Der erste Hinweis, dass etwas nicht stimmt, sind oft kleine, rote Punkte auf der Haut, die ähnlich wie Mückenstiche jucken. Erhärtet sich der Verdacht auf Bettwanzen, heißt es unverzüglich handeln. Denn haben sich die winzigen Parasiten einmal im Schlafzimmer, zum Beispiel unter der Matratze, angesiedelt, ist es enorm schwer, sie wieder loszuwerden. In diesem Beitrag von Matratzenschutz24.net zeigen wir Ihnen, wie Sie erkennen, ob ein Befall von Bettwanzen vorliegt und wie Sie iin diesem Fall erfolgreich Bettwanzen bekämpfen. Außerdem gehen wir darauf ein, was Sie tun können, um diesen Schädlingen dauerhaft vorzubeugen.

Das Wichtigste in Kürze

  • Ursprung & Verbreitung: Bettwanzen stammen ursprünglich aus Afrika und Asien, sind mittlerweile jedoch weltweit verbreitet. Sie gelangen häufig durch Reisegepäck oder gebrauchte Möbel in neue Umgebungen.
  • Erkennungsmerkmale: Bettwanzen sind 3,8 bis 5,5 mm lang, braun und flach. Ihre Bisse sind oft in einer Reihe angeordnet und verursachen juckende, rote Punkte. Sie hinterlassen zudem kleine, schwarze Kotspuren und einen charakteristischen Geruch nach Bittermandel.
  • Befall erkennen: Typische Anzeichen sind Kotspuren an Matratzenrändern, Häutungsreste und Eier in Ritzen und Ecken. Bettwanzen sind lichtscheu und verstecken sich tagsüber.
  • Behandlungsmöglichkeiten: Bettwanzen können mit Insektiziden, natürlichen Mitteln wie Kieselgur, Hitze (über 50 °C) und Kälte (unter -16 °C) bekämpft werden. Professionelle Schädlingsbekämpfung ist oft notwendig, um den Befall vollständig zu beseitigen.
  • Vorbeugung: Vermeiden Sie den Kontakt mit Bettwanzen durch den Einsatz von Encasings, regelmäßige Kontrolle von Reisegepäck und Möbeln sowie das Halten der Wohnräume sauber und aufgeräumt.

So gehen Sie vor

  • Befallene Kleidung und Bettwäsche bei maximaler Temperatur (mind. 60 °C) waschen und bei hoher Hitze trocknen, um Bettwanzen mitsamt ihrer Eier abzutöten
  • Behandeln Sie nicht waschbare Gegenstände mit Hitze (über 50 °C) oder Kälte (< -16 °C für mind. 80 Stunden), um Bettwanzen zu vernichten
  • Staubsaugen & Reinigen: Alle betroffenen Bereiche gründlich absaugen und den Staubsaugerbeutel sofort luftdicht verpacken. Alle Oberflächen und Ritzen sorgältig reinigen.
  • Bei einem starkem Befall sollen Sie eine professionelle Schädlingsbekämpfung in Anspruch nehmen
  • Melden Sie einen Bettwanzenbefall sofort an Hotels oder Vermieter*innen und dokuemnteiren Sie Bisse und andere Anzeichen, um eventuelle Ansprüche auf Erstattung geltend zu machen.
  • Vorbeugung: Gründliche Inspektion von Matratze, Bettgestell, Polstermöbeln, Teppiche und Fußleisten auf Anzeichen von Bettwanzen. Reisegepäck im Hotel immer auf einen Tisch oder eine erhöhte Fläche mit glatten Beinen stellen, um den Kontakt mit Bettwanzen zu vermeiden
  • Spezielle Matratzen- und Kissenbezüge (Encasings) verwenden, die Bettwanzen und Milben daran hintern, in die Bettwaren einzudringen

Woher kommen Bettwanzen?

Bettwanzen stammen ursprünglich aus Afrika und Asien. Sie sind jedoch mittlerweile weltweit verbreitet und können in jedem Klima vorkommen. Bettwanzen können in Gebäuden überleben und sich vermehren, indem sie Blut von Menschen und Tieren saugen. Sie können auf Reisen oder durch den Handel mit gebrauchten Möbeln oder Gegenständen in ein Gebäude eingeschleppt werden. Am häufigsten findet man Bettwanzen in Betten und anderen Möbeln, wie Matratzen, Polstermöbeln, Bettrahmen und Kopfteilen. Bettwanzen können bis zu einem Jahr lang ohne Nahrung auskommen und sich leicht an neue Umgebungen anpassen. So sind sie unter anderem auch in Teppichen und hinter Fußleisten oder Tapeten zu finden.

Bettwanzen erkennen: Merkmale & Aussehen

Bei Bettwanzen (Cimex lectularius) handelt es sich um Insekten, die parasitisch leben und sich vom Blut ihrer Wirte ernähren – warmblütige Tiere oder eben Menschen. Sie leben versteckt in Ritzen und Löchern und kommen nur zum Blutsaugen hervor. Bettwanzen sind nachtaktiv und krabbeln blitzschnell davon, wenn man sie entdeckt, indem man etwa die Matratze anhebt oder die Taschenlampe auf sie richtet.
Bettwanzen durchlaufen verschiedene Entwicklungsstadien. Ihre Eier sind ca. 0,5 mm lang, milchig-weiß und leicht gebogen, sie werden von den Weibchen auf eine Unterlage geklebt. In ihren ersten Lebenszyklen als Nymphen und jungen Wanzen sind die Tiere noch klein und fast durchsichtig, sodass man sie nur schwer erkennt.

Ihre Fortpflanzung läuft enorm schnell ab: Jeden Tag legt eine weibliche Bettwanze bis zu zwölf Eier, die nach 14 Tagen schlüpfen. Bei einer Lebensdauer von sechs bis zwölf Monaten kommt da einiges an Nachwuchs zusammen. Deshalb sollten Bettwanzen, wenn man einmal Hinweise auf sie entdeckt hat, sofort und gnadenlos bekämpft werden. Mit mangelnder Sauberkeit im Schlafzimmer hat ein Bettwanzenbefall nichts zu tun.

