, wenn es zu spät ist. Zu guter Letzt sorgt Alkohol auch noch dafür, dass weniger ADH ausgeschüttet wird, was die Nieren zusätzlich zum Arbeiten anregt – Eine rundum ungesunde Mischung!

Urologische Ursachen: Blasenentzündung & Co.

Das Vorhandensein urologischer Störungen klärt der Arzt zuerst ab, wenn die Ursache für nächtliches Bettnässen gesucht wird. Bei Blasenentzündungen, Nierenentzündungen oder auch einem Diabetes mellitus liegt dann keine Enuresis vor, sondern das Bettnässen ist nur ein Symptom einer anderen, medikamentös zu behandelnden Krankheit. Mitunter kann auch ein Schlaganfall oder ein Hirntumor zu neurologischen Störungen führen, die die Kontrolle des Blasenschließmuskels hemmen. Eine vergrößerte Prostata oder ein Blasenstein sind ebenfalls häufiger Auslöser für eine sogenannte Dranginkontinenz – einen plötzlich auftretenden Harndrang, der so übermächtig ist, dass er nicht kontrolliert werden kann.

Medikamente

Viele Medikamente können über ihre diuretische (entwässernde) Wirkung zum Bettnässen führen. Nehmen Sie sogenannte Diuretika oder Psychopharmaka mit Lithium ein und leiden unter Enuresis nocturna, sprechen Sie mit Ihrem behandelnden Arzt über Alternativen. Auch eine schlecht eingestellte Diabetes mellitus kann zu erhöhten Urinmengen und damit zu nächtlichem Einnässen führen.

Stressbewältigung

Nicht selten ist schlicht Stress der Auslöser für nächtliches Einnässen. Vielen Menschen in unserer heutigen Leistungsgesellschaft fällt es schwer, sich einzugestehen, dass sie mit ihrem Alltag oder auch mit besonderen Herausforderungen überlastet sind. Stress, der lange Zeit unterdrückt wird, kann mannigfaltige gesundheitliche Probleme verursachen – Enuresis ist dabei noch vergleichsweise harmlos. Horchen Sie in sich hinein, was Ihnen Ihr Körper vielleicht sagen will. Stress kann auch tagsüber zu Problemen mit der Blase führen. So leiden viele Menschen bei Stress und Aufregung unter plötzlichem Blasendruck (einer Reizblase oder einer Harndrang-Inkontinenz) oder im Gegenteil unter Störungen beim Wasserlassen – sie können dann einfach nicht “loslassen”.

Psychische Ursachen: psychosomatische Miktionsstörung

Auch seelische Ursachen wie verdrängte Ängste und andere psychosomatische Auslöser können Ursachen für eine Enuresis nocturna sein. Findet der Arzt keine organischen oder anderen Ursachen für eine Enuresis nocturna, sind wahrscheinlich psychische Auslöser die Ursachen. Man spricht dann von einer psychosomatischen Miktionsstörung, worunter eine Vielzahl von Gründen fällt, die mit unterschiedlichsten Therapieansätzen begleitet werden müssen. Diese oft verdrängten Gründe können bis in die frühe Kindheit zurückreichen; sie aufzuarbeiten, ist für die Betroffenen mitunter schwierig und schmerzvoll, kann aber Heilung bringen.

Einnässen im Traum

Häufig wird das nächtliche Einnässen mit einem Traum in Verbindung gebracht: Man träumt dann, man würde in die gefüllte Badewanne steigen oder auf die Toilette gehen. Tatsächlich kommt es meistens während der aktiven Traumphase zum Bettnässen: Die linke, kontrollierende Hirnhälfte ist zwar ausgeschaltet, die rechte aber verarbeitet Erlebtes und Emotionen, die sich in Form von Träumen ausdrücken. Die Kombination führt dann zum unbewussten Einnässen. So können Situationen, die man tagsüber als belastend, erniedrigend oder sonstwie negativ erlebt hat, nachts im unbewussten Protest durch Einnässen verarbeitet werden. Anstatt sich in Küchenpsychologie zu üben, sollten Sie jedoch lieber ein Traumtagebuch führen und sich von einem Psychologen beraten lassen.

