Punktelastizität
Als Punktelastizität beschreibt man die Eigenschaft von elastischen Oberflächen, genau an den Stellen nachzugeben, an denen Druck ausgeübt wird. Matratzen mit hoher Punktelastizität geben punktuell nach, je nachdem wie hoch die Gewichtsbelastung an der Stelle ist.
Was ist Punktelastizität?
Punktelastizität ist eine bestimmte Form der Elastizität von Matratzen. Sie stellt das Gegenteil der Flächenelastizität dar. Eine punktelastische Liegefläche gibt genau an den Stellen nach, wo durch den Körper der meiste Druck ausgeübt wird: Das sind in der Regel die Schultern und das Becken. Diese Körperteile können in eine punktelastische Matratze etwas tiefer einsinken, während der Rest der Liegefläche stabil bleibt. So wird die Wirbelsäule in ihrer natürlichen Lage gehalten und die Muskulatur kann sich entspannen, die ansonsten dafür sorgen muss, dass die Wirbel gerade ausgerichtet sind. Auch Druckstellen werden durch punktelastische Matratzen effektiv vermieden.
Was ist der Unterschied zwischen Punktelastizität und Flächenelastizität?
Idealerweise sollte eine Matratze möglichst beide Arten der Elastizität bieten, denn beide sind wichtig für eine ergonomische, gesunde Position des Körpers im Liegen. Punktelastizität beschreibt die Fähigkeit eines Materials, nur punktuell auf Druck oder Wärmeeinwirkung nachzugeben. Dahingegen wird mit der Flächenelastizität eine allgemeine Oberflächenspannung bezeichnet, die einwirkenden Druck insgesamt aufnimmt und auf eine breite Fläche verteilt. Während die meisten Erwachsenen sehr von einer punktelastischen Matratze profitieren und das Liegen darauf als sehr angenehm empfinden, gilt für Kinder das Gegenteil: Sie sind so leicht, dass der vorteilhafte Effekt der Punktelastizität für sie noch nicht wahrnehmbar ist. Eine flächenelastische Liegefläche stellt sicher, dass sie vor allem mit dem Kopf nicht zu tief einsinken, der bei Kindern im Verhältnis zum Rest des Körpers noch sehr schwer ist. Damit wird das Risiko blockierter Atemwege bei kleinen Kindern minimiert.
Rein flächenelastische Matratzen sind zum Beispiel herkömmliche Federkern-Matratzen und Bonellfederkern-Matratzen, bei denen die Federn nicht einzeln vernäht sind. Hier gibt auf punktuellen Druck die gesamte Liegefläche nach. Der ungewünschte Effekt, der dabei entsteht, ist die Hängemattenbildung. Besonders für Seitenschläfer*innen ist dies eher unangenehm.
Welche Matratzen bieten hohe Punktelastizität?
Die Materialien mit der höchsten Punktelastizität sind allgemein Schaumstoffe, aber auch moderne Federkernmatratzen bieten hier besten Komfort: Taschenfederkern- und Tonnentaschenfederkern-Matratzen stehen Gelschaum und Viscoschaum in nichts nach, was die Punktelastizität angeht. Bei Schaumstoffmatratzen hängt die Höhe der Punktelastizität maßgeblich vom Raumgewicht ab. Als Faustregel kann man davon ausgehen, dass die Punktelastizität umso höher ist, je größer das Raumgewicht ist.
Wichtig bei Federkernmatratzen: Ihre Punktelastizität ist nicht davon abhängig, wie viele Federn in einer Matratze verarbeitet sind! Bei 1.000 oder mehr Federn ist eine Single-Matratze unter Umständen einfach nur härter, aber nicht elastischer. Die einzelnen Federn brauchen genügend Platz, um sich einzeln bewegen zu können.
Taschenfederkern oder Kaltschaum?
Welche Lattenroste bieten hohe Punktelastizität?
Während eine Taschenfederkernmatratze prinzipiell auf dem flachen Boden aufliegen kann (was sich allenfalls wegen der schlechten Belüftung nicht empfiehlt), benötigen Kaltschaum- und andere Schaumstoffmatratzen die Stützung eines Lattenrostes. Auch hier gibt es große Unterschiede in der Elastizität. Am unteren Ende der Skala stehen Rollroste oder starre Lattenroste mit innen gelagerten Leisten, die rein zu Belüftungszwecken dienen. Elastischer sind Lattenroste mit einer holmüberlappenden Leistenlagerung – hier überragen die einzelnen Leisten den sie tragenden Rahmen und können dadurch sehr frei schwingen und Belastungen von der Matratze punktuell aufnehmen.
Auch das Material des Lattenrostes ist entscheidend für seine Punktelastizität: Verleimtes Schichtholz wie z. B. Buchenholz mit Aufhängungen aus Kautschuk können Druck sehr genau aufnehmen und ableiten. Verstellschieber zwischen den Latten erlauben hinsichtlich der Elastizität eine sehr individuelle Anpassung des Lattenrostes. Das Nonplusultra der Lattenroste hinsichtlich der Punktelastizität sind Tellerlattenroste mit runden Tellermodulen, die in jeder Richtung Druck aufnehmen und abfedern können.
Welche Schlaftypen brauchen punktelastische Matratzen?
Jeder Erwachsene profitiert von einer Matratze mit hoher Punktelastizität. Es gibt jedoch einige Schlaftypen und Bedürfnisgruppen, die besonderen Wert auf eine punktelastische Matratze legen sollten:
- Personen mit Bandscheibenvorfällen und anderen gesundheitlichen Beeinträchtigungen im Schulter-, Nacken und Wirbelsäulenbereich
- Menschen, die bevorzugt auf der Seite oder auf dem Rücken schlafen
Am wichtigsten ist bei der Wahl der richtigen Matratze immer, dass man sich im Liegen wohl fühlt. Es gibt Menschen, die ungern tief in ihre Matratze einsinken und lieber etwas härter liegen. Hier empfiehlt sich eine weniger punktelastische Matratze. Anstelle einer herkömmlichen flächenelastischen Federkernmatratze greifen Sie am besten zu einer 7-Zonen-Matratze.