Gut zu wissen: Bettwanzen haben nichts mit mangelnder Sauberkeit zu tun!

Viele Menschen denken bei Bettwanzen an beengte Wohnverhältnisse und Schmutz, wie in der Nachkriegszeit in Deutschland. Entsprechend glauben sie, dass Bettwanzen-Probleme der Vergangenheit angehören. Das war auch lange Zeit so, nachdem massiv DDT und andere Pestizide eingesetzt wurden. Doch inzwischen sind Bettwanzen wieder weltweit auf dem Vormarsch. Der Grund liegt vor allem in den intensiven globalen Handelsbeziehungen, dem weltweiten Tourismus und nicht zuletzt in wachsenden Resistenzen der Bettwanzen gegenüber chemischen Insektiziden, mit denen man sie lange bekämpft hat. Mit einer aufgeräumten, sauberen Wohnung schützen Sie sich nicht per se vor Bettwanzen, aber Sie machen es sich leichter, um Bettwanzen im Ernstfall zu bekämpfen.

Wie sehen Bettwanzenstiche aus?

Bettwanzen sind kleine, flügellose Insekten mit sechs Beinen, zwei Fühlern und stechend-saugenden Mundwerkzeugen. Erwachsene Bettwanzen sind zwischen 3,8 und 5,5 mm lang (etwa die Größe eines Apfelkerns), braun und so platt wie ein Blatt Papier – daher ihr Beiname “Tapetenflunder”, weil sie in die schmalsten Ritzen passen. Nach einer Mahlzeit können sie aufgrund des voluminösen Bluts eine rötliche bis schwarze Färbung annehmen und fast einen Zentimeter groß werden. Außerdem haben erwachsene Bettwanzen große Augen und sind mit kurzen, goldbraunen Haaren bedeckt.

Hautausschlag: Ursachen, Arten & Tipps

Diese Anzeichen deuten auf Bettwanzen hin

Es gibt drei relativ deutliche Hinweise auf Bettwanzen: Die Tiere verströmen einen charakteristischen unangenehmen Geruch, der mit Bittermandel verglichen wird. Er wird aber erst bei recht starkem Befall wahrnehmbar oder wenn Sie in befallene Möbelritzen hineinpusten. Riechen Sie beim Betreten eines Hotelzimmers Bittermandel, sollten Sie Ihr Gepäck gar nicht erst dort auf den Boden oder gar auf dem Bett abstellen und sofort ein anderes Zimmer verlangen!
Juckende, kleine Stiche nach dem Schlafen oder auch nach dem Sitzen in einem Sessel können den Verdacht auf einen Bettwanzenbefall erhärten. Gehen Sie sofort auf die Suche nach konkreten Spuren! Ein Befall mit Bettwanzen ist erst gesichert, wenn Sie die Tiere selbst entdeckt haben. Beim Übernachten in fremden Zimmern oder Miet-Wohnmobilen ist ein kurzer Blick unter die Matratzen immer ratsam, auch wenn dabei nur ein starker Befall entdeckt werden würde. Viel leichter findet man Eier, Kot oder Häutungsreste der Bettwanzen.

Auch wenn es Ihnen abwegig erscheint: Gehen Sie dem Verdacht auf Bettwanzen immer nach und kontrollieren Sie möglichst gründlich. Sind Bettwanzen erst einmal in Ihrer Wohnung heimisch geworden, wird es sehr aufwendig, sie wieder loszuwerden.

Bettwanzen im Schlafzimmer erkennen

Bettwanzen sind lichtscheu und verstecken sich tagsüber. Im Schlafzimmer stößt man oft zuerst auf ihre Kotspuren und auf Reste ihrer Blutmahlzeiten: Kleine schwarze oder braune Pünktchen (der Kot und Reste der Blutmahlzeiten) zeigen sich dann auf dem Lattenrost und am Bettgestell, direkt auf der Matratze oder auf der Bettwäsche. Typisch sind vor allem Kotspuren an den Seitennähten der Matratze.

Vor allem zu Beginn des Befalls kann es schwierig sein, die Verstecke der Bettwanzen zu finden. Beliebte Orte sind neben dem Bett selbst Bilderrahmen und Zierleisten, andere Möbelstücke wie Sessel, Verkleidungen von Lichtschaltern oder die Tapete. Sind Sie bereits gestochen worden oder riechen Sie den typischen unangenehmen Geruch, können Sie davon ausgehen, dass sich die Bettwanzen schon seit einigen Wochen in Ihrem Schlafzimmer ausbreiten. Eine eindeutige Aussage, ob Sie Bettwanzen im Schlafzimmer haben, kann zumindest bei einem geringen Befall nur ein*e Schädlingsbekämpfer*in machen, der eine Befallsdiagnose erstellt.

Bettwanzen im Hotel

Bettwanzen sind nicht sehr mobil, sie reisen per Anhalter. Häufig gelangen sie über Reisegepäckstücke in neue Lebensräume. Ist ein Hotelzimmer von Bettwanzen besiedelt, steigen diese dort in Koffer ein und reisen damit weiter - gern zu Ihnen nach Hause. Eine einzige weibliche Bettwanze in Ihrem Gepäck kann eine ganze neue Population gründen. Deshalb ist es sehr wichtig, bei Reisen immer zuerst einen prüfenden Gang durch das Hotelzimmer zu machen, bevor man Koffer und Taschen auf dem Boden oder auf dem Bett abstellt. Bettwanzen im Hotel sind kein Zeichen dafür, dass das Hotel unhygienisch oder schmuddelig wäre. Werden Sie allerdings nachts gestochen oder nehmen den charakteristischen Bittermandelgeruch wahr, haben es sich die Bettwanzen bereits gemütlich gemacht - das sollte in einem gut geführten Hotel nicht passieren.