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Sofortmaßnahmen bei nächtlichem Einnässen

Die Ursachen für Bettnässen bei Erwachsenen sind mannigfaltig. Ein Großteil der Auslöser ist, wenn sie einmal erkannt und diagnostiziert wurden, auch ohne Weiteres therapierbar. Eine übermäßige nächtliche Produktion von Urin kann zum Beispiel medikamentös behandelt werden. Hierfür wird oft Desmopressin verwendet, das die Produktion von ADH anregt – einem Hormon, das die Tätigkeit der Nieren nachts verlangsamt. Anticholinergika wie das Spasmolytikum Propiverin können helfen, die Aufnahmefähigkeit der Blase zu vergrößern und damit die Symptomatik einer Reizblase zu erleichtern.

Sofortmaßnahmen gegen nächtliches Einnässen sind vorrangig wasserdichte Matratzenauflagen oder Inkontinenzauflagen, um die Matratze zu schützen. Diese saugen Flüssigkeit komplett auf und lassen sich bei bis zu 95° C waschen, um einen hohen Hygienestandard zu wahren. Noch besser sind Rundum-Matratzenüberzüge, bei denen nichts verrutschen kann. Bei kleineren Unfällen kann die Oberfläche auch einfach abgewischt werden.

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Da auch die Bettwaren oft in Mitleidenschaft gezogen werden, empfiehlt sich zusätzlich Inkontinenz Bettwäsche, die mit einer wasserdichten Spezialfolie aus Polyurethan überzogen ist. Bei regelmäßig auftretendem Bettnässen und wenn Sie mit Ihrem Partner im Bett schlafen, können auch Windeln für Erwachsene ein gutes Hilfsmittel sein. Für plötzlich auftretenden Harndrang tagsüber oder eine Reizblase gibt es für Erwachsene saugfähige Einlagen, die zumindest kleinere Mengen Urin dezent aufnehmen können. Es kann hilfreich sein, in den zwei Stunden vor dem Zubettgehen nichts mehr zu trinken; definitiv sollten Sie in dieser Zeitspanne keinen Alkohol, Kaffee oder Tee mehr zu sich nehmen. Wenn Sie erfahrungsgemäß zu einem bestimmten Zeitpunkt in der Nacht bemerken, dass Sie das Bett nass gemacht haben, können Sie versuchen, sich den Wecker zu stellen und vorher zur Toilette zu gehen. Damit bekämpfen Sie zwar nicht die Ursache der Enuresis, aber Sie wirken dem wichtigsten Symptom entgegen.

Viele Damen, die auch tagsüber mit einer Reizblase zu kämpfen haben, trinken aus Vorsicht fast gar nichts mehr. Davon raten wir aus mehreren Gründen dringend ab! Der Körper braucht eine bestimmte Menge an Flüssigkeit, um gesund zu bleiben; mit der bewussten Austrocknung riskieren Sie, Ihre Nieren zu schädigen. Eine Reizblase wird damit außerdem nur verschlimmert. Sie sollten im Gegenteil versuchen, mehr zu trinken, um die Blasenmuskulatur gezielt zu trainieren. Am besten tun Sie das unter ärztlicher Begleitung.

Therapie gegen das Einnässen bei Erwachsenen

Je nach der diagnostizierten Ursache für das Bettnässen kommt eine ganze Bandbreite an Therapien der Enuresis oder der Reizblase bei Erwachsenen in Frage:

Ursache des Bettnässens bei Erwachsenenmögliche Therapieansätze
zu tiefer SchlafTrinkmenge reduzieren, Wecker stellen, Verhaltenstherapie
Polyurie/Nukturie, ADH-Mangelhormonelle Medikamente (Desmopressin)
Blasenentzündung, Nierenentzündung, ProstatavergrößerungMedikamente (Entzündungshemmer, Antibiotika etc.)
zu kleine BlaseAnticholinergika (zur Entspannung der Muskulatur), Blasentraining
Reizblase, überaktive BlaseBlasentraining, Beckenbodentraining
VeranlagungVerhaltenstherapie, psychologische Begleitung
Stress, TraumataPsychotherapie

 

Eines ist gewiss: Sie können sich ohne Scham Ihrem Arzt anvertrauen und um Hilfe mit Ihrem Problem bitten. Sie sind nicht allein damit und können eine Vielzahl von Therapiemöglichkeiten ausprobieren. Niemand muss sich damit abfinden, an Enuresis zu leiden. Viel zu oft resultiert eine zu große Scham der Betroffenen in sozialem Rückzug und Vereinsamung.