Bettwaren in Hotelqualität kaufen

Wichtig: Zeigen Sie den Verdacht auf Bettwanzen sofort und noch im Hotel an, dokumentieren Sie die Bettwanzenstiche und andere Verdachtsanzeichen und verlangen Sie ein anderes Zimmer. Nach Ihrer Rückkehr sollten Sie Ihr Reisegepäck und alle Kleidungsstücke gründlich reinigen (wie das geht, erklären wir weiter unten). Unter Umständen haben Sie sogar Anspruch auf eine Minderung bzw. Erstattung des Reisepreises.

Bettwanzen im Auto und Wohnmobil

Da Bettwanzen auf Kleidungsstücken, in Koffern und anderen Gegenständen reisen, gelangen sie natürlich auch öfters in Autos und Wohnmobile. Gerade in letzteren ist ein Bettwanzenbefall sehr lästig, weil man hier ja auch in Ruhe schlafen möchte. Mieten Sie ein Wohnmobil, das bereits vorher benutzt wurde, ist auch hier eine kurze Kontrolle der typischen Ecken angebracht:

  • Schauen Sie an und unter den Matratzen sowie Sitzpolstern nach Spuren von Kot, Blutmahlzeiten, Eiern und Häutungsresten.
  • Blasen Sie in Ritzen zwischen den Schränken und Möbeln und schnuppern Sie nach dem Bittermandelgeruch.
  • Heben Sie Teppiche und lose Wandverkleidungen an und leuchten Sie mit der Taschenlampe dunkle Ecken aus.

Genauso wie von Hotelbesitzer*innen können Sie von Wohnmobilvermieter*innen eine Minderung des Reisepreises fordern, wenn Sie während Ihrer Mietdauer einen Bettwanzenbefall entdecken. Mindestens die Kosten für die Reinigung Ihres Gepäcks sollten Sie erstattet bekommen. Ein Bettwanzenbefall im Auto ist hierzulande noch selten, er wird aber zunehmend häufiger. In Taxis, Uber-Autos und CarSharing-Fahrzeugen können sich die kleinen Insekten schnell einnisten.

Zumindest im Sommer gibt es ein einfaches und recht sicheres Mittel, um Bettwanzen im Auto zu töten: Hitze über 50° C vertragen die Tiere nicht. Stellen Sie Ihr Auto also immer mal wieder für einige Stunden in die pralle Sonne, um eventuelle Bettwanzen zu töten.

Bettwanzen-Bisse erkennen & behandeln

Es ist nicht einfach, die Stiche bzw. Bisse von Bettwanzen zweifelsfrei von anderen Insektenstichen oder Hautausschlag durch Milben oder Krätze abzugrenzen. Manche Menschen bemerken die kleinen Pünktchen erst nach Tagen, andere entwickeln allergische Reaktionen und kratzen sich die Stiche zu großen, juckenden Quaddeln auf.

Wie sehen Bettwanzen-Bisse aus?

Charakteristisch bei Bissen von Bettwanzen sind mehrere, auf einer Linie nebeneinander liegende Stiche. Auf der Suche nach einem unter der Haut liegenden Kapillargefäß, aus dem sie dann Blut saugen können, beißen Bettwanzen oft mehrmals zu.

Allein anhand der Stiche können Sie allerdings nicht sicher auf einen Bettwanzen-Befall schließen. Auch eine hautärztliche Abklärung hilft hier oft nicht so viel wie erhofft, da die Stiche von Bettwanzen genau wie die Reaktionen darauf sehr unterschiedlich ausfallen können. Außer ihren lästigen, juckenden Bissen sind Bettwanzen für den Menschen jedoch harmlos und ungefährlich. Sie übertragen nach aktuellem Kenntnisstand keine Krankheiten und lösen auch keine Allergien aus. Nicht zu unterschätzen ist allerdings die psychische Belastung durch die stark juckenden Bisse und das Wissen, im Schlaf von blutsaugenden Insekten befallen zu werden. Dies führt bei Betroffenen zu Angstzuständen und Albträumen, sozialer Isolierung aus Scham und sogar zu Schlafstörungen.

Wie lassen sich Bettwanzen-Bisse behandeln?

Es gibt verschiedene Hausmittel, mit denen Sie Bettwanzen-Stiche behandeln können. So können Sie z. B. einen Eisbeutel auf die betroffene Stelle legen, um Schwellungen und Juckreiz zu lindern. Weiterhin können Sie Aloe-Vera-Gel auf die Bisse auftragen. Gel mit kühlender Aloe Vera kann nicht nur helfen, den Juckreiz zu lindern, sondern hilft auch die Haut zu beruhigen. Aber auch Anti-Juckreiz-Creme oder Hydrocortison-Creme können helfen, den Juckreiz zu lindern und die Heilung zu beschleunigen. Sollte der Juckreiz jedoch weiterhin anhalten, sollten Sie einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen.

Neue Bettwaren kaufen

Bettwanzen vorbeugen: Encasings & Co.

Haben sich Bettwanzen einmal in der Wohnung eingenistet, sind sie nur mit viel Aufwand wieder loszuwerden. Was liegt näher, als dem Bettwanzenbefall prophylaktisch vorzubeugen? Dafür muss man wissen, was Bettwanzen anlockt, wo sie sich wohl fühlen und was sie nicht mögen. Im Folgenden haben wir einige praktische Tipps gesammelt, mit denen Sie Bettwanzen hoffentlich dauerhaft aus Ihrem Schlafzimmer fernhalten können.

Bettwanzen verhindern: Was hilft?

Bettwanzen sind potenzielle Mitreisende in Kleidungsstücken, Gepäck oder Gebrauchsgegenständen. Daraus ergibt sich eine einfache Abwehrstrategie: Geben Sie den Bettwanzen gar nicht erst die Gelegenheit, in Ihr Haus oder ins Schlafzimmer einzudringen.

  • Bettwanzen folgen dem Geruch von frischer Schmutzwäsche. Diese sollte daher im Hotel und anderen Unterkünften nie auf dem Boden liegen. Packen Sie Ihre Schmutzwäsche immer separat und möglichst in einem luftdichten Beutel ein.

  • Koffer im Hotel immer auf einem Tischchen abstellen, möglichst mit glatten Metallfüßen, an denen die Bettwanzen nicht hinaufklettern können. Alternativ können Reisetaschen und Rucksäcke in dicht schließende Schutzhüllen gepackt werden.

  • Reisegepäckstücke sollten nie im Schlafzimmer ausgepackt oder gelagert werden; besser im Keller.

  • Nach einer Reise auch die nicht getragenen Kleidungsstücke bei maximaler Temperatur waschen.

  • Trocknertemperaturen überlebt keine Bettwanze.

  • Gebrauchte Möbelstücke, die man über Ebay oder auf Flohmärkten gekauft hat, sollten vor dem Einzug in die Wohnung prophylaktisch mit einem Bettwanzen-Insektizid behandelt werden.

  • Reisegepäckstücke, Schlafsäcke und Kleidung können mit einem permethrinhaltigen Insektizid imprägniert werden, das in Outdoorgeschäften erhältlich ist. Erhältlich sind auch vorimprägnierte Schlafsäcke und Produkte (z. B. mit “InsectShield”).

Bettwanzen vorbeugen mit Bettwanzenbarrieren

Es gibt neben der chemischen Imprägnierung auch rein mechanische Möglichkeiten, um Bettwanzen am Blutsaugen zu hindern. Als Bettwanzenbarrieren bezeichnet man verschiedene Hilfsmittel, mit denen man es Bettwanzen schwierig oder unmöglich macht, die Matratze überhaupt zu erreichen. Im Handel erhältliche Bettwanzenbarrieren sind im Grunde nichts weiter als kleine Behälter, in die man die Bettfüße platziert. Die Seiten dieser Behälter sind so glatt, dass Bettwanzen nicht daran emporklettern können. Für Gepäckstücke gibt es Bettwanzenbarrieren in Form von Transportsäcken oder -beuteln, die sehr dicht schließen und Bettwanzen so draußen halten.
Selbstgemachte Bettwanzenbarrieren sind deutlich kostengünstiger: Sie können die Bettfüße zum Beispiel mit doppelseitigem Klebeband umwickeln oder mit Vaseline einschmieren, an der die Bettwanzen abrutschen. Solche Methoden sind auf Reisen durchaus sinnvoll, zu Hause jedoch nicht. Bettwanzen überleben bis zu acht Monate ohne Nahrung, und so lange halten Sie das Fallenstellen ziemlich sicher nicht durch. Außerdem finden hungrige Bettwanzen andere Möglichkeiten: Sie weichen auf andere Räume oder Möbelstücke aus, wo Sie sitzen, oder lassen sich von der Decke des Schlafzimmers auf Ihr Bett fallen. Eine weitere Bettwanzen-Barriere sind Encasings, mit denen Sie zwar nicht das gesamte Bett, aber wenigstens die Matratze schützen.

Was sind Encasings?

Bettwanzen vorbeugen mit Encasings

Encasings dienen einem doppelten Zweck: Sie hindern sowohl Milben als auch abgestorbene Hautschuppen (ihre Nahrung) daran, in eine Matratze einzudringen. Gleichzeitig halten sie die Milben und ihren Kot im Inneren der Matratze, damit sie beim Schlafen keine allergischen Reaktionen verursachen können. Zwar sind die sehr dicht gewebten Matratzenumhüllungen speziell für Hausstauballergiker*innen entwickelt worden, doch Encasings halten auch die viel größeren Bettwanzen von der Matratze fern. Die “Tapetenflundern” können zwar nicht in den Kern der Matratze eindringen, aber sie sitzen gern in den Ritzen der Seitennähte. Mit Encasings schlagen Sie demnach zwei Fliegen mit einer Klappe und schützen sich gleichzeitig vor Hausstaubmilben und Bettwanzen.

Wichtig zu wissen: Anders als bei einer Hausstaubmilben-Allergie erhalten Sie für die Vorbeugung von Bettwanzen keinen Zuschuss von der Krankenversicherung. Encasing-Sets aus Schutzhüllen für Matratze, Bettdecke und Kissen sind oft etwas preisgünstiger.

Bettwanzen bekämpfen: Diese Methoden haben Erfolg

Sind die Bettwanzen einmal im Schlafzimmer angekommen, ist schnelles Handeln angesagt. Bettwanzen vermehren sich schnell und verstecken sich so gut, dass es schwierig ist, sie per Hand komplett loszuwerden. Übersehen Sie bei der Bettwanzenbekämpfung nur ein einziges Ei, kann es wenige Wochen später von vorn losgehen. Das Wissen um die Bekämpfung von Bettwanzen ist in den letzten Jahrzehnten in der Bevölkerung verloren gegangen, weil es kaum noch Bettwanzen gab. Heute sind viele Menschen ahnungslos, was man gegen Bettwanzen tun kann und erkennen den Befall oft erst viel zu spät. Wir schauen uns in den folgenden Abschnitten die bekanntesten Mittel gegen Bettwanzen an und prüfen, wie effektiv sie sind.