Erfahrungen von Betroffenen

Für viele von Enuresis betroffene Erwachsene wäre es eine große Erleichterung, wenn sie sich mit anderen Betroffenen austauschen könnten. Leider ist dieses Thema auch heute noch so schambesetzt wie kein zweites. Ähnlich wie bei sexuellen Funktionsstörungen, Traumata oder Depressionen traut sich nach wie vor kaum jemand, offen über seine Enuresis zu sprechen. Zu groß ist die Angst vor Ablehnung, Mobbing und Vereinsamung, wenn Freunde oder Familienangehörige davon erfahren. Das ist auch deshalb bedauerlich, weil Enuresis nocturna sehr häufig familiär veranlagt ist und man sie bei Kindern besser behandeln könnte, wenn man um die Veranlagung der Eltern wüsste. Wer sich eingehender mit dem Thema beschäftigt, der merkt schnell, dass es eine große Zahl an Erwachsenen gibt, die bettnässen oder mit einer Reizblase zu tun haben. Eine Psychotherapie kann helfen, das starke Schamgefühl zurückzudrängen und die Enuresis zu akzeptieren. Dann fällt es viel leichter, damit umzugehen. Selbst wenn organische Ursachen der Auslöser sind und Sie vorrangig medikamentös behandelt werden, kann sich eine Therapie parallel lohnen. Der wahrgenommene Kontrollverlust, den das nächtliche Einnässen oft bedeutet, sowie das stark beeinträchtigte Selbstbewusstsein können ansonsten zu sozialem Rückzug und Depressionen führen. Es ist keine Schande, unter Enuresis zu leiden; der Gang zum Arzt sollte nicht aus Scham oder Angst vor Gesichtsverlust vermieden werden.

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Zusammenfassung

Inkontinenz, Reizblase und Bettnässen sind kein Schicksal, das Sie mit dem Alter einfach ertragen müssen oder von dem niemand jemals erfahren darf. Zwischen einem und fünf Prozent aller Erwachsenen leiden darunter, sowohl Männer als auch Frauen. Egal, wie alt Sie sind: Es gibt vielfältige Möglichkeiten der Therapie, um wieder sorgenfrei und ohne Angst vor nächtlichen Pannen den Alltag erleben zu können. Zögern Sie bitte nicht, sich einem Arzt anzuvertrauen! Das Problem zu ignorieren, hilft nichts; wer offen damit umgeht, hat dagegen eine große Chance, bald Linderung oder Heilung zu erfahren.

FAQ

Warum macht man als Erwachsener ins Bett?
Für die sogenannte adulte Enuresis kommen mannigfaltige Ursachen in Betracht. Können organische Ursachen wie Diabetes oder Krankheiten wie eine Blasenentzündung ausgeschlossen werden, kommen hormonelle Ursachen, Schlafapnoe oder auch einfach erbliche Veranlagung in Betracht. Häufig sind auch psychosomatische Ursachen wie Stress der Auslöser, der sich durch die Tabuisierung der Krankheit selbst verstärken kann.
Ist Bettnässen eine Krankheit?
Die Enuresis nocturna, das nächtliche Bettnässen, ist von der Weltgesundheitsorganisation als Krankheit anerkannt. Das ermöglicht eine ärztliche Diagnose und Behandlung, die von der Krankenversicherung bezahlt werden muss, genauso wie verordnete Hilfsmittel (Inkontinenzbettwäsche etc.).
Was kann man gegen Bettnässen tun?
Je nachdem, was der Auslöser für das Bettnässen ist, kommen verschiedene Therapie- und Behandlungsmöglichkeiten in Frage: von Medikamenten über Verhaltenstherapien bis zu psychologischen Therapien. Als Sofortmaßnahme empfiehlt es sich, abends weniger zu trinken und Alkohol zu vermeiden.
Wieso kann ein Traum Bettnässen verursachen?
Das Bettnässen tritt in der Regel in der aktiven REM-Phase des Schlafs auf. Das Gehirn ist dann damit beschäftigt, Erlebtes und Emotionen vom Tage zu verarbeiten, während seine Kontrollfunktion gleichzeitig eingeschränkt ist. So kann ein lebhafter Traum mit dem entsprechenden Inhalt durchaus als Auslöser für das Bettnässen wahrgenommen werden. Ob wirklich das Unterbewusstsein am Werk ist und das Bettnässen als Versuch einer Rückgewinnung von Kontrolle gesehen werden kann, sollte im Gespräch mit einem Therapeuten geklärt werden.