Bettwanzen-MittelWirkungsweiseVorteileNachteile
Insektizide/ Pestizide (Sprays)Bettwanzen werden abgeschreckt oder abgetötet; früher mit DDT, heute mit Permethrin, Fipronil, Diazinon, Bifenthrin etc.
  • sehr effektiv
  • einfache Anwendung
  • viele Produkte verfügbar
  • schnell wirksam
  • bei Resistenzen unwirksam
  • Gesundheitsschäden und  Allergien möglich
natürliche Mittel (Bohnenblätter, Kieselgur)Bettwanzen werden festgehalten oder ihre Chitinpanzer zerstört
  • natürlich
  • schadstofffrei
  • kostengünstig
  • effektiv auch gegen andere Insekten
  • auf Reisen schlecht umsetzbar
  • schwierig zu verteilen
  • nicht Wohnraum-kompatibel
Hitze (Föhn, Ofen, Mikrowelle, Trockner, Waschmaschine >50°C, Hitzeboxen, Dampfreiniger)bei über 50° C sterben Bettwanzen und ihre Eier ab
  • effektiv
  • chemiefrei
  • für nicht waschbare Objekte geeignet
  • ganze Räume/ Autos behandelbar
  • nicht für alle Materialien geeignet
  • spezielle Hitzeboxen sind teuer
Kälte (Kühltruhe)bei unter -16° C über 80 Stunden sterben Bettwanzen und ihre Eier ab
  • effektiv
  • chemiefrei
  • für nicht waschbare Objekte geeignet
  • nur für kleinere Objekte geeignet
  • große Gefriertruhe bzw. lange Frostperioden nötig
StaubsaugerBettwanzen und ihre Eier werden mechanisch entfernt
  • einfach
  • fast überall anwendbar
  • nicht nachhaltig, wenn nur ein Tier übersehen wurde
  • Beutel muss sofort entsorgt werden
  • nur bei starkem Befall sinnvoll
Medikamente (Ivermectin)wird eingenommen und geht ins Blut über, sodass Bettwanzen bei Nahrungsaufnahme sterben
  • einfach anzuwenden
  • sehr effektiv
  • wirkt auch gegen andere Insekten
  • in Deutschland nicht für Menschen zugelassen
  • strenge ärztliche Kontrolle notwendig

 

Wie genau die vorgestellten Mittel und Methoden zum Bettwanzen bekämpfen wirken, erklären wir in den folgenden Abschnitten.

Bettwanzen loswerden mit Insektiziden/Pestiziden

Lange Zeit wurden Bettwanzen vorrangig mit Pestiziden bekämpft. Das war kurzfristig zwar sehr effektiv, hatte aber langfristig mehrere negative Folgen: Das große Insektensterben durch den breiten Einsatz von DDT, Neonikotinoiden etc. ist seit Jahrzehnten bekannt und hat die Ökosysteme unseres Planeten an den Rand einer Katastrophe gebracht. Nicht nur Bettwanzen haben es außerdem geschafft, gegen DDT und andere Pestizide Resistenzen zu entwickeln. Das heißt, dass früher wirksame Insektizide gegen Bettwanzen heute oft nicht mehr wirksam sind. Gesundheitliche Langzeitwirkungen beim Menschen sind oft heiß umstritten und Gegenstand jahrelanger Gerichtsprozesse zwischen Geschädigten und Hersteller*innen. Viele Insektizide gegen Bettwanzen sind sogenannte Wirkbeläge, die bis zu 14 Tage aktiv bleiben und “warten”, bis die Tiere über sie laufen. In dieser ganzen Zeit atmen Sie in Ihrem Schlafzimmer Pestizide ein.

Nichtsdestotrotz sind Insektizid-Sprays bei einem starken Bettwanzenbefall oft das Mittel der Wahl, einfach weil sie sehr effektiv sind. Vor allem Hotels und Wohnmobil-Vermietungen arbeiten oft mit Kammerjäger*innen zusammen, um für Gäste und Kund*innen zuverlässige Hygiene und Sauberkeit zu garantieren. Wenn Sie selbst gegen Bettwanzen vorgehen wollen, sollten Bettwanzen-Sprays auf Basis von Dichlorvos, λ-cyhalothrin, Bifenthrin, Carbaryl, Imidacloprid, Fipronil, Diazinon, Spinosad, Chlorfenapyr oder DDT die letzte Wahl sein. Verwenden Sie diese Biozide so sparsam wie nötig und lesen Sie zur richtigen Anwendung sorgfältig die Anleitung der herstellenden Firma.

Bettwanzen loswerden mit natürlichen Mitteln

Bettwanzen leben seit Jahrtausenden mit dem Menschen zusammen. Entsprechend haben sich im Laufe der Zeit verschiedene Hausmittel etabliert, die zum Teil sehr wirksam gegen Bettwanzen sind. In den Balkanländern ist es beispielsweise üblich, getrocknete Bohnenblätter gegen Bettwanzen zu verwenden. Die Blätter werden rings um das Bett ausgestreut. Die winzigen Härchen auf der Unterseite der Blätter halten die Bettwanzen wie ein Hindernisparcours auf und stellen eine unüberwindliche Barriere für sie dar. Am nächsten Morgen werden die Blätter zusammen mit den festhängenden Bettwanzen weggefegt und entsorgt. Der große Vorteil an dieser Methode gegen Bettwanzen ist ihre Natürlichkeit und ihre Friedfertigkeit: Es werden keine Giftstoffe freigesetzt und niemand kommt zu Schaden, nicht einmal die Bettwanzen. Bohnenblätter können Sie fast umsonst auf dem Balkon oder im Garten heranziehen und sogar für den Winter auf Vorrat lagern. Allerdings ist ein Schlafzimmer voller welker Blätter nicht unbedingt ein schöner Anblick. Für effektiven Schutz vor Bettwanzen müssen Sie außerdem das Bohnenlaub sehr gleichmäßig auslegen, sodass kein Weg für die Bettwanzen frei bleibt.

Etwas weniger auffällig und sehr wirksam ist ein weiteres Hausmittel: Kieselgur, Kieselmehl oder Diatomeenerde wird aus den Schalen winziger versteinerter Kieselalgen gewonnen, die man Diatomeen nennt. Dieser Silikatstaub greift den schützenden Chitinpanzer von Bettwanzen, Hausstaubmilben, Flöhen und anderen lästigen Insekten an und bringt die Tiere zum Austrocknen. Kieselgur muss dazu möglichst gründlich in sämtliche Ecken und Ritzen des Zimmers gestreut werden, oder er wird auf nicht waschbare Gegenstände verteilt. Kieselgur ist natürlich, vollkommen ungiftig und unschädlich für alle Lebewesen ohne Chitinpanzer. Das macht die Verwendung vor allem dann empfehlenswert, wenn Sie Haustiere haben, die durch Insektizide Schaden nehmen könnten - und es ist natürlich auch für Ihre eigene Gesundheit besser. Da das feine Pulver die Atemwege reizen kann, sollten Sie aber beim Verteilen des Kieselmehls eine Maske tragen.

Andere Hausmittel, die angeblich gegen Bettwanzen helfen sollen, sind Neem-Öl, Lavendelöl und Teebaumöl. Die ätherischen Öle sollen Bettwanzen abschrecken. Gegen einen Befall werden Sie mit diesen Hausmitteln nichts ausrichten, Sie schützen sich damit auch nicht vor den Bissen der Plagegeister. Im besten Fall beruhigen die ätherischen Öle Sie, wenn Sie sich wegen der Bettwanzen verzweifelt die Haare raufen.

Bettwanzen giftfrei vernichten mit Hitze

Eine sehr effektive Methode, um Bettwanzen zu vernichten, ist Hitze. Bei Temperaturen über 50° C sterben sowohl die Bettwanzen als auch ihre Eier zuverlässig ab. Es gibt mehrere Möglichkeiten, um die erforderliche Hitze zu erzeugen:

  • Waschmaschine: Waschbare Textilien können hier bei 60° C effektiv von Bettwanzen befreit werden.
  • Wäschetrockner: 30 Minuten bei 45 bis 50° C sind nach dem Waschen oder als Einzelbehandlung ebenfalls effektiv.
  • Föhn: Um Bettwanzen aus Ritzen zu vertreiben oder an kleinen befallenen Stellen zu vernichten, kann man diese heiß föhnen. Fliehende Bettwanzen müssen händisch getötet werden!
  • Mikrowelle: Nicht waschbare, kleinere Gegenstände können hiermit gereinigt werden. Die Mikrowelle ist auch ein guter Notfall-Ersatz für Wäschetrockner, etwa in Hostels und Wanderhütten. 30 Sekunden bei 600 Watt sollten genügen, danach den Gegenstand ausschütteln. Achtung, in der Mikrowelle können sich Objekte entzünden, wenn Metallteile daran sind!
  • Dampfreiniger: gut geeignet zur thermischen Behandlung von Matratzen, Sofas, Teppichen etc. Der Dampf muss dabei mindestens 65° C heiß sein und das Zimmer anschließend sehr gut gelüftet werden, um Schimmelbildung zu verhindern.

Professionelle Kammerjäger*innen setzen spezielle Hitzeboxen oder Wärmeöfen ein. Diese erwärmen den gesamten Raum auf 50 bis 60° C, was alle Bettwanzen und ihre Eier tötet. Hitzeempfindliche Gegenstände, Zimmerpflanzen, aber auch unter Druck stehende Behältnisse wie Deosprays, müssen zuvor entfernt werden. So eine “Wärmeentwesung” dauert 12 bis 48 Stunden und ist damit recht aufwendig. Sie können sich das Hitze-Prinzip auch selbst zunutze machen, wenn Sie gegen Bettwanzen vorgehen: Im Sommer werden schnell Temperaturen über 50° C erreicht, wenn Sie Objekte luftdicht verpackt oder im Auto in die direkte Sonneneinstrahlung legen.

Bettwanzen bekämpfen mit Kälte

Ebenso empfindlich wie gegenüber Hitze sind Bettwanzen bei großer Kälte. Temperaturen unter -16° C töten die Wanzen und ihre Eier zuverlässig ab, wenn sie für mehr als 80 Stunden darin ausharren müssen. Kleinere Gegenstände, empfindliche Bettwaren oder nicht hitzebeständige Objekte können daher ganz einfach für vier Tage in eine Gefriertruhe gepackt werden. Packen Sie vor der Behandlung alle Objekte luftdicht in Plastiktüten, um sie vor Frostschäden zu schützen und die Bettwanzen an der Flucht zu hindern. Nach der Kältebehandlung sollten Textilien noch einmal gewaschen, andere Gegenstände gründlich ausgeklopft werden, um Reste der Bettwanzen zu entfernen. Der Vorteil an der Kältebehandlung ist, dass die Gefriertruhe ohnehin eingeschaltet ist und läuft. Das spart im Vergleich zur Hitzebehandlung in der Waschmaschine, im Trockner oder mit anderen Geräten Energie und Aufwand.

Bettwanzen loswerden ohne Kammerjäger?

Das Internet ist voll von mehr oder weniger hilfreichen Tipps, wie man Bettwanzen selbst bekämpfen und loswerden kann. Wirklich erfolgversprechend sind solche Anleitungen nicht unbedingt, einige “Tricks” sind unwirksam oder sogar gefährlich (zum Beispiel sollten Sie nie mit Diesel gegen Bettwanzen vorgehen!). Natürlich kann nicht jede*r ohne Weiteres die Kosten für eine professionelle Schädlingsbekämpfung aufbringen. Bei einem starken Befall, der sich auf die gesamte Wohnung ausgebreitet hat, bleibt Ihnen aber nichts anderes übrig, wenn Sie sich nicht dauerhaft mit dem Problem herumschlagen wollen. Unterschätzen Sie außerdem nicht die Aufwendungen, die eine gründliche Bekämpfung von Bettwanzen mit sich bringen. Versuchen Sie es mit dem Bettwanzen bekämpfen ohne Kammerjäger*in gern, wenn Sie einen ersten Verdacht auf Bettwanzen haben oder auf Reisen unterwegs sind. Für Ihre Nachtruhe und ein gutes, sauberes Gefühl im Schlafzimmer und der Wohnung sollten Sie sich aber besser auf die Fachkenntnis und die effektiven Geräte erfahrener Kammerjäger*innen verlassen.

Bettwanzen loswerden in 10 Schritten

Im besten Fall sollten Sie bei einem Bettwanzenbefall immer eine professionelle Schädlingsbekämpfung beauftragen. Ist dies - aus welchem Grund auch immer - nicht möglich, haben wir hier eine Anleitung, wie Sie in 10 Schritten gegen Bettwanzen vorgehen können. Halten Sie die Reihenfolge genau ein und lassen Sie keinen Schritt aus, wenn Sie Erfolg haben wollen!

  • Schritt 1 - Quelle des Befalls finden: Untersuchen Sie wirklich penibel alle Ritzen, Winkel und Ecken, wo sich Bettwanzen verstecken könnte. Schrauben Sie Scheuerleisten und Steckdosenverkleidungen ab, schauen Sie unter Tapeten und Auslegwaren, nehmen Sie Ihr Bettgestell auseinander. Bettwanzen sind oft an vielen Stellen zu finden, es gibt kein “Nest”.

  • Schritt 2 - Aufräumen: Ein freier Boden hilft, fliehende Bettwanzen besser zu sehen. Je weniger herumsteht, desto weniger Versteckmöglichkeiten gibt es.

  • Schritt 3 - Befallene Gegenstände zwischenlagern: Sämtliche mobilen Gegenstände dürfen nur in luftdichten Plastiktüten aus dem Zimmer gebracht werden! Zwischenlagern Sie die entsprechenden Objekte am besten draußen, vor allem wenn es sehr warm oder sehr kalt ist. Alternativ in die Badewanne legen, hier können die Bettwanzen nicht herauskrabbeln.

  • Schritt 4 - Staubsaugen: Jede Stelle des befallenen Zimmers extrem gründlich absaugen, Möbel von der Wand abrücken, Bilder abhängen und möglichst mit Spachtel/Kreditkarte/Schraubenzieher durch alle Ritzen gehen. Den Staubsaugerbeutel dann sofort mit kochendem Wasser übergießen, verbrennen oder luftdicht in Plastik verpacken und gefrieren.

  • Schritt 5 - Kleidung waschen: Alles, was waschbar ist, bei maximaler Temperatur waschen und danach möglichst trocknen. Dann über der Badewanne ausschütteln, um tote Tiere und Eier zu entfernen. So behandelte Textilien bis zum Ende der Bettwanzenbekämpfung in luftdichten Plastiksäcken zwischenlagern.

  • Schritt 6 - Nicht waschbare Objekte behandeln: Je nach Größe und Beschaffenheit mit Hitze, Kälte, Kieselgur oder Insektiziden behandeln, danach in luftdichten Plastiksäcken zwischenlagern.

  • Schritt 7 - Matratze reinigen mit Dampfreiniger: Alle größeren Textilien wie Matratzen, Topper, Sofas und Sessel, Teppich und Auslegwaren mit einem Dampfreiniger möglichst heiß behandeln. Danach sehr gründlich lüften, um Schimmelgefahr vorzubeugen.

  • Schritt 8 - Encasings aufziehen: Die gereinigte und sehr gründlich getrocknete Matratze präventiv gegen neuen Befall mit Encasing überziehen.

  • Schritt 9 - Löcher und Ritzen behandeln: Kieselgur großzügig auf alle Ritzen, Ecken, Winkel und Löcher verteilen. Breitflächiges Ausstreuen ist nicht empfehlenswert, sofern man das Zimmer nicht für mehrere Tage meiden möchte.

  • Schritt 10 - Kontrolle: Bettwanzen sind hartnäckig, daher für 50 bis 60 Tage sorgfältig weiter nach Bettwanzenspuren Ausschau halten, die Barrieren überprüfen und eventuell einige Schritte der Bekämpfung wiederholen.

 

Matratze reinigen & pflegen

Checkliste: Ausrüstung zum Bettwanzen bekämpfen

Das alles sollten Sie bereitlegen, wenn Sie Bettwanzen selbst bekämpfen wollen. Gute Vorbereitung ist das A und O für eine erfolgreiche Bettwanzenbekämpfung!

GeräteAusrüstung
  • Staubsauger
  • Waschmaschine/ Wäschetrockner
  • Kühltruhe
  • Dampfreiniger
  • Pinsel
  • Taschenlampe
  • Schraubendreher, Spachtel oder Kreditkarte für Ritzen

 

  • Plastikbeutel (luftdicht verschließbar)
  • Kieselgur mit Zerstäuber
  • Maske
  • luftdichte Aufbewahrungsboxen
  • Reinigungsmittel
  • Anti-Bettwanzen-/ Anti-Insekten-Spray
  • Encasings gegen Bettwanzen
  • Dichtspray/ Spachtelmasse für Ritzen
  • Panzertape/ doppelseitiges Klebeband
  • Bettwanzenbarrieren
  • Bettwanzenfallen

 

Bettwanzenbekämpfung in Mietwohnungen: wer bezahlt?

Auch als Mieter*in kommen Sie unter Umständen nicht umhin, sich mit einem Bettwanzenbefall herumzuschlagen. Wer soll aber in einer Mietwohnung für die nicht unerheblichen Kosten einer professionellen Schädlingsbekämpfung aufkommen? Hier scheiden sich die Meinungen von Fachleuten und Anwält*innen. Die einen sind der Meinung: Als Mieter*in kann man das Einschleppen von Bettwanzen gar nicht verhindern, der Befall geschieht trotz des bestimmungsgemäßen Gebrauchs der Wohnung (BGB §538; auf gut Deutsch: Bettwanzen kommen nicht durch besondere Unreinlichkeit oder Sorglosigkeit ins Haus). Das Amtsgericht Hamburg (AZ: 45 C 35/01) urteilte: Kosten, die dem Vermieter bzw. der Vermieterin für die akute Schädlingsbekämpfung entstehen, dürfen den Mieter*innen nicht als Betriebskosten angerechnet werden. Sie sind als Instandhaltungs- bzw. Mängelbeseitigungskosten von der Vermietung selbst zu tragen, auch wenn sie für regelmäßige prophylaktische Maßnahmen entstehen. Ähnlich das Landgericht München (I 20 S 19147/00 WM 2001, 245): Die Kosten für eine einmalige Ungezieferbekämpfung habe grundsätzlich der Vermieter bzw. die Vermieterin zu tragen, es sei denn, Mieter*innen haben den Schädlingsbefall verursacht.

Das Landgericht Hamburg (AZ: 307 S 17/00) entschied allerdings anders: Wenn strittig sei, wo die Ursache für den Ungezieferbefall liegt, müsse zunächst der Vermieter bzw. die Vermieterin gutachtlich nachweisen, dass keine baulichen Mängel vorliegen, durch die die Schädlinge eindringen. Gelingt das, müsse der Mieter bzw. die Mieterin nachweisen, dass der Schädlingsbefall nicht eigenhändig verursacht wurde. Am besten ist es, wenn Sie sich mit Ihrem Vermieter bzw. Ihrer Vermieterin gütlich einigen. Gerichte entscheiden in dieser Frage offenbar sehr unterschiedlich, sodass ein Rechtsstreit für beide Seiten recht riskant ist. Bei Bezug von Bürgergeld hat übrigens das Sozialgericht Reutlingen entschieden, dass das Jobcenter für die Kosten einer professionellen Schädlingsbekämpfung bei Bettwanzenbefall aufkommen müsse. Die Ungezieferbeseitigung falle unter Kosten des Wohnens, ein Wanzenbefall sei kein hinnehmbarer Zustand (AZ: S 4 AS 2464/19 ER).

Zusammenfassung

Bettwanzen sind auf dem Vormarsch, und das extrem erfolgreich: Die blutsaugenden Parasiten gelangen mit dem globalen Reise- und Warenverkehr in jedes Land und sind gegen viele Insektizide inzwischen resistent geworden. Entdecken Sie die typischen Bettwanzenbisse, ist es meist schon zu spät und Sie haben die ungebetenen Gäste in der Matratze. Nun heißt es gründlich und radikal die Bettwanzen vernichten, um den Befall dauerhaft zu stoppen. Es gibt eine Vielzahl verschiedener Mittel und Methoden, die im Kampf gegen Bettwanzen Erfolg versprechen. Wichtig ist jedoch, dass man absolut penibel vorgeht und jede Ritze der Wohnung überprüft. Ein*e professionelle*r Kammerjäger*in ist daher bei Bettwanzen sehr empfehlenswert, weil man ansonsten sehr leicht einzelne Tiere übersieht.

Als vorbeugende Maßnahme gegen die unangenehmen Tierchen eignen sich sogenannte Encasings, also spezielle Umhüllungen für Bettdecke und Kopfkissen. Auch die Matratze lässt sich mit solch einem Bezug extra umhüllen, sodass keine Bettwanzen hineindringen können. In unserem Onlineshop finden Sie ein ganzes Encasings-Set, auch Allergiker-Bettwäsche genannt, darüber hinaus aber auch Matratzen, Topper, Matratzenschoner und Matratzenbezüge. Schauen Sie sich gerne um und wenden Sie sich bei Fragen an unser Team. Sie erreichen uns über unser Kontaktformular, via Mail und werktags auch telefonisch unter +49 (0) 3615535402.

FAQ

Wird man Bettwanzen wieder los?
Hat man erst einmal die typischen Bettwanzenbisse bei sich entdeckt, ist es meist schon zu spät: Dann sind die Bettwanzen schon seit mehreren Wochen im Schlafzimmer oder in der ganzen Wohnung aktiv. Dauerhaft wird man Bettwanzen am besten mit Hilfe einer professionellen Schädlingsbekämpfung wieder los.
Welche Hausmittel helfen gegen Bettwanzen?
Ein wirksames Hausmittel gegen Bettwanzen ist Kieselgur. Dieser feine Silikatstaub löst den Chitinpanzer der Wanzen und anderer Parasiten auf. Er muss gründlich in alle Ritzen gestreut werden, um zu wirken. Kieselgur wirkt am besten in Kombination mit Hausmitteln wie Kälte und Hitze.
Wie finde ich heraus, ob ich Bettwanzen habe?
Typische Anzeichen für Bettwanzen sind: Kot- und Blutspuren auf der Matratze und dem Lattenrost, kleine runde Bisse auf der Haut (typischerweise in einer Linie oder gehäuft) und ein süßlicher, an Bittermandel erinnernder Geruch in der Bettwäsche und später im gesamten Zimmer. Sofern Sie nicht die Tiere selbst entdecken, kann eine sichere Aussage über einen Bettwanzenbefall nur ein*e Kammerjäger*in machen.
Wie viel kostet eine Bettwanzenbekämpfung?
Wollen Sie Bettwanzen selbst bekämpfen, fallen hauptsächlich Kosten für Arbeitsstunden an, denn eine solche Bettwanzenbekämpfung ist sehr zeitaufwendig. Ein*e Kammerjäger*in gegen Bettwanzen kostet je nach Aufwand, Art der Behandlung, Größe der befallenen Wohnung und Wohnort zwischen 150 und 800 Euro. Diese Kosten können mehrmals anfallen, wenn eine Bekämpfung wiederholt werden muss.